Überblick
GDL kündigt Streik bei der Deutschen Bahn ab Donnerstag an: Weselsky nennt weitere Details
Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt. Nun ist ein neuer Streik angekündigt.
- Tarifkonflikt: Die Gewerkschaft GDL hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt.
- Die Züge stehen bald wieder still: Nächster Warnstreik der GDL angekündigt.
- Bahn-Vorstand: GDL hat dreiwöchigen Weihnachtsfrieden abgelehnt
Update vom 6. Dezember, 22.29 Uhr: Kommen noch weitere Bahn-Streiks auf Pendlerinnen und Pendler in Deutschland in diesem Jahr zu? Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat hierzu nun Stellung bezogen. Er will nach dem bundesweiten Warnstreik von Donnerstagabend bis Freitagabend den Fahrgästen eine längere Pause bis ins neue Jahr hinein einräumen. „Wir werden jetzt diese Streikaktion am Donnerstag und Freitag durchführen, und es ist für dieses Jahr die letzte“, sagte Weselsky am Mittwochabend bei MDR-aktuell. „Anschließend kommt die Urabstimmung und die Auszählung am 19. Dezember. Und es wird keine Arbeitskampfaktionen mehr geben, auch in der ersten Januarwoche nicht.“ Bis zum 7. Januar sei daher kein weiterer Warnstreik zu befürchten.
Streik der GDL bei der Deutschen Bahn: Fahrgastverband Pro Bahn fordert kritisiert „Kurzfristigkeit“
Update vom 6. Dezember, 21.59 Uhr: Angesichts der Warnstreikankündigung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mahnt der Fahrgastverband Pro Bahn ausreichend Vorbereitungszeit für Pendelne und Reisende an. „Was wir kritisieren, ist die Kurzfristigkeit“, so der Verband. „Wir möchten, dass zwei Tage vorher bekannt gegeben wird, wann gestreikt wird, damit sich der Fahrgast darauf einstellen kann“, betonte der Bundesvorsitzende Detlef Neuß am Mittwochabend. In diesem Fall handelt es sich lediglich um einen Tag.
Außerdem seien freitags viele Reisende unterwegs, die über das Wochenende in den Urlaub oder nach Hause fahren. Die Auswirkungen des Bahn-Streiks, der von der GDL bis zum Freitagabend, 22 Uhr, geplant ist, würden sich wahrscheinlich auch noch in den Samstag hineinziehen. Neuß erklärte zugleich: „Wir stellen das Streikrecht nicht in Frage.“
Neuer Streik bei der Deutschen Bahn ab Donnerstag: GDL nennt Details
Update vom 6. Dezember, 18.52 Uhr: Der angekündigte Bahn-Streik der GDL wirkt sich deutschlandweit auf die Passagierinnen und Passagiere aus. Der Warnstreik soll laut Gewerkschaftsaufruf erneut alle Verkehrsarten treffen. Sowohl im Fern-, im Regional- als auch im Güterverkehr ist mit weitreichenden Einschränkungen zu rechnen. Ob der Fernverkehr dieses Mal komplett eingestellt wird, war zunächst noch offen. Im Fernverkehr war während des vorherigen GDL-Warnstreiks etwa jeder fünfte ICE und IC unterwegs. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen je nach Region sehr unterschiedlich.
Die GDL vertritt bei der Bahn hauptsächlich Lokführer und das Zugpersonal. Fahrdienstleiter, die den Zugverkehr bundesweit koordinieren, sind zwar ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen. Stark vertreten ist die GDL unter ihnen aber nicht. Überall dort, wo ein Lokführer trotz des Streiks zur Arbeit kommt, kann deshalb theoretisch auch ein Zug fahren.
Neuer Streik bei der Deutschen Bahn: GDL kündigt Warnstreik ab morgen an
Update vom 6. Dezember, 17.42 Uhr: Es steht ein neuer Streik bei der Deutschen Bahn an. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP will die Lokführergewerkschaft GDL erneut streiken. Der Warnstreik solle demnach am Donnerstag (7. Dezember) am Abend starten und bis zum Freitagabend andauern. In dieser Zeitspanne sollen kaum Züge in Deutschland fahren. Betroffen seien demnach sowohl der Personen-, als auch der Güterverkehr. Letzterer soll ab 18 Uhr am Donnerstag mit dem Streik starten, der Personenverkehr um 22 Uhr folgen. Der Streik soll bis zum Freitag, 22 Uhr, dauern.
