Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Pläne der Ampel-Koalition

Großzügige Zuschläge: Das finanzielle Plus durch die neue Rentenaufschubprämie

Die Regierungskoalition plant, mehr Anreize zu setzen, um erfahrene Arbeitnehmer länger im Job zu behalten. Wie viel könnte die Rentenaufschubprämie betragen?

Berlin – Wer länger arbeitet, soll künftig belohnt werden: Angesichts des Fachkräftemangels und der wachsenden Kluft zwischen Rentenbeziehenden und Beitragszahlenden plant die Ampel-Koalition eine Rentenaufschubprämie. Dabei wird auch eine Einmalzahlung in Höhe der entgangenen Rente ausgezahlt. Die Rentenaufschubprämie geht weit über den aktuellen Zuschlag hinaus, den man erhält, wenn man übers Renteneintrittsalter hinaus arbeitet.

Ampel will Rentenaufschubprämie einführen und Anreize für längeres Arbeiten verschaffen

Die Rentenaufschubprämie erhalten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze mindestens zwölf und maximal 36 Monate auf seine Rente verzichtet und weiterhin erwerbstätig ist. Wie viel man im Einzelfall bekommt, ist natürlich unterschiedlich.

Grundsätzlich gilt: Die Höhe der Rentenaufschubprämie entspricht der Höhe der Altersrente, die nicht in Anspruch genommen wird. Zudem werden die Arbeitgeberbeiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung an den Beschäftigten ausgezahlt. Die Arbeitnehmenden verzichten zugleich auf die Zuschläge, die es normalerweise pro Monat gibt, wenn die Rente über die Regelaltersgrenze hinausgeschoben wird.

2025 könnte es erneut einen hohen Renten-Zuschlag geben.

Rechnung zeigt: So viel Geld bringt die neue Rentenaufschubprämie

Wie sehr lohnt sich die Rentenaufschubprämie? Das Ratgeberportal Finanztip hat eine Beispielrechnung gemacht, wie hoch die Prämie ausfallen könnte. Demnach könnte ein Durchschnittsverdiener mit einem Jahresverdienst von 45.358 Euro brutto, der zwei Jahren über die Regelaltersgrenze hinaus länger arbeitet, ungefähr 22.000 Euro mehr erhalten als mit dem aktuellen Zuschlag.

Würde sich dieser Beispielrentner mit 67 Jahren entscheiden, noch zwei Jahre weiterzuarbeiten, würde er in diesem Zeitraum insgesamt auf 43.000 Euro Rente verzichten, erklärt Finanztip. Wechselt er dann aber mit 69 Jahren in den Ruhestand, würde er mit der Prämie das gesamte Geld auf einmal ausgezahlt bekommen – und obendrauf noch die Kran­ken­kas­senbeiträge erhalten, die sich die Ren­ten­ver­si­che­rung in den beiden Jahren gespart hat.

Das sind etwa 8,15 Prozent der monatlichen Rente. Damit bekommt er nach zwei Jahren auf einen Schlag 47.000 Euro ausgezahlt und das, anders als beim bisherigen Zuschlag, wohl steuerfrei. Auch die Süddeutsche Zeitung hat eine Beispielrechnung angeführt: Wer beispielsweise nach 36 Monaten zusätzlicher Seniorenarbeit 1200 Euro Rente erhalten würde, bekäme eine Prämie von mehr als 46.000 Euro.

Hohe Zuschläge bei Aufschubprämie für Rente

Der Wirtschaftsweise Martin Werding rechnet ohnehin mit hohen Zuschlägen bei der Rentenaufschubprämie. „Wenn sie den zusätzlichen Rentenansprüchen durch die bisherigen Zuschläge entsprechen soll, könnten sich für Standardrentner rund 20.000 Euro ergeben, wenn sie ein Jahr länger arbeiten“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Allerdings rechnet der Ökonom nicht damit, dass viele Menschen dieses Angebot der Regierung, länger zu arbeiten, in Anspruch nehmen.

Wie Rentner durch längeres Arbeiten die Altersbezüge erhöhen können

Wer das reguläre Rentenalter erreicht hat, muss nicht automatisch in Rente gehen. Eine Rente erhält nur, wer auch einen Antrag stellt. Es gibt grundsätzlich mehrere Möglichkeiten, die Rente zu erhöhen. Wer seinen Rentenbeginn verschiebt und weiterhin eine Beschäftigung ausübt, erhält für jeden Monat des späteren Rentenbeginns einen Zuschlag von 0,5 Prozent auf seine Rente.

Eine weitere Option wäre, Rente und Job miteinander zu kombinieren. Hierfür müssen Rentnerinnen und Rentner laut der Deutschen Rentenversicherung ihrem Arbeitgeber mitteilen, dass vom Gehalt Beiträge an die Rentenversicherung abgeführt werden sollen. Ab Juli des Folgejahres wird dann die erhöhte Rente gezahlt. Dabei gilt auch hier: Für die Rente, die sich aus den gezahlten Beiträgen ergibt, wird zusätzlich ein Zuschlag von 0,5 Prozent pro Monat zwischen dem Erreichen des regulären Rentenalters und dem Beginn der höheren Rente gezahlt. (bohy)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Guido Schiefer

Kommentare