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Vier Modelle im Test

Deutsche und chinesische E-Autos im Test: Vergleich zeigt, wer vorne liegt - „Das sind Welten“

Elektroauto Ora 03 von Great Wall Motors: In einem Vergleichstest sieht das China-Modell wenig Land
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Elektroauto Ora 03 von Great Wall Motors: In einem Vergleichstest sieht das China-Modell wenig Land.

Deutsche oder chinesische Elektroautos: Wer hat die Nase im Vergleich vorne? Geht es nach dem Test eines Fachmagazins, gibt es beim Sieger keine Zweifel.

Berlin/München - Geht es nach der Meinung vieler Experten, taumelt die deutsche Autoindustrie dem Abgrund entgegen, während chinesischen Herstellern nicht nur bei Elektroautos die Zukunft gehört. Zweifellos haben Autokonzerne aus dem Reich der Mitte aufgeholt - beim weltweiten E-Auto-Absatz hat mit BYD sogar ein Konzern aus der Volksrepublik 2023 die Nase vorn gehabt. Droht europäischen Fabrikaten also langfristig das Nachsehen?

Elektroauto-Test: China-Modelle im Vergleich klar unterlegen

Auto Motor und Sport hat vier Elektroautos einem Test unterzogen (Ausgabe vom 29. Februar), der Aufschluss geben soll. Der Vergleich gibt Anhaltspunkte, wie es im Hinblick auf verschiedene Kategorien um die Wettbewerbsfähigkeit zwischen Europa und China bestellt ist. 

Dabei bekommen es die Modelle Cupra Born (Volkswagen) und Opel Astra Electric (Stellantis) mit zwei Herausforderern aus China zu tun: BYD mit dem Dolphin sowie Great Wall Motors (GWM) mit dem Ora 03 (vormals „Funky Cat“) haben zwei Angebote im Segment der Kompaktklasse, die es auch in Deutschland zu kaufen gibt.

Geht es nach dem Fachmagazin, haben die chinesischen Vertreter jedoch nicht den Hauch einer Chance. Der Cupra Born aus dem Hause VW gewinnt den Vergleich, vor dem Opel-Vertreter. Knapp 100 Punkte Unterschied liegen zwischen dem Testsieger und dem Verlierer, bei dem es sich um den BYD Dolphin handelt.

Chinesische E-Autos: Woran es bei BYD und GWM angeblich hakt

Der Test kommt zu der Erkenntnis, dass zwischen diesen beiden Modellen „Welten“ liegen, auch gegenüber dem elektrischen Astra seien GWM und BYD unterlegen. Dem Bericht nach umfasst die Mängelliste des BYD Dolphin folgende Punkte:

  • Fahrwerksabstimmung: das Auto „schaukelt und taumelt“
  • Lenkung: „fahrbahngefühl- präzisionsfrei”
  • schlechte Bremsen
  • „Funzeliges“ Fernlicht
  • Unzureichendes Heizsystem
  • Mangelhafte Navigation ohne Laderoutenplanung
  • Schwächen bei Konnektivität (u. a. Amazon Music und Spotify)

Kaum weniger Missstände ruft der Gesamteindruck des Ora 03 hervor, der laut KBA-Statistik in Deutschland vergangenes Jahr Tausende Male neu zugelassen wurde:

  • Spurhalteassistent steuert das Auto auf Landstraßen in den Graben
  • Fahrwerk sei schon bei kleinen Unebenheiten überfordert
  • Bremsen sind ein Ärgernis
  • Lenkverhalten „taub” und „indirekt”
  • Zu viel Windgeräusche der Karosserie
  • Umständliche Menüführung beim Infotainment

E-Autos im Vergleich: Qualität bei Cupra und Opel deutlich besser?

Dabei gibt es zwei Merkmale, in denen der GWM Ora 03 besser abschneidet, als der BYD Dolphin: Das Design im Innenraum gefällt besser, außerdem seien die Materialien hochwertiger.