Nächster Bahn-Streik? GDL beendet jetzt auch Tarifverhandlungen mit Regionalbahnen
Update vom 6. Dezember, 16.35 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL will in der laufenden Tarifrunde nun den Regionalbahn-Betreiber Transdev ein weiteres Mal bestreiken. Die GDL erklärte am Mittwoch die Verhandlungen für gescheitert und kündigte einen Arbeitskampf bei den gerade für Pendler wichtigen Nahverkehrszügen an. „Die GDL wird ihre Warnstreiks nun ausweiten und die laufende Urabstimmung fortsetzen.“ Von den kommenden Streiks betroffen seien die NordwestBahn, Transdev Hannover, Transdev Mitteldeutschland, Transdev Regio Ost, Transdev Rhein-Ruhr sowie die Trans Regio Deutsche Regionalbahn. Die Transdev-Gruppe, die jährlich über 200 Millionen Passagiere befördert, wurde bereits im November bestreikt. Transdev habe zwar angeboten über eine Arbeitszeitverkürzung zu sprechen, letztlich seien die neuen Angebote aber unzureichend gewesen, erklärte die GDL.
Während die Deutsche Bahn im Fernverkehr mit IC und ICE nahezu ein Monopol hat, werden rund ein Drittel der Nahverkehrszüge von Wettbewerbern wie Transdev gefahren.
Gibt es einen neuen Streik bei der Deutschen Bahn? Genauer Zeitpunkt noch ungewiss
Update vom 4. Dezember, 11.05 Uhr: Obwohl die Gewerkschaft der Lokführer GDL im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn einen Warnstreik angekündigt hat, bleibt der genaue Zeitpunkt noch ungewiss. In einem Gespräch mit Radio Eins äußerte sich GDL-Vorsitzender Claus Weselsky nach mehrfacher Nachfrage zum bevorstehenden Warnstreik: „Das wird zeitnah erfolgen, wir werden aber darüber rechtzeitig über die Medien informieren und den Warnstreik ankündigen“. Er wollte sich nicht auf einen konkreten Zeitpunkt festlegen, schloss jedoch weiterhin einen Streik während Weihnachten aus.
Update vom 28. November, 12.51 Uhr: Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) setzen sich gegen Gewalt und für mehr Respekt gegenüber Bahnpersonal ein. „Die verbalen Übergriffe haben sich in den letzten Jahren verfünffacht, Körperverletzungen haben sich verdreifacht“, sagte EVG-Chef Martin Burkert am Dienstag in Fulda bei der Vorstellung der Kampagne „Mehr Achtung auf der Schiene“. Zum Anstieg der Fälle hätten die Corona-Pandemie und die Einführung des Deutschlandtickets beigetragen.
Auch im Rahmen des jüngsten Tarifstreits zwischen Deutscher Bahn und GDL spielt der Umgang mit dem Personal eine Rolle. So beklagte ein GDL-Mitglied und Lokführer in einem offenen Brief, dass das Personal dem Frust der Kunden und Kundinnen immer ausgesetzt ist, wenn die Bahn unpünktlich ist oder es Probleme auf der Strecke gibt. „Aber auf Wertschätzung braucht man als Angestellter beim DB Konzern nicht zu hoffen, denn alle Leistungen, alles Engagement, jegliche persönliche Initiative werden ja mit dem Auszahlen des Gehalts abgegolten“, hieß es in dem Brief dazu.
Update vom 28. November, 11.20 Uhr: Wann die GDL streiken will, ist immer noch unklar. Beim vergangenen Warnstreik am 15. und 16. November vergingen zwischen Ankündigung des Streiks und der Arbeitsniederlegung nur wenige Tage. Die Bahn reagierte darauf mit einem Notfallfahrplan. Dieser ließ nur wenige Züge über die Schienen rollen. Vielerorts fiel der Bahnverkehr im Zeitraum des Warnstreiks komplett aus. Sollte sich der Tarifkonflikt bis in den Dezember ziehen, hat die Deutsche Bahn bereits einen Notfallfahrplan für die Zeit um Weihnachten erstellt.
