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Absatz und Konkurrenzkampf

Während es bei der Konzernmutter kriselt, läuft es bei der Tochter Skoda blendend

Skoda liegt auf Erfolgskurs – auch dank einer Elektroauto-Strategie, die komplett aufgeht. Markenchef Klaus Zellmer erklärt das Rezept und warum Norwegen voraus ist.

Mladá Boleslav/Wolfsburg - Der tschechische Autohersteller Skoda steht derzeit in einem bemerkenswerten Kontrast zur Muttergesellschaft Volkswagen. Während Wolfsburg mit hohen Kosten und internen Problemen zu kämpfen hat, feiert Skoda wirtschaftliche Erfolge.

Der Vorstandsvorsitzende Klaus Zellmer erklärt in einem Interview, was den Unterschied ausmacht – und warum Elektroautos in Norwegen so viel besser angenommen werden als in Deutschland.

Skoda-Chef über Norwegen als Vorbild für Elektromobilität

Norwegen ist weltweit ein Vorzeigeland, wenn es um Elektromobilität geht. Skoda verkauft in dem nordeuropäischen Staat 90 Prozent seiner Fahrzeuge mit Elektroantrieb. In Deutschland hingegen tut sich die emissionsfreie Antriebsart schwer. Zellmer sieht die Gründe für den stagnierenden Absatz nicht allein im Wegfall der staatlichen Kaufprämie: „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, hängt die Nachfrage nicht an einer Bafa-Prämie“, schildert er dem Magazin electrified.

Dennoch haben dem 57-Jährigen zufolge die Unterschiede mit staatlicher Förderung zu tun: „In Norwegen zahlen die Kunden bis zu einem bestimmten Preis keine Mehrwertsteuer, bei der Zulassung eines Verbrenners wird aber eine erhebliche Zulassungssteuer fällig. Daneben gibt es dort eine sehr gute Ladeinfrastruktur und günstige Strompreise.“ Diese Anreize hätten dafür gesorgt, dass sich Elektroautos in Norwegen als Standard etablieren.

Skoda-Chef Klaus Zellmer bei der Vorstellung des Elektroautos Elroq. Die Neuheit rundet das Modellangebot nach unten ab.

Strompreis für die Industrie: Vorteile von China und USA gegenüber Europa

Für Deutschland plädiert Skoda-Chef Zellmer für eine politische Initiative, um den Strompreis für die Industrie zu senken: „Wenn sie einen Industriestrompreis in Europa von 10 bis zu 16 Cent pro Kilowattstunde veranschlagen und mit den Preisen in China und den USA von vier bis sechs Cent vergleichen, dann gibt es Wettbewerbsnachteile.“

Während die Muttergesellschaft Volkswagen aufgrund allgemeiner hoher Produktionskosten in der Krise steckt, reitet Skoda weiter auf der Erfolgswelle. Zellmer betont, dass das mitunter daran liegt, weil die Marke gezielt auf die Bedürfnisse der Kunden eingeht. Diese Philosophie sei ein Eckpfeiler des Erfolgs, der sich auch in den Verkaufszahlen widerspiegele.

Produktionsstandort verschafft Skoda Vorteile gegenüber VW

Warum Skoda beim operativen Ergebnis den deutschen Konkurrenten voraus ist: „Wir haben den Vorteil, unseren Firmensitz in Zentraleuropa zu haben und hier die überwiegende Mehrheit unserer Autos zu bauen. Dadurch können wir mit anderen Faktorkosten produzieren, also Arbeits- und Energiekosten. Zudem haben wir hier in Tschechien weniger Bürokratie.“ Zellner führt aus, dass zudem die Leidenschaft für Effizienz bei den Mitarbeitern „sehr stark ausgeprägt“ sei.

Dazu kommen innovative Modelle, die nicht überteuert wirken: Ein konkretes Beispiel dafür ist der Skoda Elroq, ein neues Elektro-SUV, das in Kürze zu Preisen ab 33.900 Euro auf den Markt kommt. Bereits vor dem offiziellen Start gibt es eine hohe Anzahl an Vorbestellungen, bis Jahresende erwartungsgemäß rund 20.000. Zellmer zeigt sich optimistisch, dass der Elroq ein Absatzerfolg wird und das positive Image von Skoda im Volkswagen-Konzern weiter stärkt.

Der Skoda Enyaq ist das günstigere Pendant zum VW ID.4 – und nicht zuletzt deshalb auch in Deutschland beliebter als der Plattformbruder.

Elroq, dann Epiq: Skoda bringt günstigere E-Auto-Modelle

Das neue Modell wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den Erfolg des Skoda Enyaq weiterführen, der aktuell das beliebteste Elektroauto in Deutschland ist. Im Jahr 2025 kommt der bisherige Bestseller zudem in einer überarbeiteten Version auf den Markt, unter anderem mit einem Design ähnlich des Elroq. Für 2026 ist dann der kleine E-Crossover Epiq als neues Einstiegsmodell geplant, zu Preisen ab etwa 25.000 Euro.

Die VW-Tochter Skoda zeigt also, dass Elektromobilität nicht nur eine Frage von Technologie, sondern auch Strategie ist. Durch die Fokussierung auf Kundenbedürfnisse und eine klare Marktpositionierung besitzt die Marke Vorteile innerhalb des Volkswagen-Konzerns. Zudem ermöglichen günstigere Fertigungskosten im Vergleich zu Deutschland niedrigere Preise – und somit eine bessere Rendite und Marktchancen. (PF)

Rubriklistenbild: © Skoda

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