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Absatzmarkt Europa
Ungarn macht ernst mit E-Mobilität: Baut Chinas Elektro-Riese Europas Zukunft?
China-Hersteller BYD vertieft die Partnerschaft zu Ungarn. Ministerpräsident Orbán feiert den Schlüssel zur automobilen Zukunft – trotz geopolitischer Spannungen.
Budapest/München – Der chinesische Autohersteller BYD baut sein Engagement in Europa weiter aus. In der ungarischen Hauptstadt Budapest kündigte das Unternehmen gemeinsam mit Ministerpräsident Viktor Orbán ein neues Europa-Zentrum an.
Neben Verkauf und Kundendienst sollen dort künftig auch Fahrzeugtests und die Entwicklung neuer Modelle für lokale Märkte stattfinden. BYD-CEO Wang Chuanfu sprach von rund 2000 neuen Arbeitsplätzen, die durch das Projekt entstehen.
China-Hersteller BYD ein weiteres Puzzlestück in Ungarns Industriepolitik
Für die ungarische Regierung ist die Ansiedlung von BYD ein großer Wirtschaftserfolg. Am späten Donnerstagnachmittag, 15. Mai, wurde mit dem Konzern aus der Volksrepublik eine strategische Vereinbarung unterzeichnet – für Orbán ein weiterer Schritt in einem langfristigen Plan:
„Seit 1990 schaffen wir systematisch die Grundlagen für unsere Integration in die globale Automobilindustrie“, zitiert die Budapester Zeitung den im Westen umstrittenen Ministerpräsident und verwies auf die Leistungen ungarischer Ingenieure und Arbeiter.
BYD: „Die Autos der Zukunft werden in Ungarn gebaut“
Orbán nutzte das Treffen, an dem auch die BYD-Europadirektorin Stella Li und der Gouverneur der chinesischen Provinz Guangdong teilnahmen, für ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität: „Heute durchlebt die Automobilindustrie einen epochalen Wandel. Wir Ungarn wollen auch an dieser neuen Epoche aktiv mitwirken.“
Die Entscheidung, die heimische Industrie konsequent auch auf E-Mobilität auszurichten, sei unumstößlich, unabhängig von kurzfristigen Markt- oder Konjunkturentwicklungen.
China für Ungarn ein Schlüsselpartner – trotz geopolitischer Spannungen
Während viele EU-Staaten zuletzt auf Distanz zu China gingen, bleibt Ungarn seiner strategisch pragmatischen Politik im Umgang mit dem Reich der Mitte treu. Orbán betonte die Bedeutung starker Partner für ein kleines Land wie Ungarn und lobte China als „führend“ bei neuen Technologien: „Bei uns bekennt man sich ungebrochen zur Zusammenarbeit mit China“, dabei sprach der ungarische Präsident auch die Bestrebungen im Hinblick auf die Belt-and-Road-Initiative an.
China-Hersteller BYD investiert Millardenbeträge in Ungarn: Ministerpräsident Viktor Orbán und CEO Wang Chuanfu besiegeln die Vertiefung der Partnerschaft.
Zudem reiht sich die Kooperation mit BYD in eine lange Liste namhafter internationaler Unternehmen ein, die in Ungarn investieren – darunter auch Audi, Mercedes und Bosch aus Deutschland oder der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung.
BYD vergrößert sich in Ungarn – Global Player mit wachsenden Ambitionen
Auch BYD hat sich schon vor längerer Zeit in Ungarn niedergelassen: Seit Jahren betreibt der Konzern bereits ein Werk im nordungarischen Komárom, wo Elektrobusse gefertigt werden. Derzeit entsteht ein weiteres Automobilwerk in Szeged, das 2026 in Betrieb gehen soll. Das neue BYD-Zentrum in Budapest ergänzt dieses Engagement nun durch Forschung und Entwicklung – die Beteiligten preisen dies als Zeichen für eine vertiefte Partnerschaft.
Im vergangenen Jahr lieferte BYD weltweit 4,27 Millionen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben aus – sogenannte New Energy Vehicles (NEV). Damit ist das Unternehmen weltweit die Nummer eins in diesem Segment und belegt Platz sechs unter allen Automobilkonzernen. Auch in China, dem größten Automarkt der Welt, überholte BYD zuletzt Volkswagen.
Von der Bildfläche verschwunden: Zehn große Automarken, die es nicht mehr gibt
Produktion in Europa: Ungarn hilft China, Strafzölle zu umgehen
Angesichts der gewachsenen Kritik in Ländern der EU und angedrohter Strafzölle auf chinesische Elektroautos setzt BYD in Europa vermehrt auf Produktion vor Ort. Zudem will das Unternehmen laut Reuters die Hälfte seiner Fahrzeuge im Ausland verkaufen – ein Ziel, das durch die europäische Expansion gestützt werden soll.
BYD-Chef Wang Chuanfu lobte die Automobiltradition Ungarns, die moderne Infrastruktur und das industrielle Umfeld. Die Verbindung reicht bis ins Jahr 2005 zurück, als BYD in Ungarn zunächst Komponenten für Mobiltelefone fertigte. Heute soll aus dieser Partnerschaft eine europäische Zukunftsschmiede für E-Mobilität entstehen. (PF)