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Klare Regeln

Auto-Kennzeichen: Ist das Fahren ohne Nummernschild in Sonderfällen erlaubt?

Autos ohne Nummernschilder sieht man in der Regel nur bei Autohändlern oder auf Transportfahrzeugen. Doch: Ist es erlaubt, ohne Kennzeichen am Verkehr teilzunehmen?

In Deutschland sehen Autokennzeichen fast immer gleich aus: Schwarze Buchstaben und Zahlen auf weißem Hintergrund. Manchmal entdeckt man jedoch auch andere Varianten, wie grüne Nummernschilder (häufig an Traktoren oder Pferdeanhängern) oder auch rote Kennzeichen. Und es gibt noch weitere spezielle Varianten wie etwa Wechselkennzeichen oder gelbe Kennzeichen. Doch was, wenn man gar kein Kennzeichen montiert hat? Darf man dann mit seinem Auto im öffentlichen Raum umherfahren?

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Ungestempelte Kennzeichen: Fahrt nur in Ausnahmefällen erlaubt

Die Antwort ist eindeutig: Nein. Es ist in Deutschland nicht gestattet, ein Fahrzeug auf öffentlichen Straßen ohne Kennzeichen zu bewegen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, bei denen man kurzzeitig mit ungestempelten Nummernschildern fahren darf:

  • Fahrten zur Hauptuntersuchung: Voraussetzung dafür ist, dass dem Auto von der Zulassungsbehörde bereits ein Kennzeichen zugeteilt wurde und das Fahrzeug eine Haftpflichtversicherung hat.
  • Fahrten zur Zulassungsstelle: Hat man ein Fahrzeug abgemeldet, darf man damit zur Zulassungsstelle fahren, um es wieder anzumelden.
  • Rückfahrten nach Abmeldung: Wurde das Fahrzeug abgemeldet, ist es zulässig, damit beispielsweise noch nach Hause zu fahren. Allerdings nur bis zum Ende des Tages – sprich 24 Uhr. Und auch die Versicherung muss bis dahin noch gültig sein.

Autobahnen der Extreme: In Deutschland ist keine Strecke länger als die A7 – eine andere hört einfach auf

