Sparmaßnahme
VW streicht Managern bereits zugesagte Gehaltserhöhung - auch Vorstand soll mitmachen
Auf VW kommen harte Zeiten zu. Deshalb will der Konzern zehn Milliarden Euro einsparen. Auch die Manager müssen ihren Beitrag leisten.
Wolfsburg - Der VW-Konzern hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. 2023 lieferten die verschiedenen Konzernmarken weltweit rund 9,24 Millionen Fahrzeuge an Kunden aus. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.
VW streicht Gehaltserhöhung für Manager: Bis 2026 sollen zehn Milliarden Euro eingespart werden
Doch VW kann sich auf diesem Erfolg nicht ausruhen. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit deutlichen Einbußen, weil sich wichtige Modelle verzögern und neue Technologien hohe Investitionen erfordern. Sorgen bereiten den Wolfsburgern auch das schwächelnde China-Geschäft und die mangelnde Profitabilität.
Um die Probleme anzugehen, hat VW kurz vor Weihnachten für seine Kernmarke ein Sparprogramm mit dem Namen „Accelerate Forward/ Road to 6.5“ vorgestellt. Bis 2026 sollen damit zehn Milliarden Euro eingespart und die Rendite auf 6,5 Prozent gesteigert werden.
VW streicht Gehaltserhöhung für Manager: Auch Inflationsprämie wird einkassiert
Nicht nur in Vertrieb und Entwicklung soll gespart werden, auch die Personalkosten sollen um rund ein Fünftel sinken. Dazu sollen offenbar auch die Manager beitragen. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, streicht VW den Managern eine anstehende Gehaltserhöhung. Die Maßnahme sei bei einer VW-internen Managementinformation (MMI) am Freitag (12. Januar) bekannt gegeben worden.
Betroffen sind demnach Manager der drei Führungsebenen unterhalb des Vorstands sowie Führungskräfte der Marken Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge und des Komponentengeschäfts. Eine Konzernsprecherin bestätigte gegenüber dem Handelsblatt, dass die Führungskräfte der Volkswagen AG die geplante Inflationsabgeltung in Höhe von 1.000 Euro und eine zugesagte Gehaltserhöhung von 3,3 Prozent zum 1. Mai 2024 nicht erhalten werden.
VW streicht Gehaltserhöhung für Manager: Vorstand soll ebenfalls sparen
Auch die Vorstandsmitglieder sollen aus Solidarität auf mehr Geld verzichten. Diese Kürzung muss allerdings noch mit dem Aufsichtsrat besprochen werden. „Mitglieder im Management tragen eine besondere Verantwortung für das Unternehmen und üben eine wesentliche Vorbildfunktion aus, die gerade in der aktuellen Situation zum Tragen kommt“, begründete die Sprecherin die Sparmaßnahmen.
Lieblingsautos der Deutschen in 2023: An Volkswagen führt kein Weg vorbei




Dabei soll es nicht bleiben. Im Management sollen Stellen abgebaut und nur noch in Einzelfällen mit Vorstandsbeschluss nachbesetzt werden. Auch weiter unten wird gespart. Bereits im Herbst hatte VW einen Einstellungsstopp verhängt und den Zugang zur sogenannten Tarif-Plus-Gruppe, der höchsten Tarifstufe bei der VW AG, eingeschränkt.
Rubriklistenbild: © IMAGO