GDL-Streik: Kritik an Gewerkschaft und Weselsky wächst
Update vom 28. November, 9.20 Uhr: Auch am Dienstagmorgen stehen Details zu weiteren Streiks, zum Beispiel Termin und Dauer, noch nicht fest. Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hatte die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn am vergangenen Freitag für gescheitert erklärt und Warnstreiks angekündigt.
Die GDL fordert unter anderem eine Wochenarbeitszeit von 35 statt 38 Stunden für Schichtarbeiter. „Jeder Praktiker, der im Tarifgeschäft steht und der im Eisenbahnsystem groß geworden ist, weiß, dass diese Absenkung niemals auf einmal erfolgen kann, sondern zeitversetzt in Schritten“, sagte der GDL-Chef Weselsky im Interview mit dem Magazin The Pioneer. Es werde gestreikt, weil die Bahn jegliche Verhandlungen zu diesem und anderen Punkte ablehne.
Während weiterhin offen ist, wann die GDL zum Streik bei der Bahn aufruft, nutzen weitere Gruppierungen, um auf ihre Sache aufmerksam zu machen. Bereits am Sonntag verkündete das Aktionskomitee Bahn unter dem Titel „Kein Vertrauen in die Gewerkschaftsspitze! Schließt euch dem Aktionskomitee Bahn an“ einen Aufruf, in dem die Forderungen der GDL als „das absolut Mindeste“ bezeichnet wurde. Noch in dieser Woche soll das weitere Vorgehen besprochen werden.
Update vom 27. November, 13.38 Uhr: Die Gewerkschaft hat mit Empörung auf die Aussagen von IG-Metall-Chefin Christiane Benner reagiert, die der GDL eine „unnötige Spaltung“ vorgeworfen hat. „Für uns gilt: ein Betrieb - eine Gewerkschaft. Ich bin kein Fan davon, dass unterschiedliche Gewerkschaften bei der Bahn Tarifpolitik machen“, hatte die Gewerkschafterin vor einer Woche in der Bild am Sonntag gesagt. Darauf reagiert die GDL nun mit einem offenen Brief vom Bundesvorsitzeden Günther Kinscher: „Ihnen scheint entgangen zu sein, dass der erste Versuch, die Eisenbahner zu spalten, von Ihrer Schwestergewerkschaft EVG unternommen wurde“, heißt es darin.
„Ich möchte daran erinnern, dass die IG Metall, der DGB, die Arbeitgeberverbände und die SPD in einer ‚unheiligen Allianz‘ das Tarifeinheitsgesetz auf den Weg gebracht haben und somit die Schärfe in den Tarifauseinandersetzungen mit verursacht haben“, so Kinscher weiter.
GDL verweigert Verhandlungen: Noch immer kein Streik-Termin
Update vom 27. November, 12.03 Uhr: Die GDL hat in einem neuen Statement am Montag nochmal darauf hingewiesen, dass sie so lange nicht mit der Bahn weiterverhandeln will, bis sie sich auf ihre Forderungen einlässt. „Angesichts dessen sind weitere Verhandlungen ohne Sinn und Zweck. Die GDL wird es auch in dieser Runde nicht zulassen, dass unsere berechtigten Forderungen ignoriert werden. Wie in der Vergangenheit, werden wir auch in der Zukunft dafür kämpfen. Die Arbeitgeberseite scheint das nicht zu verstehen. Dann müssen wir es ihnen eben wieder einmal beweisen,“ heißt es auf der Webseite der GDL. Zu einem möglichen Streiktermin äußerte sie sich immer noch nicht.
Update vom 27. November, 08.10 Uhr: Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft Deutscher Lokführer und der Deutschen Bahn ist immer noch nicht klar, wann der nächste Warnstreik sein wird. Bisher hat GDL-Chef Claus Weselsky nur angekündigt, dass es einen neuen Warnstreik geben müsse.
