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Gewinneinbruch
Porsche im Dilemma: Kostensenkungen und neue Verbrenner-Strategie
Nach Jahren des Wachstums sieht sich Porsche mit einem Absturz konfrontiert. Ein Verlust an Gewinnen, hohe Kosten und der schwache Markt in China zwingen zum Sparen.
Stuttgart/München – Nach Jahren des Wachstums und verwöhnten Renditen steckt Porsche in einem Dilemma. Der Sportwagenhersteller musste 2024 einen Gewinneinbruch hinnehmen – das operative Ergebnis sank um 22,6 Prozent auf 5,64 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis des Sport- und Geländewagenbauers sackte gegenüber dem Jahr zuvor um 30,3 Prozent ab und beträgt rund 3,6 Milliarden Euro.
Das ist einerseits immer noch prächtig. Jedoch ringt die VW-Tochter mit steigenden Kosten und einem stagnierenden Absatz. Besonders der lukrative Markt China schwächelt massiv, was den Gesamtabsatz um drei Prozent auf 311.000 Fahrzeuge drückte. Während Porsche in anderen Regionen bemerkenswerterweise Verkaufsrekorde erzielte, gingen die Auslieferungen in der Volksrepublik um satte 28 Prozent zurück.
Porsche: Gewinn und Umsatzrendite brechen ein – Schrumpfkurs als Lösung
Die Umsatzrendite sackte auf 14,1 Prozent ab – ein deutlicher Rückgang um vier Prozentpunkte. Und die Aussichten bleiben herausfordernd: Porsche erwartet für 2025 eine weitere Schrumpfung auf zehn bis zwölf Prozent.
Besorgniserregend ist laut Reuters das Risiko neuer US-Importzölle, denn die USA sind für Porsche aufgrund der China-Schwäche zum wichtigsten Absatzmarkt geworden. Da man in den Vereinigten Staaten keine eigene Produktion besitzt, könnten steigende Zölle die Margen weiter belasten.
Effizienzprogramm soll Porsche Kosten senken und Rendite steigern
Um wieder profitabler zu werden, setzt Porsche auf ein Umbauprogramm. Bis 2029 sollen 1900 Stellen gestrichen und darüber hinaus weitere Kosten gesenkt werden. Die Effizienzsteigerung soll langfristig eine Rendite von 15 bis 17 Prozent ermöglichen – ein Niveau, das Porsche über viele Jahre halten konnte.
In einer Mitteilung erklärt der neue Finanzchef Jochen Breckner: „Porsche hat 2024 bewiesen, dass wir auch in herausfordernden Zeiten hochprofitabel wirtschaften und finanziell robust aufgestellt sind.“ Kein Wunder: Porsche verzeichnete in vier von fünf Weltregionen einen Absatzrekord.
Wie der Dax-Konzern mitteilte, schrumpft das Ergebnis je Aktie um gut 30 Prozent auf 3,95 Euro je Vorzugsaktie. Dennoch soll die Dividende nicht gekürzt werden - der Hauptversammlung werden wie im Vorjahr 2,31 Euro je stimmrechtsloser Vorzugsaktie vorgeschlagen. Pro Stammaktie sind es erneut 2,30 Euro, was über den Erwartungen von Analysten liegt.
Die Elektromobilität entwickelt sich in vielen Märkten nicht so schnell wie erhofft – Porsche zog unlängst auch hier Konsequenzen: Das Unternehmen setzt wieder verstärkt auf Verbrennermotoren und entwickelt allem Anschein nach ein neues Modell mit klassischem Antrieb.
Zwar bleibt der Macan langfristig ein reines E-SUV, doch in der Kategorie SUV plant Porsche eine eigenständige Modellreihe mit Verbrennungs- und Hybridantrieben. Die Modellneuheit könnte gegen Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen.
Zeitenjagd auf Nordschleife: Diese 10 Elektroautos waren am schnellsten
Die Strategie ist klar: Solange der Elektroboom stockt, setzt Porsche auf bewährte Verbrenner – auch weit in die 2030er-Jahre hinein.
Exklusivität als Erfolgsrezept – Porsche setzt auf Kleinserien
Neben der Modellstrategie treibt Porsche ein weiteres profitables Geschäftsfeld voran: Hochpreisige Kleinserien und Sammlermodelle, zum Beispiel von der legendären 911er-Reihe. Dabei könnte Ferrari als Vorbild dienen: Der italienische Sportwagenbauer kombiniert exklusive Auflagen PS-starker Modelle mit hohen Margen und einem klaren Fokus auf Rentabilität.
Mit der Erweiterung der „Porsche Exclusive Manufaktur“ will man verstärkt limitierte Modelle für zahlungskräftige Kunden anbieten. Der Trend geht also hin zu mehr Individualität und Luxus. Die Konzernschwester Audi befindet sich in einem ähnlichen Dilemma und plant Sparmaßnahmen. Der Betriebsrat kündigt jedoch „Rambazamba“ an. (PF)