Das Fazit der AMS beinhaltet, dass BYD zwar einen Preisvorteil gegenüber den Konkurrenten Cupra und Opel hat - bei der Qualität jedoch keine Chance. Der Ora hingegen biete noch nicht mal in Sachen Preis einen Vorteil gegenüber den hiesigen Anbietern. 

Elektroauto-Markt in China boomt: Zehn Marken, die Sie kennen sollten

Elektrotransporter von Maxus.
Platz 10 – Maxus: Ford, VW und Mercedes aufgepasst. Mit Maxus greifen die chinesischen Hersteller auch bei den Nutzfahrzeugen an. Die Modelle der 2011 gegründete Tochter von SAIC Motors sind unter anderem bei der österreichischen Post und Ikea im Einsatz. Verkauft werden die Transporter über eigene Händler. © GlobalImagens/Imago
Der Aiways U5.
Platz 9 – Aiways: 2017 ging der Hersteller in China an den Start. Schon zwei Jahre später folgte die erste Niederlassung in Europa. Im selben Jahr kam mit dem U5 das erste Auto in China auf den Markt. 2020 folgte Deutschland.  © Aiways
Der Wey Coffee 01
Platz 8 – Wey: Ihr Debüt feierte die Marke 2016 im Rahmen der Guangzhou Auto Show. Ab 2017 wurden die ersten Autos verkauft. In Europa ist Wey seit 2022 vertreten. Mit dem Coffee 01 will die Tochter von Great Wall in Deutschland durchstarten. Mit dem Plug-in-Hybrid Cooffee 02 legen die Chinesen im Herbst nach. Vertrieben werden die Fahrzeuge vom Importeur Emil Frey. © Wey
Lynk & Co 01
Platz 7 – Lynk & Co: Auch hinter diesem Hersteller, der 2016 gegründet wurde, verbirgt sich wieder Geely. Der Plug-in-Hybrid 01 wird dabei vor allem im Abo vertrieben. Das Modell kann aber auch gekauft oder geliehen werden. Entwickelt und entworfen wurde der Lynk & Co in Schweden bei der Konzernschwester Volvo.  © Lynk & Co
Der MG 4 EV.
Platz 6 – MG: Tot gesagte Leben länger. Das gilt auch für die britische Traditionsmarke MG. Allerdings nicht mehr unter der Flagge ihrer Majestät. Nach der Insolvenz erwarb zunächst die Nanjing Automobile Group im Juni 2005 die Markenrechte für 53 Millionen Pfund Sterling (ca. 61 Millionen Euro). Inzwischen gehört der Hersteller zu SAIC Motor. Dort wurde MG mit Roewe in der Abteilung Passenger Vehicle zusammengefasst. Seit Januar 2021 ist MG auch wieder auf dem deutschen Markt vertreten – unter anderem mit dem 4 EV. © MG
Der Xpeng P7.
Platz 5 – Xpeng: Wie viele chinesische Hersteller ist auch Xpeng noch relativ jung. Erst 2014 wurde das Unternehmen gegründet, konnte in den vergangenen Jahren seine Stückzahlen aber immer weiter steigern. In Europa ist Xpeng bisher lediglich in Schweden, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden vertreten. Wann der Hersteller nach Deutschland kommt, ist unklar. © Zuma Wire/Imago
Der Zeekr 001.
Platz 4 – Zeekr: Auch wenn der Name so gar nicht chinesisch klingt, stammt der Hersteller dennoch aus dem Reich der Mitte. Der Markenname setzt sich aus Generation Z und dem Begriff Geek zusammen. Hinter dem erst 2021 gegründeten Autobauer steckt Geely. Mit der neuen Tochter möchte man im Premiumsegment Fuß fassen. Zeekr arbeitet zudem mit Waymo an einem vollelektrischen, autonom fahrenden Ride-Hailing-Fahrzeug für die USA. Zusammen mit Mobileeye will man bis 2024 autonomes Fahren in Serie bringen. 2023 soll die Marke in Schweden und den Niederlanden mit den Modellen 001 und X ihren Europa-Start feiern. © Zeekr
Der Ora Funky Cat.
Platz 3 – Ora: Wie Wey gehört auch Ora zu Great Wall Motor. Gegründet wurde die Elektro-Tochter erst im Jahr 2018. Trotz ihrer noch recht jungen Geschichte hat die Marke schon für einen Aufreger gesorgt und eine dreiste Kopie des VW Käfer auf den Markt gebracht. In Europa gibt es das Modell jedoch nicht, dafür aber den Funky Cat. © Ora/GWM
Der NIO ES6 steht auf einer Messe.
Platz 2 – NIO: Der Name des 2014 gergründeten Herstellers ist eine Anspielung auf den Smog über den Großstädten Chinas. Nio,in chinesischen Schriftzeichen „Weilai“, bedeutet übersetzt „Der Himmel wird blau“. Eine Besonderheit der Marke ist die Battery-Swap-Technologie. In fünf Minuten wird der Akku gegen einen neuen ausgetauscht. Sein Europa-Debüt gab Nio 2021 in Norwegen. Seit 2022 sind die Elektroautos auch in Deutschland erhältlich. © VCG/Imago
Der BYD Seal.
Platz 1 – BYD: Unter den chinesischen Autobauern ist Built Your Dreams (BYD) fast schon so was wie der Opa. Seit 1995 gibt es das Unternehmen bereits. Autos spielten am Anfang jedoch noch keine Rolle, stattdessen baute man wiederaufladbare Batterien. Erst 2003 stieg man durch den Kauf der angeschlagenen Xian Qinhuan Automobile in das Automobilgeschäft ein. Inzwischen ist BYD einer größten Automobilproduzenten Chinas und der Welt. In Deutschland sind die Chinesen derzeit mit den Modellen Atto3, Han und Tang vertreten. © VCG/Imago