Update vom 24. November, 14.05 Uhr: Die Deutsche Bahn hat die Entscheidung der Lokführergewerkschaft GDL scharf kritisiert, die Tarifverhandlungen bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde für gescheitert zu erklären. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler sagte am Freitag in Berlin, die GDL habe einen dreiwöchigen Weihnachtsfrieden, also eine Zeit ohne Arbeitskampf bei der Bahn, abgelehnt. „Wir haben der GDL ganz konkret vorgeschlagen, dass wir zwischen dem 15. Dezember und dem 7. Januar einen Weihnachtsfrieden einlegen“, sagte Seiler. Die Lokführergewerkschaft mit ihrem Chef Claus Weselsky sei dazu aber nicht bereit gewesen.
Weselsky selbst hatte in seinem Statement zuvor nichts über einen möglichen Weihnachtsfrieden gesagt. Er hatte vor einigen Tagen lediglich erklärt, dass die GDL nicht über Weihnachten streiken werde. Welchen Zeitraum er damit genau meint, sagte er bisher nicht.
Der nächste Warnstreik kommt: Tarifverhandlungen gescheitert
Update vom 24. November, 12.07 Uhr: Der nächste Warnstreik kommt: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat nun schon nach der zweiten Gesprächsrunde mit der Deutschen Bahn die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt. Zugleich kündigte sie am Freitag in Berlin neue Warnstreiks bei der Deutschen Bahn an.
Mit der Arbeitgeber-Seite seien aktuell keine Kompromisse zu finden, sagte GDL-Chef Claus Weselsky in Berlin. Er kündigte an, dass die Gewerkschaft den Bahnverkehr erneut bestreiken werde. Genaue Termine für mögliche Warnstreiks nannte er zunächst nicht. Die Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern über unbefristete Streiks läuft noch, das Ergebnis wird Ende Dezember erwartet. Wenn 75 Prozent der Abstimmungsteilnehmer unbefristeten Arbeitskämpfen zustimmen, darf die GDL auch dieses Druckmittel im Tarifstreit einsetzen.
Die Tarifverhandlungen hatten erst vor zwei Wochen mit der ersten Runde begonnen. Vor einer Woche legte die GDL große Teile des Zugverkehrs bundesweit mit einem 20-stündigen Warnstreik lahm. Durch den Arbeitskampf fielen gut 80 Prozent der eigentlich vorgesehenen Fernverkehrsfahrten aus. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen in manchen Bundesländern noch deutlicher.
Tarifverhandlungen zwischen GDL und Deutscher Bahn am Freitag fortgesetzt
Update vom 24. November, 10.45 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn haben am Freitag ihre Tarifverhandlungen fortgesetzt. Mit dabei war dieses Mal auch wieder GDL-Chef Claus Weselsky, der bei den Gesprächen am Donnerstag die meiste Zeit gefehlt hatte. Er gab bei seinem Eintreffen am Verhandlungsort in Berlin am Freitag keine Einschätzung der aktuellen Verhandlungssituation ab. Auch DB-Personalvorstand Martin Seiler äußerte sich nicht.
Knackpunkt in den Tarifgesprächen ist die Forderung der GDL nach einer Arbeitszeitverringerung von 38 auf 35 Stunden in der Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohn. Bahn-Personalvorstand Seiler hält die Forderung für unerfüllbar und sieht an dieser Stelle keinen Spielraum angesichts des Fachkräftemangels.
Die Zeichen stehen nun weiter auf Eskalation: „Der nächste Warnstreik kommt bestimmt. Damit werden wir uns nicht allzu viel Zeit lassen“, sagte Weselsky vorab der Rheinischen Post. Die Gewerkschaft hat im noch jungen Tarifkonflikt bereits einmal gestreikt und so vor einer Woche Tausende Zugausfälle herbeigeführt. Zudem läuft eine Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern über unbefristete Streiks. Das Ergebnis soll Ende Dezember vorliegen.
Tarifverhandlungen mit der Bahn: GDL-Chef Claus Weselsky kommt erst später
Update vom 23. November, 11.15 Uhr: Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, nimmt am Donnerstag zunächst nicht an der zweiten Runde der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn teil. Weselsky kam am Donnerstagmorgen nicht zum Verhandlungsort in Berlin. „Wir haben einfach weitere Verhandlungstermine an anderer Stelle, wir haben andere Termine, die wir auch als GDL wahrnehmen“, sagte dazu der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Lars Jedinat. Vor Ort hieß es, dass Weselsky gegen Donnerstagnachmittag oder am Abend zu den Verhandlungen dazu kommen werde. Auch für Freitag sind GDL und DB zu Gesprächen verabredet.
