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Welche Möglichkeiten nach dem Abschluss?

Vom Klassenzimmer in den Job: Wie Schüler direkt bei den Rosenheimer Firmen landen

Mitten im Betrieb: Einige Schüler haben mittlerweile die Möglichkeit, sich schon vor ihrem Abschluss in den Firmen der Region umzuschauen.
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Arbeiten im Betrieb: Einige Schüler haben mittlerweile die Möglichkeit, sich schon vor ihrem Abschluss in den Firmen der Region umzuschauen.

Orientieren, reisen, studieren, arbeiten – die Möglichkeiten nach dem Schulabschluss sind zahlreich. Doch wie finden junge Menschen ihren Traumberuf? Und wie schwer ist der Einstieg nach dem Abschluss in Rosenheim? Ein Blick in die Schulen und Firmen der Region.

Rosenheim – Ein Blick auf die Zahlen verrät: Die Auswahl an Jobs in der Region ist riesig. Alleine 13.500 Betriebe sind bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern registriert. Zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) werden in er Region rund 330 Berufe angeboten. Dazu kommen zahlreiche Studiengänge, duale Ausbildungen und Möglichkeiten im Ausland. Teilweise zu viel für die Schüler, die gerade erst ihren Abschluss in der Tasche haben. Eine der Folgen: Im Gebiet der Agentur für Arbeit Rosenheim waren im Februar 960 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet.

Bildungsmesse, Bewerbertraining und Praktikum

Um den Einstieg in das Berufsleben etwas zu erleichtern, gibt es schon während der Schulzeit verschiedene Angebote. „Wir veranstalten eine Bildungsmesse, haben ein Bewerbertraining etabliert und bieten verschiedene Praktika an”, zählt Frank Hommel, Wirtschaftslehrer an der Dientzenhofer-Realschule Brannenburg, auf. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit der Frage, was die Schüler nach ihrem Abschluss machen und baute damit nach und nach sein eigenes Netzwerk auf. „Anita, BTK, Schattdecor, ich habe bei vielen Firmen angefragt, mit denen wir mittlerweile zusammenarbeiten”, sagt Hommel. 

Am Steuer des Baggers: Die Landtechnikfirma Eder arbeitet mit sieben Schulen als Bildungspartner zusammen.

So werden beispielsweise die Kinder aus den neunten Klassen mittlerweile für eine Woche vom regulären Unterricht befreit, um bei den Unternehmen der Region einen Einblick zu bekommen. Aber auch ein Wandertag wurde durch Hommel bereits umfunktioniert. „Da wurden wir dann von einer Firma abgeholt und haben nicht am Inndamm, sondern im Betrieb unseren Tag verbracht“, erklärt der Lehrer. 

Zusammenarbeit von Schulen und Firmen

Viele Jahre nach seinem persönlichen Engagement kam dann die Zusammenarbeit mit der IHK-Bildungspartnerschaft zustande. Auch hierbei geht es darum, die Schüler vom Klassenzimmer in die Firmen zu bekommen. „Damit haben wir natürlich nochmal ganz neue Kontakte und Möglichkeiten”, freut sich Hommel. Er wird mit seiner Brannenburger Schule für sein Engagement am Mittwoch, 26. März, zusammen mit der Mittelschule Feldkirchen-Westerham, dem Frischemarkt Prechtl und der Eder GmbH als „Top-Bildungspartner” von der IHK ausgezeichnet. 

„Die Partnerschaft ist für uns eine Riesenchance“, bestätigt Angela Eder, Geschäftsleiterin des Spezialisten für Landwirtschaftstechnik. Auch sie zeigt den jungen Interessierten seit Jahren die 16 unterschiedlichen Felder, die ihre Firma aus Tuntenhausen anbietet. Ihre Erfahrung: „Gerade die, die sich nicht trauen würden, selbst zu uns zu kommen, bekommen dadurch eine Chance und kommen nach der Schule direkt zu uns.” 

Rafael Schmitz kam als Siebtklässler der Wirtschaftsschule Alpenland nach Tuntenhausen für eine Betriebserkundung. Mittlerweile absolviert er dort seine Ausbildung.

So zum Beispiel Rafael Schmitz. Er kam vor sechs Jahren als Siebtklässler der Wirtschaftsschule Alpenland nach Tuntenhausen zu einer Betriebserkundung. „Danach hat er jedes Praktikum bei uns gemacht“, erinnert sich Eder. Nach seinem Abschluss bewarb er sich und startete im September 2023 im Verkauf für Landtechnik. Mittlerweile hat Rafael einen Staplerführerschein und sucht nach der „geeignetsten Stelle” für ihn im Betrieb. 

100 Azubis im Jahr

Laut der Geschäftsleiterin werden Schüler wie er dringend gebraucht. „Wir haben rund 100 Auszubildende, die wir immer wieder neu besetzen”, sagt Eder. Mit sieben Schulen arbeitet sie bereits zusammen und kommt so an neue Mitarbeiter, während die Zahl der „klassischen“ Bewerbungen rückläufig ist. 

Sowohl Hommel als auch Eder betonen daher, wie wichtig es ist, die Berufsorientierung weiter auszubauen. „Ich würde mir zum Beispiel wünschen, dass das in die Lehrpläne integriert wird und damit an allen Schulen ankommt“, meint der Brannenburger Lehrer. Dass es funktioniert und sowohl den Schülern als auch den Betrieben hilft, daran besteht zumindest für die Bildungspartner kein Zweifel. 

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