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Welche Strafen drohen

Privatfahrzeug mit Blaulicht auf dem Dach: Warum das richtig teuer werden kann

Ein Blaulicht zu kaufen, ist in Deutschland nicht illegal. Als Privatperson damit auf dem Autodach herumfahren sollte man keinesfalls – es drohen drastische Strafen.

Wer es als Autofahrer schon einmal besonders eilig hatte, der denkt vielleicht schon mal an verhängnisvolle Auswege: Beispielsweise, in einem Stau einfach zu wenden und zur nächsten Ausfahrt zurückzufahren. Oder, dass es in so einer Situation durchaus praktisch wäre, einfach ein Blaulicht aufs Dach zu klemmen und an allen anderen vorbeizuziehen. In die Tat umsetzen sollte man aber auch diese Idee keinesfalls. Ein 21-Jähriger hat es in München dennoch getan – jetzt ist nicht nur sein Führerschein weg, er muss auch noch eine hohe Strafe zahlen.

Privatmann rast mit Blaulicht auf Dach durch München – 2.100 Euro Geldstrafe

Mit mehr als 100 km/h war der Veranstaltungstechniker im August 2022 durch München gerast, wie tz.de berichtet. Auf das Dach seines Mercedes hatte er dabei ein Blaulicht gesetzt. Allerdings hatten „echte“ Polizisten die Verfolgung aufgenommen und den Blaulicht-Raser gestellt. Nun wurde er vom Amtsgericht verurteilt: Sein Führerschein ist für vier Monate weg, dazu muss er eine Geldstrafe in Höhe von 2.100 Euro bezahlen.

Privatpersonen ist die Verwendung eines Blaulichts verboten – es drohen hohe Strafen (Symbolbild).

Nur bestimmte Institutionen dürfen ein Blaulicht nutzen

In der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) ist in § 52 geregelt, welche Institutionen ein Blaulicht einsetzen dürfen. Dazu zählen unter anderem:

  • Feuerwehr
  • Polizei, Militärpolizei, Bundespolizei und Zoll
  • Zivil- und Katastrophenschutz
  • Rettungsdienst
  • Unfallhilfswagen öffentlicher Verkehrsbetriebe

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Privat mit Blaulicht unterwegs: Bei einer Verurteilung wegen Amtsanmaßung droht viel Ärger

Der Verkauf eines Blaulichts an Privatpersonen ist laut ADAC in Deutschland legal – und auch der Besitz ist kein Problem. Doch: Wer es an seinem Fahrzeug nutzt, muss unter Umständen mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen – wie nun der Raser in München. Sollte man mit Blaulicht auf dem Dach erwischt werden, wird dem Automobilclub zufolge in jedem Fall ein Verwarngeld in Höhe von 20 Euro fällig – was allerdings sicher noch zu verschmerzen wäre.

Kritisch wird es jedoch, wenn man wegen Amtsanmaßung verurteilt wird – das bedeutet, man nimmt eine Handlung vor, die nur Trägern eines öffentlichen Amtes gestattet ist. In diesem Fall wird man nach §132 Strafgesetzbuch (StGB) belangt. Und das kann, je nach Situation, eine hohe Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bedeuten.