Bei Usern des Elektroauto-Portals Ecomento.de entfacht das Testergebnis eine hitzige Debatte. Manche User befürworten das Ergebnis und sehen in den chinesischen Elektroautos keine ernsthafte Konkurrenz zu den altbekannten Herstellern.

Elektroauto-Vergleich: Debatte um China-Modelle - „reine Polemik aus Angst“

Andere Leser kritisieren den ihrer Meinung nach subjektiven Bericht und wittern Voreingenommenheit. Die dort erhobenen Kritikpunkte entsprechen ihrer Ansicht nach nicht den gemachten Erfahrungen und seien lediglich der Tatsache geschuldet, dass die deutsche Autoindustrie ein wichtiger Geldgeber derartiger Publikationen sei. Ausgewählte Kommentare:

  • „In China bestehen andere Ansprüche an BEV als in Europa. Der Test setzt europäische Ansprüche voraus – entsprechend ist das Ergebnis.“
  • „Diese Miesmache der E-Autos von BYD ist reine Polemik aus Angst. Neutrale Tester haben bereits die Wahrheit beschrieben, aufgrund umfangreicher Tests.“ 
  • „Unabhängig davon, welche Fahrzeuge getestet/verglichen werden in der AMS, man kann davon ausgehen, dass die Kriterien so gewählt werden, dass das gewünschte Ergebnis erreicht wird.“
  • „Die Tests der Fachpresse etc. müssen so ausfallen, dass die deutsche Automobilindustrie die besten Autos baut.“
  • „Die Autos aus Fernost sind gut, aber noch nicht europäisch gut. Nur mit was für einer Geschwindigkeit, diese aufholen ist bemerkenswert.”
  • „Seit einem Jahr fahre ich BYD und eines kann ich mit Sicherheit sagen: Ich hatte null Probleme und bin extrem zufrieden mit BYD. Dieser Artikel ist garantiert einseitig.”
  • „Vor der Invasion aus China waren die Lieblingsgegner die Koreaner, vorher die Japaner und wo europäische Autobauer noch unter sich waren, wurde gegen die Franzosen gefeuert.”
  • „Die Punktevergabe ist ja transparent, die kann man sich ansehen, und was man nicht braucht, für den persönlichen Score einfach nicht reinrechnen.”

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