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Was Experten zu möglichen Hochwasserszenarien sagen

Bangen bei erneutem Dauerregen: Wie entwickelt sich der Mangfall-Pegel bei Feldolling?

Die Mangfall am Sonntag, 15. September, bei Feldolling. Zu Auswirkungen auf den Pegelstand des Flusses durch den anhaltenden Regen hat sich am Montag (16. September) Andreas Holderer, stellvertretender Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim, geäußert.
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Die Mangfall am Sonntag, 15. September, bei Feldolling. Zu Auswirkungen auf den Pegelstand des Flusses durch den anhaltenden Regen hat sich am Montag (16. September) Andreas Holderer, stellvertretender Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim, geäußert.

Die erste Dauerregenphase hat das Mangfalltal am Wochenende (14./15. September) überstanden, doch die zweite ist bereits in vollem Gange. Experten verraten, wie brenzlig es werden könnte – und ob das Hochwasserrückhaltebecken Feldolling vor seiner Feuertaufe steht.

Feldkirchen-Westerham – Nach einer Verschnaufpause am Sonntag, 15. September, an dem zeitweise sogar die Sonne über dem Mangfalltal schien, richten sich die bangen Blicke seit Montagfrüh (16. September) erneut gen Himmel: Denn aus dichten Wolken fällt erneut seit Stunden anhaltender Regen, der die Gewässer zum Steigen bringen könnte. Wobei die Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes Bayern (HND) aber Hoffnung macht, dass entlang der Mangfall keine größeren Schäden drohen. Was auch Andreas Holderer, stellvertretender Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim, so sieht: „Die Lage im Mangfalltal ist relativ entspannt.“

Mal mehr, mal weniger – letztlich aber doch durchgängig: So sieht‘s in puncto Regen seit der Nacht auf Montag, 16. September, im Mangfalltal aus. Eine Wetterlage, die nach Angaben von Meteorologen zumindest noch bis Dienstagvormittag, 17. September, anhalten soll. Dennoch ist die Lage, beispielsweise in Feldkirchen-Westerham, entspannt. „Ich rechne nicht mit größeren Einsätzen“, sagt Sven Gericke, Kommandant der Feuerwehr Feldkirchen-Westerham. „Derzeit ist die Lage absolut ruhig.“

Die größere Unbekannte sieht der Feuerwehr-Kommandant in den kommenden Stunden und Tagen auch nicht in puncto Mangfall-Pegelstand, da „vom Tegernsee ja wenig runterkommt“, sondern im Boden: „Die Flächen sind derzeit das Problem, denn die sind ja bereits alle vollgesogen.“ Wichtige Zahlen, die die Einsatzkräfte im Blick behalten werden, seien daher die aktuellen Niederschlagsmengen.

Die Mangfall bei Feldolling: So könnte sich der Pegel bis Dienstagmittag (17. September) verändern

Trotz des erneuten Dauerregens über dem Mangfalltal, der Sonntagabend (15. September) eingesetzt hat und bis Dienstagvormittag in unterschiedlicher Intensität anhalten soll, sieht auch der Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND), der beim Bayerischen Landesamt für Umwelt angesiedelt ist, keine große Gefahr, dass der Mangfall-Pegel gefährlich steigen könnte.

Trotz ständigem Wassernachschubs von oben bewegte sich der Wasserstand der Mangfall am Messpunkt Feldolling bei Feldkirchen-Westerham den ganzen Montagvormittag über bei rund 108 Zentimetern. Wahrscheinlichstes Szenario für die kommenden Tage laut HND: In den frühen Morgenstunden des Dienstags (17. September) könnte die Mangfall dort auf einen Wert zwischen den Meldestufen 1 (150 Zentimeter) und 2 (200 Zentimeter) steigen, was dann ungefähr dem Höchststand am Samstag, 14. September, entsprechen würde. Bereits in der Nacht auf Mittwoch, 18. September, würde der Pegel dann wieder unter die Meldestufe 1 sinken.

Zwar gibt es laut HND auch einen sogenannten Unsicherheitsbereich, wonach bei stärkeren Niederschlägen als zunächst prognostiziert sogar die Meldestufe 4 (250 Zentimetern) gerissen werden könnte. „Davon ist aufgrund der derzeitigen Lage aber überhaupt nicht auszugehen“, stellt Andreas Holderer, stellvertretender Leiter des Wasserwirtschaftamtes Rosenheim, gegenüber dem OVB klar.

Geht von der Mangfall also derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung und deren Hab und Gut aus? „Die Lage an der Mangfall ist absolut unkritisch“, sagt Holderer vom Wasserwirtschaftsamt auf Anfrage des OVB. „Wir gehen davon aus, dass der Pegel am Dienstag dort ähnlich wie am vergangenen Wochenende sein wird, vielleicht ein bisschen höher.“ Dass der Pegelstand der Mangfall einen kritischen Bereich erreichen könnte, sei hingegen „absolut unwahrscheinlich“.

„Die Situation ist eine ganz andere und wesentlich unkritischer als noch Anfang Juni“, sagt Holderer und verweist darauf, dass damals sogar eine Nutzung des Hochwasserrückhaltebeckens Feldolling im Gespräch gewesen sei, um die Mangfall zu entlasten. „Da brauchen wir bei dieser Lage überhaupt keinen Gedanken daran verschwenden“, versichert der stellvertretende Wasserwirtschaftsamt-Leiter. Zumal das Bauwerk voraussichtlich erst 2026 komplett fertiggestellt und erst dann „planmäßig eingesetzt werden“ könne. Dennoch sei es grundsätzlich natürlich beruhigend zu wissen, dass die Einrichtung bereits jetzt im absoluten Ernstfall für Entlastung sorgen könne.

Einsatzkräfte weiterhin „in erhöhter Alarmbereitschaft“

Ein Ernstfall, von dem aber auch die Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landrasamtes Rosenheim nicht ausgeht. So antwortete Landratsamt-Sprecherin Sibylle Gaßner-Nickl auf die Frage, ob das Hochwasserrückhaltebecken Feldolling derzeit in den Überlegungen der Experten überhaupt eine Rolle spiele, mit einem klaren „Nein.“ Was aber nicht heißt, dass die Behörde die Gesamtlage nicht weiterhin im Auge behalte, wie Gaßner-Nickl betonte: „Auch zum Start in die neue Woche sind die Einsatzkräfte in erhöhter Alarmbereitschaft, um bei steigenden Pegeln weiterhin schnell reagieren zu können.“

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