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Starkoch lebt in München

Alfons Schuhbeck wieder auf freiem Fuß – Haft aus gesundheitlichen Gründen unterbrochen

Auftakt im Prozess gegen Alfons Schuhbeck
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Der 76-Jährige war im Oktober 2022 vom Landgericht München I verurteilt worden, weil er rund 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen hatte. (Archivfoto)

Alfons Schuhbeck ist zurück auf den Straßen Münchens – trotz Haftstrafe. Aus gesundheitlichen Gründen wurde seine Gefängniszeit unterbrochen.

München – Der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck ist vorerst wieder auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte, dass die Vollstreckung seiner dreijährigen Freiheitsstrafe aus gesundheitlichen Gründen bis Anfang Juni 2025 unterbrochen wurde. Diese Entscheidung sei aber jederzeit widerruflich. Schuhbeck, der im August 2023 eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten wegen Steuerhinterziehung angetreten hatte, war zuletzt in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech untergebracht – später in der Freigängerabteilung Rothenfeld.

Der 76-Jährige war im Oktober 2022 vom Landgericht München I verurteilt worden, weil er rund 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen hatte. Über 1.000 Mal soll er in die Kassen seiner Restaurants gegriffen und mit einem eigens programmierten Kassensystem Einnahmen manipuliert haben. Vor Gericht zeigte sich Schuhbeck reuig und sprach von den „Trümmern seines Lebenswerks“.

Gesundheitszustand ausschlaggebend für Haftunterbrechung

Aus Persönlichkeits- und Datenschutzgründen würde man grundsätzlich keine Auskunft über verurteilte Personen erteilen, erklärte Monika Groß, Leiterin der JVA Landsberg, gegenüber focus.de. Dennoch wurde auf Anfrage der Abendzeitung München von Anne Leiding, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft München I, bestätigt: Die Strafvollstreckung sei aus gesundheitlichen Gründen unterbrochen worden. Eine ähnliche Auskunft veröffentlichte auch unser Partnerportal „Merkur.de“.

Weiter berichtet die Abendzeitung, dass Schuhbeck seit März heimlich in der alten Wohnung über seinem ehemaligen Restaurant Orlando am Münchner Platzl lebt. Dort empfange er sogar fünf bis sechs enge Freunde pro Woche.

Dass Schuhbeck an seinem 76. Geburtstag in der Münchner Innenstadt gesichtet wurde, hatte zuletzt für öffentliches Aufsehen gesorgt – zumal er ursprünglich keine Hafterleichterungen mehr genießen sollte. Während seiner Haftzeit in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech und später in der Freigängeranstalt Rothenfeld wurden Schuhbeck zunächst Hafterleichterungen gewährt. Diese waren ihm im Oktober 2024 entzogen worden, nachdem neue Ermittlungen gegen ihn bekannt wurden.

Neue Anklagen in 516 Fällen

Denn im Herbst 2024 erhob die Staatsanwaltschaft München I eine weitere Anklage gegen den Starkoch – diesmal in insgesamt 516 Fällen. Die neuen Vorwürfe wiegen schwer: Insolvenzverschleppung, Betrug, versuchter Betrug, Subventionsbetrug sowie das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt. Besonders brisant: Während der Corona-Pandemie soll Schuhbeck unrechtmäßig staatliche Hilfsgelder in Höhe von rund 460.000 Euro erhalten haben.

Der Prozess zu diesen neuen Anklagepunkten soll am 24. Juni 2025 vor dem Landgericht München I beginnen. Sollte Schuhbeck erneut verurteilt werden, droht ihm eine Verlängerung seiner Haftzeit – trotz der aktuellen Unterbrechung.

Vom Spitzenkoch zum Angeklagten

Noch vor wenigen Jahren war Alfons Schuhbeck ein Fixstern der Münchner Gesellschaft – eng vernetzt mit Prominenz, Fußballstars und der bayerischen High Society. Mit Auftritten im Fernsehen, Kochbüchern, einer Gewürzlinie und Edelrestaurants hatte er sich ein Imperium aufgebaut. Dieses brach jedoch in den letzten Jahren Stück für Stück zusammen.

Ob Schuhbeck je wieder an seine alte Strahlkraft anknüpfen kann, bleibt fraglich. Klar ist: Die kommenden Monate und insbesondere der neue Prozess werden über seine weitere Zukunft entscheiden. (mz)

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