Exklusiver Kreis weitet sich aus
Steigende Top-Rente: Goldene Grenze wird von immer mehr Rentnern überschritten
Eine Top-Rente ist in Deutschland selten. Doch es zeichnet sich eine Veränderung ab: Immer mehr Rentner überschreiten den goldenen Wert.
Berlin – Obwohl ein Gehalt von knapp 3000 Euro brutto bei Erwerbstätigen in Deutschland unter dem Durchschnitt liegt, ist das im Alter eine Menge Geld. Im Schnitt gibt es monatlich etwas mehr als 1500 Euro gesetzliche Rente. Kaum jemand erreicht dagegen die Marke von 3000 Euro monatlich. Aber es gibt gute Nachrichten: Die Zahl der Gutverdiener im Alter steigt – wie der Rentenversicherungsbericht zeigt. Grund seien mehrere Rentenerhöhungen in den vergangenen Jahren, berichtete das Portal Ihre-Vorsorge.de.
Rente über 3000 Euro: Immer mehr Rentner erreichen Marke – doch der Kreis bleibt exklusiv
Dennoch ist die Zahl gering: Gerade einmal 81 Rentner, allesamt Männer, konnten 2023 mindestens 50 Versicherungsjahre auf ihrem Rentenkonto vorweisen, wie aus dem Rentenversicherungsbericht hervorgeht. Im Schnitt sind sie dabei auf mehr als 1,8 Entgeltpunkte pro Jahr gekommen. Insgesamt konnten sie dadurch mehr als 90 Punkte vorweisen. Bei 39,32 Euro pro Rentenpunkt liegt die Bruttorente bei 3538,80 Euro. Bei langjährigen Top-Verdienern, die auf 95 Punkte kommen, sind es sogar 3735,4 Euro Rente. Abzüglich etwa 11,5 Prozent für die Kranken- und Pflegeversicherung sind es noch mehr als 3300 Euro.
Die Zahl der Menschen mit einer solchen Spitzen-Rente ist jedoch gering. Immerhin etwa 3500 Männer und 189 Frauen hatten demnach zwischen 45 und 49 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Während dieser Zeit hatten sie durchschnittlich mehr als 1,8 Entgeltpunkte gesammelt. Bei 49 Jahren liegt die Rente damit bei einer Bruttorente von 3468 Euro monatlich. Bei 45 Jahren sind es 3184,92 Euro. Mehr als 90 Prozent der hohen Altersbezüge werden laut Ihre-Vorsorge.de in den westlichen Bundesländern gezahlt.
Berechnung der Rente verhindert noch höhere Renten: Beitragsbemessungsgrenze sorgt für Kappung
Der Grund für die begrenzte Anzahl der Renten über der Marke von 3000 Euro liegt in der Berechnung der Rente. Erwerbstätige sammeln durch ihre Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung pro Beitragsjahr Entgeltpunkte. Wie viele sie sammeln, hängt vom Verhältnis ihres Gehalts zum Durchschnittsgehalt von – derzeit – 43.142 Euro brutto im Jahr ab. Wer weniger verdient, bekommt anteilig unter einen Renten-Punkt. Bei einem höheren Gehalt gibt es entsprechend mehr.
Gutverdiener können jedoch nicht endlos Rentenpunkte pro Jahr sammeln. Denn: Sie zahlen nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze Beiträge ein. Derzeit liegt diese bei etwa 7750 Euro pro Monat. Nur bis zu einem monatlichen Bruttogehalt in diesem Bereich werden Beiträge fällig. Was darüber liegt, bleibt beitragsfrei. Was im Erwerbsleben positiv ist, weil dadurch geringere Zahlungen fällig werden, als es aufgrund des Gehalts verhältnismäßig sein müsste, führt im Alter dazu, dass die Höhe der gesetzlichen Rente begrenzt ist.
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