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Regeln beachten

Urlaubsfahrt mit dem Auto: Fünf Fehler im Stau, die teuer werden können

Ein Stau auf der Fahrt in den Urlaub ist fraglos nervig. Dennoch sollte man einen kühlen Kopf bewahren. Hält man sich nicht an die Regeln, kann es teuer werden.

Mit dem Auto in den Urlaub – vor allem für Familien ist das eine praktische Reiseart. Im Gegensatz zum Flugzeug ist Gepäck hier kein großes Thema und auch ein Dreirad oder die Schwimmnudel finden noch locker Platz. Wichtig ist vor allem, das korrekte Beladen des Wagens, damit die verstauten Gegenstände nicht zum gefährlichen Geschoss werden. Vor dem Start steht auch noch ein gründlicher Fahrzeug-Check. Doch egal, wie gründlich man sich vorbereitet: Dass man in einen Stau gerät, ist manchmal einfach nicht zu verhindern. Vermeiden sollte man jedoch einige Fehler, die nicht nur ins Geld gehen können.

Fehler Nummer 1: Keine Rettungsgasse bilden

Auf deutschen Autobahnen müssen Autofahrer im Stau eine Rettungsgasse bilden, um Einsatzfahrzeugen Platz zu machen. Hier gilt es bereits zu reagieren, sobald der Verkehr stockt. So funktioniert's: Alle Fahrzeuge weichen nach rechts aus, während nur die auf der linken Spur nach links ausweichen. Die sogenannte „Rechte-Hand-Regel“ kann beim Bilden der Rettungsgasse helfen. Wer sich nicht an diese Vorschrift hält, muss mit einem Bußgeld von mindestens 200 Euro sowie zwei Punkten in Flensburg und einem einmonatigen Fahrverbot rechnen. Nutzt man unberechtigt die Rettungsgasse zum Vorankommen, werden mindestens 240 Euro Bußgeld fällig – zwei Punkte und ein einmonatiges Fahrverbot gibt es ebenfalls.

Ein Stau auf der Urlaubsfahrt strapaziert die Nerven. Dennoch sollte man einen kühlen Kopf bewahren – sonst kann es teuer werden. (Symbolbild)

Fehler Nummer 2: Wenden

Besonders ärgerlich ist ein Stau kurz nach der Ausfahrt. Der erste Gedanke: Wären wir doch bloß von der Autobahn runter. Aber auch wenn es reizvoll erscheint: Auf keinen Fall dürfen Sie rückwärts fahren oder gar wenden und in die Gegenrichtung fahren. Das ist nicht nur hochgefährlich, sondern auch verboten. Es gibt nur eine Ausnahme – und zwar wenn die Polizei Autofahrer konkret zum Wenden auffordert. Dies kann beispielsweise bei längeren Vollsperrungen der Fall sein. Wer sich nicht daran hält, riskiert Geldbußen von bis zu 200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. 

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Fehler Nummer 3: Aussteigen

Meistens rollt der Verkehr noch minimal – aber manchmal geht einfach gar nichts mehr voran. Wenn alle Autos stehen, reizt der Gedanke, sich einfach mal die Beine zu vertreten. Oder man hat ein menschliches Bedürfnis. Doch: Das Aussteigen im Stau ist verboten.  In § 18 Absatz 9 der Straßenverkehrsordnung (StVO) heißt es: „Zu Fuß Gehende dürfen Autobahnen nicht betreten.“ 

Was tun, wenn im Stau die Blase drückt?

Die Autobahnen sind voll und der Stau scheint endlos. Mitten in diesem Verkehrschaos macht sich ein dringendes Bedürfnis bemerkbar – die Blase drückt. Auf der Autobahn aussteigen ist verboten, doch zum Glück gibt es clevere Lösungen für dieses Problem. Der Auto Club Europa (ACE) empfiehlt sogenannte „Notfalltoiletten“ oder „Taschen-WCs“ (werblicher Link). Diese sind nicht nur für Kinder, sondern auch für erwachsene Frauen und Männer erhältlich und kosten nur wenige Euro.

Fehler Nummer 4: Gaffen bei Unfällen

Nicht immer kommt alles allein aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens zu einem Stau. Manchmal ist auch ein Unfall der Grund – beziehungsweise die Gaffer, die den Verkehr zusätzlich behindern. Doch Gaffen ist nicht nur pietätlos, sondern kann nach § 113 Ordnungswidrigkeitengesetz (OWiG) als Ordnungswidrigkeit gewertet werden. Dort heißt es: Wer sich einer Ansammlung anschließt oder sich nicht aus ihr entfernt, obwohl er von Einsatzkräften mehrfach dazu aufgefordert wurde, muss mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 1.000 Euro rechnen. Außerdem geht mit Gaffen oft eine Behinderung der Rettungskräfte einher – und auch diese kann bestraft werden. Eine Geldstrafe oder bis zu ein Jahr Gefängnis droht nach § 323c Strafgesetzbuch (StGB) demjenigen, der Einsatzkräfte daran hindert, einer dritten Person Hilfe zu leisten. Auch Fotografieren oder Filmen von Verletzten oder Toten kann hart bestraft werden: eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahren Gefängnis sind möglich.

