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Insolvenzverfahren gestartet

Deutsches Traditionsunternehmen ist insolvent – Pleite nach fast 100 Jahren

Die Kette der Firmeninsolvenzen reißt nicht ab. Jetzt trifft es ein Traditionsunternehmen aus Thüringen. Nach fast 100 Jahren steht die Insolvenz bevor.

Bad Blankenburg – Immer mehr deutsche Unternehmen melden in diesen Tagen die Insolvenz an. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat es jetzt das Elektrounternehmen Efbe Elektrogeräte GmbH aus Bad Blankenburg erwischt. Mitte März hatte das Unternehmen den Insolvenzantrag gestellt. Jetzt steht fest, wie es weitergeht.

Efbe Elektrogeräte GmbH meldet Insolvenz an – Sanierung in Aussicht

Im Insolvenzverfahren will Efbe Elektrogeräte sich sanieren und zukunftsfest machen. Den entsprechenden Antrag hatte das Unternehmen vor dem Amtsgericht Gera gestellt. Das Amtsgericht wiederum hatte die Insolvenzverwaltung angeordnet und den Sanierungsexperten und Rechtsanwalt Kai Dellit von hww herrmann wienberg wilhelm zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Bad Blankenburg Thüringen Deutschland (Symbolfoto). Die Kette der Firmeninsolvenzen reißt nicht ab. Jetzt trifft es ein Traditionsunternehmen aus Thüringen.

Vorher hatte bereits die belgische Muttergesellschaft TKG SRL die Insolvenz beantragt. Nach Angaben der zuständigen Kanzlei sind die Löhne der insgesamt 26 Beschäftigten für drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert. „In den kommenden Tagen und Wochen werde ich mir mit Unterstützung der Geschäftsleitung einen Überblick über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens verschaffen“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Dellit in einer Meldung.

Nach aktuellem Stand prüft er die Sanierungsoptionen und leitet die erforderlichen Maßnahmen ein, um Efbe von der Muttergesellschaft zu lösen. Nur so sei eine nachhaltige Sanierung möglich. Alle Lieferanten und Kunden der Efbe Elektrogeräte GmbH seien informiert und bereit, die Geschäftsbeziehungen zum insolventen Unternehmen zu erhalten. Dellit zufolge war dies einer der wichtigen Bausteine „auf dem Weg zur Sanierung“.

Fast 100 Jahre Innovation durch Efbe Elektrogeräte

Die Efbe Elektrogeräte GmbH existiert seit etwa 96 Jahren. Gegründet 1930 von Franz Baumgartner (daher eFBe), fing das Unternehmen als Spezialfabrik für Heizkissen und elektrische Apparate an. Teile des Unternehmens gingen 1952 zwangsweise in den Besitz der DDR-Regierung über, die Reprivatisierung erfolgte am 1.1.1993. Nach Unternehmensangaben entwickelte sich die Efbe Elektrogeräte GmbH zu einem innovativen Unternehmen, das „zahlreiche nationale und internationale Patentanmeldungen“ erreichte.

Heute ist sie ein Einzel- und Großhändler für elektrische Haushaltsgeräte und Designprodukte. Einige ausgewählte Elektroartikel stammen aus eigener Produktion.

Immer mehr Insolvenzen in Deutschland

Damit reiht sich Efbe in die lange Schlange von Unternehmen ein, die derzeit Insolvenz anmelden. Erst vor ein paar Tagen hatte ein beliebter Freizeitpark Insolvenz angemeldet, der seit rund 30 Jahren Familien anzieht. Die Pleite der Galeria-Kaufhäuser schlug unter anderem wegen der Verknüpfung zum Signa-Gründer René Benko hohe Wellen. 280 Mitarbeiter waren zudem von der Pleite eines großen Möbelherstellers betroffen.

Oftmals sind es die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die den Unternehmen derzeit zu schaffen machen. In Deutschland sind die Energiekosten aktuell unverhältnismäßig hoch, außerdem leiden viele Unternehmen unter einem gewaltigen Maß an Bürokratie. Viele hatten ihre Hoffnungen in das Wachstumschancengesetz gesteckt, von dem Wirtschaftsexperten am Ende enttäuscht waren. Die Politik sucht nach wie vor nach Optionen, um die Rahmenbedingungen grundlegend zu verbessern.

Rubriklistenbild: © IMAGO / Schöning

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