Medienbericht
Alfons Schuhbeck hat Krebs: Platzt jetzt der neue Prozess?
Starkoch Alfons Schuhbeck ist laut eines Medienberichts an Krebs erkrankt. Seine Haft bleibt bis auf Weiteres ausgesetzt. Doch wie geht es mit dem angesetzten Prozess weiter?
München – Schuhbecks Haft war wegen seiner Erkrankung bis zum Pfingstsonntag (9. Juni) unterbrochen worden. Nun prüft die Staatsanwaltschaft, „ob und gegebenenfalls wie die notwendige medizinische Behandlung von Herrn Schuhbeck in der Haft fortgesetzt werden kann.“ Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, Schuhbeck sei in der Münchner Innenstadt gesehen worden. Bis zum Abschluss der Prüfung muss sich Schuhbeck nicht mehr in Haft begeben. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. Schuhbecks Verteidiger äußerte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht.
Alfons Schuhbeck wohl an Krebs erkrankt: Was wird aus dem Prozess?
Doch was wird aus dem neuen Prozess? Ab dem 24. Juni beginnt am Amtsgericht München eine Verhandlung gegen Schuhbeck. Es geht unter anderem um zu Unrecht beantragte Corona-Soforthilfen und Überbrückungshilfen. Ein Urteil wird um den 14. Juli erwartet. Wie Oberstaatsanwalt Laurent Lafleur am Dienstag (10. Juni) t-online.de mitteilte, gehe man aktuell davon aus, dass die Hauptverhandlung wie geplant durchgeführt werden kann. Weil die deutsche Strafprozessordnung vorsieht, dass der Angeklagte anwesend zu sein hat, muss Schuhbeck wohl deshalb trotz seiner Erkrankung vor Gericht erscheinen.
Das Landgericht München I hatte Schuhbeck im Oktober 2022 wegen einer Steuerstraftat zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Die Richter waren überzeugt, dass der heute 76-Jährige 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und mehr als 1000 Mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen. Er gab zu, dazu ein Computerprogramm genutzt zu haben, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.
2022 hatte er im Gerichtssaal gesagt: „Ich habe einiges falsch gemacht.“ Er habe allen etwas vorgemacht - „weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin“. Im Prozess sagte er auch, er stehe vor den Trümmern seines Lebenswerkes und: „Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun.“ (fgr)