Tiefgehende Probleme werden sichtbar
Schock für Tesla: Musks Automarke muss erstmals einen Absatzeinbruch verkraften
Erstmals in der Firmengeschichte muss US-Autobauer Tesla einen Absatzrückgang verkraften. Die Marke des umstrittenen Milliardärs Elon Musk hat mit erkennbaren und teils tiefgehenden Problemen zu kämpfen.
Bangalore - Eine schwächere Nachfrage nach Elektroautos auf mehreren wichtigen Absatzmärkten und die alternde Flotte machen Tesla zu schaffen. Erstmals in seiner Geschichte verkaufte der von Elon Musk geleitete US-Autobauer 2024 weniger Fahrzeuge als im Vorjahr. Der Absatz sank um 1,1 Prozent auf 1,79 Millionen Fahrzeuge und lag damit niedriger als von LSEG befragte Analysten erwartet hatten.
Besonders unter Druck ist Tesla in Europa, wo die Nachfrage nach Elektroautos geschrumpft ist. Dort konnte das Modell Enyaq der Volkswagen-Tochter Skoda das Model Y von Tesla als verkaufsstärkstes Elektrofahrzeug ablösen. In China bekommt Tesla die verschärfte Konkurrenz heimischer Hersteller sowie eine schwächere Kauflust der Kunden zu spüren. Zudem verfolgen die Marke seit längerer Zeit Berichte über Qualitätsprobleme.
Veraltetes Angebot: Tesla kämpft mit einer veraltenden Flotte - und einem angeknacksten Image
Das Angebot von Tesla gilt als vergleichsweise alt. Für das laufende Jahr hat das Unternehmen immerhin eine Überarbeitung seines Bestsellers Model Y angekündigt. Musk versprach zuletzt Wachstum vor allem bei Robotaxis und hat einen Prototyp eines selbstfahrenden Autos vorgestellt. Allerdings dürfte es nach Einschätzung von Analysten noch Jahre dauern, bis die Technik soweit ausgereift ist, dass die Fahrzeuge in den Verkauf kommen.
In Deutschland steht Tesla-Boss Elon Musk derweil wegen ganz anderen Dingen in den Schlagzeilen. Nachdem der gebürtige Südafrikaner noch vor Weihnachten mit einem X-Posting aufgefallen war, mit welchem er ganz offen und unverblümt für die AfD warb, legte er vor Silvester noch einmal nach und attackierte sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier scharf. Dabei schreckte er nicht davor zurück, Steinmeier einen „anti-demokratischen Tyrannen“ zu nennen und Witze über des Kanzlers Nachnamen zu machen. Kritik an Musk wurde daraufhin aus der Politik laut - aber auch von anderen Nutzern von X. Selbst einige Tesla-Fahrer distanzierten sich vom Chef ihrer Automarke. (lf, reuters)
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