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Millionen Menschen betroffen

Rentner könnten durch diese Renten-Änderung weniger Netto erhalten

Das Ministerium für Finanzen plant eine Überarbeitung des Steuersystems. Eine derzeit debattierte Änderung könnte Rentnerinnen und Rentner betreffen.

Berlin – Schon seit Beginn der Legislaturperiode verfolgt das Finanzministerium unter Christian Lindner (FDP) eine Strategie, um das Steuersystem in Deutschland auf neue Beine zu stellen. So hat er den Abbau der kalten Progression erfolgreich vorangetrieben. 2023 wurde eine Expertenkommission eingesetzt, die analysieren sollte, welche Maßnahmen noch ergriffen werden sollten. Im Sommer wurde der Bericht vorgelegt, der auch einige große Änderungen für Rentner und Rentnerinnen bedeuten würde.

Weniger Netto für Rentner: Debatte über Einführung einer Quellsteuer auf die Rente

Die Expertenkommission schlägt in ihrem vierseitigen Dokument vor, Rentner und Rentnerinnen von der Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung zu befreien. „Es wird die Einführung einer Rentenabzugsteuer auf alle Renteneinkünfte vorgeschlagen. Alle Versorgungsträger (Deutsche Rentenversicherung, Versorgungswerke, private Rentenversicherer etc.) sollen grundsätzlich zum Einbehalt der Rentenabzugsteuer verpflichtet werden“, heißt es in dem Schreiben. Das bedeutet: Rentner und Rentnerinnen würden monatlich weniger Geld erhalten, die Steuer würde stattdessen direkt einbehalten.

Aktuell müssen Rentenbeziehende ihre Steuern nachzahlen. Die Rentenversicherung übermittelt alle Informationen an das Finanzamt, trotzdem müssen Rentner und Rentnerinnen eine Steuererklärung abgeben, wenn ihre Einkünfte über dem Grundfreibetrag liegen. 2024 liegt er bei 11.784 Euro, bis zu dieser jährlichen Einkommensgrenze werden also keine Steuern fällig.

Rentner und Rentnerinnen könnten von einer Neuerung der Renten-Steuer betroffen sein. (Symbolbild)

Mit der Einführung einer Rentenabzugssteuer (auch Quellsteuer genannt), würden Rentner und Rentnerinnen genauso behandelt werden wie alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Die Quellsteuer sollte sich nach Ansicht der Expertenkommission nach den Einkünften des Vorjahres richten.

Verkappte Steuererhöhung für Rentner? Ampel ist grundsätzlich für das Verfahren

Kritiker dieses Verfahrens argumentieren, dass die Einführung der Abzugssteuer auf die Rente eigentlich eine verdeckte Steuererhöhung sei, da viele Rentner und Rentnerinnen dann keine Steuererklärung mehr abgeben würden und steuermindernde Abgaben nicht mehr geltend machen würden. Zudem werden Beziehende einer Rente belastet, bevor sie durch eine Steuererklärung einen Teil des Geldes zurückerstattet bekommen.

Die Expertenkommission schlägt auch vor, eine Pauschale für Rentner und Rentnerinnen einzuführen, die die Werbungskosten deckt. „Aufgrund der Datenlage erscheint ein Betrag von 102 EUR (Einzelveranlagung) bzw. 204 EUR (Zusammenveranlagung) angemessen“, so die Experten und Expertinnen.

Ob der Vorschlag der Expertenkommission wirklich kommt, steht nicht fest. Die Bundesregierung hatte 2022 in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Union geschrieben: „Eine Ausweitung des Quellensteuereinbehalts auf Rentenzahlungen könnte perspektivisch ein sinnvoller Schritt hin zu einer Weiterentwicklung der Besteuerung von Rentnerinnen und Rentnern sein“. Allerdings würde es umfangreiche Vorarbeiten benötigen, um dies umzusetzen. Die Ampel-Koalition ist also grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber dieser Reform – ob sie sie aber noch innerhalb dieser Legislaturperiode schaffen würde, ist alles andere als sicher.

Rubriklistenbild: © Andrey Popov/Panthermedia/Imago

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