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Unter konkreten Voraussetzungen

Neuer Trump-Plan könnte Deutschland bedrohen: Deutsche Autobauer sollen „amerikanisch“ werden

Mit dem Ziel, deutsche Autobauer in die USA zu ziehen, hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump einen Plan. Sie sollen „amerikanische Autofirmen“ werden.

Savannah – Es sind nur noch sechs Wochen bis zur US-Wahl und es geht in die heiße Phase des Wahlkampfes. Der ehemalige Präsident der USA, Donald Trump, der gegen die Vizepräsidentin Kamala Harris antritt, sorgt nun mit einem neuen Wahlversprechen für Aufsehen. In Deutschland trifft er dabei einen Nerv.

Trump will bei Sieg der US-Wahl deutsche Autobauer in die USA locken

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump wirbt mit Steuerversprechen um internationale Firmen - darunter auch um deutsche Autobauer. „Ich möchte, dass deutsche Autofirmen zu amerikanischen Autofirmen werden. Ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen“, sagte Trump bei einer Wahlkampfrede in Savannah im besonders hart umkämpften Bundesstaat Georgia. 

Sollte er die Präsidentschaftswahl am 5. November gewinnen, werde er jedem großen Unternehmen ein Angebot machen, so der 78 Jahre alte Republikaner weiter. „Ich werde Ihnen die niedrigsten Steuern, die niedrigsten Energiekosten, die geringste Regulierungslast und den freien Zugang zum besten und größten Markt der Welt bieten, aber nur, wenn Sie Ihr Produkt hier herstellen.“

Voraussetzung sei, dass die Firmen ihre Produkte in den USA herstellten und US-Amerikaner anstellten. „Wenn Sie Ihr Produkt nicht hier herstellen, müssen Sie einen Zoll bezahlen - einen sehr hohen Zoll, wenn Sie Ihr Produkt in die Vereinigten Staaten schicken.“ Trump sagte: „Wir werden Autos auf einem Niveau herstellen, das ihr noch nie zuvor gesehen habt. Wir werden Autos herstellen, größer, besser, schöner, stärker und schneller als je zuvor.“

Trump trifft einen Nerv in Deutschland: Niedrige Energiekosten wären attraktiv

Damit trifft Trump - bewusst oder unbewusst - einen Nerv in Deutschland. Denn genau diese Dinge belasten aktuell die hiesige Wirtschaft, unter anderem auch die großen Autobauer. Hohe Unternehmenssteuern, hohe Energiekosten, viel Bürokratie – all das beklagten deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahren. Sollte Trump sein Wahlversprechen also wirklich einlösen, könnte das in der Tat für viele Autobauer sehr attraktiv sein.

Ohnehin haben EU-Regierungen es gerade mit Abwanderungstendenzen in die USA zu tun. Denn der unter der Regierung von Joe Biden eingeführte Inflation Reduction Act (IRA) offeriert bereits Steuererleichterungen für Unternehmen, die in den USA klimafreundliche Technologien produzieren. So erhalten Firmen, die in den USA E-Autos herstellen, einen Steuerrabatt. Auch andere Clean-Tech-Unternehmen werden subventioniert. Allerdings hat Trump angekündigt, die Subventionen auf Elektroautos zu streichen, wenn er die Wahl gewinnen sollte.

Trump wiederholt falsche Behauptungen über Energiewende in Deutschland

Trump wiederholte beim Wahlkampftermin in Georgia auch seine Behauptung, Deutschland sei nach einem gescheiterten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wieder dazu übergegangen, Kohlekraftwerke zu bauen. „Deutschland hat es versucht, aber dann haben sie Angela durch jemand anderen ersetzt, und dieser andere baut jetzt jede Woche ein Kohlekraftwerk in Deutschland“, sagte Trump mit Blick auf die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren Nachfolger Olaf Scholz (SPD). Diese Aussagen sind falsch.

Donald Trump will Autobauer wie VW, BMW und Mercedes-Benz in die USA locken

Trump hatte sich bereits in der Vergangenheit mehrfach ähnlich geäußert - unter anderem beim TV-Duell gegen seine demokratische Gegnerin Kamala Harris vor einigen Wochen. Darauf hatte das Auswärtige Amt auf der Plattform X reagiert und geschrieben: „Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent erneuerbarer Energien.“ Man schalte Kohle- und Atomkraftwerke ab, statt welche zu bauen. „Spätestens 2038 wird die Kohle vom Netz sein.“

Allerdings war diese Aussage nicht ganz korrekt, was das Wirtschaftsministerium mit einer subtilen Korrektur in deutscher Sprache klarstellte: „Deutschland bezieht weit über 50 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne und verbrennt so wenig Kohle wie seit den 1960er-Jahren nicht mehr“, lautete die Klarstellung. Also: nicht 50 Prozent der Energie, sondern 50 Prozent des Stroms in Deutschland stammen aus erneuerbaren Quellen. (mit Material von dpa)

Rubriklistenbild: © dpa/Montage

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