Autobahn A7 bei Hamburg.
Autobahn A7: Mit einer Länge von 962,2 Kilometern ist die A7 die mit Abstand längste Autobahn der Bundesrepublik und nach der Autovía 7 in Spanien auch die zweitlängste Fernstraße Europas. Die A7 führt von Flensburg-Handewitt bis ins südliche Bayern. Seit 2012 läuft der Ausbau der Schnellstraße auf acht Spuren.  © Lobeca/Imago
Stau auf der Autobahn A3 in der Nähe von Köln.
Autobahn A3: Mit 769 Kilometern Länge muss sich die Fernstraße der A7 knapp geschlagen geben. Dafür ist die A3 die meist befahrene Autobahn in Deutschland. Laut der Straßenverkehrszählung 2021 sind alleine zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und dem Dreieck Köln-Heumar täglich mehr als 166.000 Autos unterwegs. © NurPhoto/Imago
Die Autobahn A1 in Richtung Fehmarn
Autobahn A1: Mit 749 Kilometern Länge ist die A1 nur etwas kürzer als die A3. Dafür dürfte es sich wohl um eine der längsten Baustellen Deutschlands handeln. Im Vergleich zur A1 wirken die 14 Jahre Bauzeit des BER wie ein Augenzwinkern. Denn der erste Spatenstich für die Autobahn wurde 1934 getätigt. Fast 80 Jahre später klafft in der Eifel immer noch eine 25 Kilometer lange Lücke. Wann diese geschlossen wird ist unklar. © Panthermedia/Imago
Fahrzeuge sind auf der Autobahn 4 in Höhe des Rasthofes Frechen in Richtung Köln und Olpe unterwegs.
Autobahn A4: 583 Kilometer Länge reichen für Platz vier im Ranking der längsten Autobahnen. Doch die A4 zeichnet sich auch durch ein besonders hohes Nebelrisiko auf dem viel befahrenen Streckenabschnitt zwischen Aachen und Köln aus. Am 20. Dezember 1987 musste die Strecke nach dem Aufkommen einer Nebelbank mit Sichtweiten von weit unter 30 m erstmals voll gesperrt werden. Inzwischen wurde dort eine Nebelwarnanlage installiert. © Mangold/Imago
Vor der Ausfahrt Köln-Rodenkirchen hat sich auf der Autobahn A555 in Fahrtrichtung Köln ein erheblicher Stau gebildet.
Autobahn A555: Mit grade einmal 18 Kilometern Länge zählt die Fernstraße zwischen Köln und Bonn zu den kürzeren Strecken. Doch historisch ist die A555 von größter Bedeutung, denn es ist die erste und älteste Autobahn der Bundesrepublik. 1932 wurde die Schnellstraße vom damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer eingeweiht. Sie trägt bis heute zudem den Spitznamen Diplomatenrennbahn. © Future Iamge/Imago
Seitenstreifen eines A8-Teilstücks freigegeben.
Autobahn A831: Die mit Abstand kürzeste Fernstraße befindet sich in Baden-Württemberg und trägt die Bezeichnung A831. Sie ist grade einmal 2,3 Kilometer lang und besitzt fünf Ausfahrten. Die Autobahn startet und endet in Stuttgart.  © Marijan Murat/dpa
Frankfurter Kreuz der Autobahn A5.
Autobahn A5: Mit 440 Kilometern ist die A5 verhältnismäßig kurz. Dennoch ist eine der meist befahrenen Straßen Hessens. Künftig könnte sie auch eine von Deutschlands breitesten Autobahnen sein, denn in der Nähe von Frankfurt ist ein Ausbau auf zehn Spuren geplant. Das Projekt ist jedoch sehr umstritten. © Schöning/Imago
Baustelle A 49.
Autobahn A49: Ähnlich wie die A1 ist auch die A49 in Hessen noch im Bau. Zudem stellt sie den am seltensten befahrenen Autobahnabschnitt. Bei Ansbrach wurden im Rahmen der Straßenverkehrszählung 2021 grade einmal 819 Auto pro Tag gezählt.  © Uwe Zucchi/dpa
Stau auf der A114.
Autobahn A114: Auf dieser Fernstraße brauchten die Autofahrer bis zum Oktober 2022 starke Nerven. Satte 95 Prozent (15 von 16 Kilometern) der A114 Kilometer waren Baustelle. Inzwischen ist die Autobahn im Nordosten Berlins wieder komplett befahrbar. Überraschenderweise fielen die Baukosten sogar niedriger aus als zunächst geplant. © Soeren Stache/dpa
Kochertalbrücke der Autobahn A6 über das Kochertal.
Autobahn A6: Die A6 ist wohl eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen und das über die deutschen Grenzen hinaus. In dieses Ranking hat sie es aber nicht wegen ihrer Länge von 484 Kilometer geschafft, sondern wegen der Kochertalbrücke. Dabei handelt es sich nämlich um Deutschlands höchste Autobahnbrücke. In 185 Metern Höhe verläuft die A6 über 1,1 Kilometer durch das Kochertal. Damit ist sie 27 Meter höher als die Moseltalbrücke auf Platz zwei. © Arnulf Hettrich/Imago

Diese Einschränkungen gelten bei den Ausnahmefällen

Es gibt jedoch in diesen Ausnahmefällen Beschränkungen hinsichtlich der zurückzulegenden Strecke: Wenn eine Fahrt im Zusammenhang mit der Zulassung steht – beispielsweise die Fahrt zur Hauptuntersuchung – dann ist diese nur im eigenen Zulassungsbezirk und dem angrenzenden Zulassungsbezirk legal, wie ein Jurist des ADAC in einem YouTube-Video erläutert. Bei einer Rückfahrt nach der Abmeldung gibt es laut dem Experten des Automobilclubs dagegen keine räumliche Beschränkung.

Ohne Kennzeichen darf man in Deutschland auf öffentlichen Straßen nicht unterwegs sein – in wenigen Sonderfällen ist das Fahren mit ungestempelten Nummernschildern jedoch erlaubt. (Symbolbild)

Online-Zulassung: Ungestempelte Kennzeichen für zehn Tage legal

Es gibt eine weitere Ausnahme, bei der man mit ungestempelten Kennzeichen unterwegs sein darf – und zwar, wenn das Auto online zugelassen wurde. In diesem Fall ist es maximal zehn Tage lang erlaubt, mit ungestempeltem Nummernschild zu fahren. Allerdings muss der vorläufige Zulassungsnachweis gut sichtbar im Auto ausgelegt, und der Zulassungsbescheid mitgeführt werden, wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr auf seiner Webseite mitteilt. Denn ein nicht zugelassenes Fahrzeug darf nicht im öffentlichen Raum geparkt werden. Sobald die Plaketten eingetroffen sind, müssen sie auf den Kennzeichen angebracht werden.

Rubriklistenbild: © Jan-Philipp Strobel/dpa

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