Spektakuläre Streifenwagen: Die coolsten Polizeiautos aus aller Welt

Alpine A110 S der Gendarmerie
Platz 12 – Alpine A110 (Frankreich): Hinter das Lenkrad der Alpine A110 würden sich wohl viele Polizisten gerne setzen – 26 Exemplare des Mittelmotor-Sportlers hat das französische Innenministerium im Jahr 2021 bestellt. Fahren dürfen den Flitzer mit der schicken Lackierung aber nur die Kollegen der schnellen Eingreiftruppe „équipes rapides d’intervention“. Unter dem „Gendarmerie“-Schriftzug findet sich übrigens das „Motto“ der französischen Polizei: „Notre engagement, votre sécurité“ – etwas frei übersetzt heißt das soviel wie „unser Einsatz dient Ihrer Sicherheit“.  © Sebastian Geisler/Imago
Ein Audi R8 der Polizei von Dubai
Platz 11 – Audi R8 (Dubai): Die Polizei in Dubai ist für ihre spektakulären Streifenwagen weltweit bekannt. Auch ein Audi R8 der zweiten Generation gehört zum Fuhrpark des Emirats. Der Zehnzylinder des Ingolstädter Boliden leistet mindestens 540 PS, in stärkeren Varianten sogar mehr als 600 PS. Trotzdem ist der R8 unter all den exotischen Supersportwagen in Dubai schon fast nichts besonders mehr. © ZUMA Press/Imago
Ein Toyota Crown der japanischen Polizei
Platz 10 – Toyota Crown (Japan): Andere Länder, andere Polizeiautos: In Japan kommt bei den Beamten unter anderem der Toyota Crown zum Einsatz. Hierzulande kennt die Limousine kaum jemand, denn in Europa war dem Crown kein Erfolg beschieden – weshalb er wieder vom Markt verschwand. Mit den steil designten Polizei-Supersportwagen anderer Länder kann der Japaner natürlich nicht mithalten – aber seine sehr elegante Lackierung macht das locker wieder wett. © Sven Simon/Imago
Ein BMW i3 Streifenwagen der Polizei in München
Platz 9 – BMW i3 (Deutschland): Ein BMW i3 in Polizeilackierung? Das gab es hierzulande ab dem Jahr 2015. In mehreren Städten (wie hier in München) wurde getestet, ob der bayerische Stromer als Streifenwagen taugt. Doch bei den Beamten fiel der i3 am Ende durch. Gründe sollen vor allem der zu geringe Platz im Innenraum sowie die niedrige Reichweite von nur rund 160 Kilometern gewesen sein. © Smith/Imago
Ein Lamborghini Gallardo der italienischen Polizei
Platz 8 – Lamborghini Gallardo (Italien): Nicht nur in Dubai sind exotische Supersportler im Dienste der Polizei unterwegs – auch in Italien. Bereits im Jahr 2004 bereicherte ein bis zu 300 km/h schneller Lamborghini Gallardo den Fuhrpark der „Polizia“. Selbstverständlich ausgerüstet mit Blaulicht und Sirene. © eyevisto/Imago
Ein Lamborghini Huracan der italienischen Polizei
Platz 7 – Lamborghini Huracan (Italien): Der Gallardo ist inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen, weshalb mit einem neueren Modell nachgelegt wurde. Seit 2017 bereichert auch ein Lamborghini Huracan den Fuhrpark der italienischen Polizei. Unter anderem wird der Supersportler für Organtransporte eingesetzt. Und für solch eiliges Gut ist es sicherlich der richtige Wagen: Mindestens 580 PS leistet der verbaute V10 – das reicht locker für Geschwindigkeiten jenseits der 300 km/h. © Independent Photo Agency/Imago
Ein Porsche 924 in Polizei-Lackierung
Platz 6 – Porsche 924 (Deutschland): Keine Frage: Dieser Porsche 924 ist nicht mehr im Dienst – war er aber tatsächlich einmal. Anfang der 1980er-Jahre setzte Autobahnpolizei in Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg den Stuttgarter Sportwagen ein. Zuvor war der 924 auch von Beamten in anderen Bundesländern getestet worden. Witzig wirkt aus heutiger Sicht vor allem das am linken Seitenfenster montierte Blaulicht.  © Revierfoto/Imago
Ein Bentley Continental GT der Polizei von Dubai
Platz 5 – Bentley Continental GT (Dubai): Ein Bentley Continental GT als Streifenwagen? Gibt’s! Natürlich in Dubai, wo bekanntermaßen eine ganze Flotte an Supersportwagen im Polizeidienst unterwegs ist. Nur wenige Temposünder dürften diesem W12-Boliden entkommen: Seine 575 PS beschleunigen den Briten auf bis zu 320 km/h. © Jan Huebner/Imago
Ein Tesla Model X der schweizer Polizei
Platz 4 – Tesla Model X (Schweiz): In Basel entschied man sich schon relativ früh für den Einsatz von Elektroautos im Polizeidienst: Bereits im Jahr 2018 wurden mehrere Tesla Model X angeschafft. Für Schlagzeilen sorgte allerdings vor allem eine Panne im Jahr 2022: Als Beamte mit dem Wagen einen Radler stellen wollten, blockierten die Türen – die Polizisten waren in dem Tesla gefangen. © Geisser/Imago
Ein Maserati der Polizei von Abu Dhabi
Platz 3 – Maserati GranTurismo (Abu Dhabi): Wer an ein Polizeiauto denkt, sieht vor seinem geistigen Auge vermutlich wohl keinen Maserati. Doch tatsächlich gibt es einen solchen Streifenwagen – und zwar in Abu Dhabi. Dort dürfen Polizisten mit einem Maserati GranTurismo auf Verbrecherjagd gehen – mit einer Leistung von mindestens 405 PS: © Imaginechina/Imago
Ein Ferrari FF der Polizei von Dubai
Platz 2 – Ferrari FF (Dubai): Spritverbrauch spielt im Emirat Dubai keine wirklich große Rolle – deswegen gehört natürlich auch ein Ferrari zum Polizei-Fuhrpark. Der FF mobilisiert aus seinem V12-Motor stabile 660 PS – und ist maximal 335 km/h schnell. Bei einer Verfolgungsjagd hat der Gegner also wohl kaum eine Chance. © Jan Huebner/Imago
Ein Ferrari der tschechischen Polizei
Platz 1 – Ferrari 458 Italia (Tschechien): Was ist billiger als kaufen? Richtig: Beschlagnahmen. Die tschechische Polizei hat Kriminellen einen Ferrari 458 Italia abgenommen – und kurzerhand zum Polizeiauto umgerüstet. Unter anderem soll der italienische Supersportler für die Jagd auf Autobahn-Temposünder eingesetzt werden. Neu kostete der 458 Italia mindestens rund 200.000 Euro – deshalb dürfen sich auch angeblich nur speziell ausgebildete Beamte hinter das Lenkrad des bis zu 324 km/h schnell Boliden klemmen. © Cover-Images/Imago

Blaulicht illegal genutzt: Auch eine MPU kann drohen

Allerdings gibt es bei einer illegalen Blaulicht-Nutzung noch weitere Tatbestände, die in Betracht kommen könnten – beispielsweise eine Nötigung im Straßenverkehr, aber auch Geschwindigkeitsübertretungen (kann auch als illegales Kraftfahrzeugrennen gewertet werden) oder die Gefährdung oder Schädigung anderer Verkehrsteilnehmer – möglicherweise durch ein riskantes Überholmanöver. Dazu kommt: Wer ein Blaulicht illegal nutzt, muss möglicherweise damit rechnen, dass seine Fahreignung angezweifelt wird – dann könnte die Führerscheinstelle zusätzlich noch eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) anordnen.

Rubriklistenbild: © Luca Field/Imago

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