Autobahnen der Extreme: In Deutschland ist keine Strecke länger als die A7 – eine andere hört einfach auf

Autobahn A7 bei Hamburg.
Autobahn A7: Mit einer Länge von 962,2 Kilometern ist die A7 die mit Abstand längste Autobahn der Bundesrepublik und nach der Autovía 7 in Spanien auch die zweitlängste Fernstraße Europas. Die A7 führt von Flensburg-Handewitt bis ins südliche Bayern. Seit 2012 läuft der Ausbau der Schnellstraße auf acht Spuren.  © Lobeca/Imago
Stau auf der Autobahn A3 in der Nähe von Köln.
Autobahn A3: Mit 769 Kilometern Länge muss sich die Fernstraße der A7 knapp geschlagen geben. Dafür ist die A3 die meist befahrene Autobahn in Deutschland. Laut der Straßenverkehrszählung 2021 sind alleine zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und dem Dreieck Köln-Heumar täglich mehr als 166.000 Autos unterwegs. © NurPhoto/Imago
Die Autobahn A1 in Richtung Fehmarn
Autobahn A1: Mit 749 Kilometern Länge ist die A1 nur etwas kürzer als die A3. Dafür dürfte es sich wohl um eine der längsten Baustellen Deutschlands handeln. Im Vergleich zur A1 wirken die 14 Jahre Bauzeit des BER wie ein Augenzwinkern. Denn der erste Spatenstich für die Autobahn wurde 1934 getätigt. Fast 80 Jahre später klafft in der Eifel immer noch eine 25 Kilometer lange Lücke. Wann diese geschlossen wird ist unklar. © Panthermedia/Imago
Fahrzeuge sind auf der Autobahn 4 in Höhe des Rasthofes Frechen in Richtung Köln und Olpe unterwegs.
Autobahn A4: 583 Kilometer Länge reichen für Platz vier im Ranking der längsten Autobahnen. Doch die A4 zeichnet sich auch durch ein besonders hohes Nebelrisiko auf dem viel befahrenen Streckenabschnitt zwischen Aachen und Köln aus. Am 20. Dezember 1987 musste die Strecke nach dem Aufkommen einer Nebelbank mit Sichtweiten von weit unter 30 m erstmals voll gesperrt werden. Inzwischen wurde dort eine Nebelwarnanlage installiert. © Mangold/Imago
Vor der Ausfahrt Köln-Rodenkirchen hat sich auf der Autobahn A555 in Fahrtrichtung Köln ein erheblicher Stau gebildet.
Autobahn A555: Mit grade einmal 18 Kilometern Länge zählt die Fernstraße zwischen Köln und Bonn zu den kürzeren Strecken. Doch historisch ist die A555 von größter Bedeutung, denn es ist die erste und älteste Autobahn der Bundesrepublik. 1932 wurde die Schnellstraße vom damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer eingeweiht. Sie trägt bis heute zudem den Spitznamen Diplomatenrennbahn. © Future Iamge/Imago
Seitenstreifen eines A8-Teilstücks freigegeben.
Autobahn A831: Die mit Abstand kürzeste Fernstraße befindet sich in Baden-Württemberg und trägt die Bezeichnung A831. Sie ist grade einmal 2,3 Kilometer lang und besitzt fünf Ausfahrten. Die Autobahn startet und endet in Stuttgart.  © Marijan Murat/dpa
Frankfurter Kreuz der Autobahn A5.
Autobahn A5: Mit 440 Kilometern ist die A5 verhältnismäßig kurz. Dennoch ist eine der meist befahrenen Straßen Hessens. Künftig könnte sie auch eine von Deutschlands breitesten Autobahnen sein, denn in der Nähe von Frankfurt ist ein Ausbau auf zehn Spuren geplant. Das Projekt ist jedoch sehr umstritten. © Schöning/Imago
Baustelle A 49.
Autobahn A49: Ähnlich wie die A1 ist auch die A49 in Hessen noch im Bau. Zudem stellt sie den am seltensten befahrenen Autobahnabschnitt. Bei Ansbrach wurden im Rahmen der Straßenverkehrszählung 2021 grade einmal 819 Auto pro Tag gezählt.  © Uwe Zucchi/dpa
Stau auf der A114.
Autobahn A114: Auf dieser Fernstraße brauchten die Autofahrer bis zum Oktober 2022 starke Nerven. Satte 95 Prozent (15 von 16 Kilometern) der A114 Kilometer waren Baustelle. Inzwischen ist die Autobahn im Nordosten Berlins wieder komplett befahrbar. Überraschenderweise fielen die Baukosten sogar niedriger aus als zunächst geplant. © Soeren Stache/dpa
Kochertalbrücke der Autobahn A6 über das Kochertal.
Autobahn A6: Die A6 ist wohl eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen und das über die deutschen Grenzen hinaus. In dieses Ranking hat sie es aber nicht wegen ihrer Länge von 484 Kilometer geschafft, sondern wegen der Kochertalbrücke. Dabei handelt es sich nämlich um Deutschlands höchste Autobahnbrücke. In 185 Metern Höhe verläuft die A6 über 1,1 Kilometer durch das Kochertal. Damit ist sie 27 Meter höher als die Moseltalbrücke auf Platz zwei. © Arnulf Hettrich/Imago

Fehler Nummer 5: Ein Blaulicht fürs Vorankommen nutzen

Keine Frage: Es mag ein verhältnismäßig seltener Fall sein, doch es gibt immer wieder Menschen, die mit einem Blaulicht auf dem Dach im Verkehr schneller vorankommen wollen. Doch dies ist nur bestimmten Institutionen vorbehalten. Setzt man dennoch als Privatperson ein Blaulicht ein, können empfindliche Strafen die Folge sein – je nachdem, wie der Fall ausgelegt wird. Möglich ist unter anderem eine Verurteilung wegen Amtsanmaßung – und das kann, je nach Situation, eine hohe Geldstrafe oder gar eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bedeuten.

Rubriklistenbild: © xcitepress/Imago

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