Die GDL und die Deutsche Bahn verhandeln seit zwei Wochen über einen neuen Tarifvertrag. Vor einer Woche streikte die GDL 20 Stunden lang bundesweit, rund 80 Prozent der Fernverkehrsfahrten und Tausende Regionalzüge fielen aus.
Vor Tarifverhandlungen: GDL kündigt baldigen Warnstreik an
Erstmeldung vom 23. November, 10.00 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL hat vergangene Woche mit einem 20-stündigen Warnstreik den Bahnverkehr größtenteils lahmgelegt. Am Dienstag verkündete GDL-Chef Claus Weselsky zwar eine Art Weihnachtsfrieden an den Feiertagen – aber was ist mit den Tagen direkt davor und danach? Und wie steht es beispielsweise um das nächste Wochenende?
Die Gefahr, dass schon sehr bald der nächste Warnstreik auf der Schiene ansteht, ist groß. An diesem Donnerstag beginnt die zweite Verhandlungsrunde zwischen der GDL und der Deutschen Bahn über einen neuen Tarifvertrag. Doch aktuell spricht wenig für eine konstruktive Atmosphäre. Die Fronten sind spätestens seit dem Warnstreik vor einer Woche verhärtet. Die Bahn zeigt weiter keine Gesprächsbereitschaft beim Thema Arbeitszeitverkürzung, das der GDL besonders wichtig ist.
Darf die GDL während der Urabstimmung streiken?
Ja, das ist grundsätzlich kein Problem, auch die Verhandlungen können trotz Urabstimmung fortgeführt werden. Die Atmosphäre zwischen den Verhandlern dürfte sich aber allein durch die Ankündigung der Urabstimmung verschlechtert haben, ebenso durch den 20-stündigen Warnstreik vor einer Woche. Die Delegationen sind nun für diesen Donnerstag und Freitag zu Gesprächen verabredet.
Tarifkonflikt bei der Bahn: Wie steht es um Streiks an den Weihnachtstagen?
„Die GDL hat noch nie über Weihnachten gestreikt und wird es auch dieses Jahr nicht tun. Die Weihnachtszeit ist eine friedliche - und das wird sie auch bleiben“, sagte Weselsky der Leipziger Volkszeitung. Aber wann fängt für Weselsky die Weihnachtszeit an, wann hört sie auf? Ein Großteil der Menschen, die Weihnachten mit der Bahn verreisen wollen, werden absehbar nicht an Festtagen unterwegs sein. Ein Streik am 22. Dezember, dem Freitag vor Weihnachten, würde wohl weit mehr Reisende treffen als ein Ausstand am 25. Dezember. Gleiches gilt für Reisen nach den Festtagen.
Was fordert die GDL von der Deutschen Bahn?
Die Kernforderung der GDL ist die Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter. Weselsky will so nach eigener Aussage den Beruf des Lokführers wieder attraktiver machen und für mehr Wertschätzung sorgen. DB-Personalvorstand Martin Seiler argumentiert, dass mit einer Arbeitszeitsenkung viele Menschen eingestellt werden müssten - auch angesichts des Fachkräftemangels hält er das für nicht möglich.
Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft unter anderem 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Die Bahn hat in einem ersten Angebot elf Prozent höhere Entgelte bei einer Laufzeit von 32 Monaten in Aussicht gestellt, plus Inflationsausgleichsprämie.
Wie oft wurde die Deutsche Bahn dieses Jahr schon bestreikt?
Für die Fahrgäste der Bahn ist die aktuelle Situation auch deshalb beschwerlich, weil die Angst vor Streiks schon während der Tarifrunde mit der EVG im Frühling und Sommer für Unruhe sorgte. Dreimal rief die EVG zu Warnstreiks auf, zweimal fanden sie statt. Der jüngste Arbeitskampf der GDL war also der dritte Streiktag auf der Schiene im laufenden Jahr. Für die Bahn bedeuten solche Tage hohe Kosten und Ärger bei Kunden. Die ohnehin schlechte Pünktlichkeitsquote wird durch die Arbeitsniederlegungen aber nicht weiter verschlechtert: Zugausfälle werden in der Statistik nicht berücksichtigt. (lma/dpa)
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