Bonus fürs Arbeiten
Geplante Rentenaufschubprämie: Sie bringt rund 20.000 Euro zusätzlich
Diejenigen, die ihren Ruhestand etwas hinausschieben und weiterhin arbeiten, könnten von der Rentenaufschubprämie profitieren. Hier ist ein Überblick über den vorgesehenen Bonus.
Berlin – Auch wenn die meisten Deutschen lieber früher als später in Rente wollen: Länger zu arbeiten soll sich nach den neuen Plänen der Ampel-Koalition bald richtig lohnen. Denn im Zuge des Haushalts für 2025 wurden zahlreiche Maßahmen vorgestellt, bei denen es unter anderem darum geht, Seniorinnen und Senioren dazu zu bewegen, auch übers Renteneintrittsalter hinaus arbeiten zu wollen. Ein wichtiger Baustein dabei soll die Rentenaufschubprämie werden.
Rentenaufschubprämie: Großzügiger Bonus für alle, die länger arbeiten
Wer als Rentner weiterarbeiten will, soll demnach nicht nur die Auszahlung des Arbeitgeberanteils zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung erhalten können, sondern zusätzlich eine Rentenaufschubprämie wählen können. Dabei erhält der über die Altersgrenze hinaus arbeitende Mitarbeiter eine Einmalzahlung in Höhe der Rente, die ihm sonst ausgezahlt worden wäre.
Diese Rentenaufschubprämie geht weit über den aktuellen Zuschlag hinaus, den man erhält, wenn man übers Renteneintrittsalter hinaus arbeitet. Momentan gibt es einen Bonus von 0,5 Prozent auf die Rentenpunkte für jeden Monat Arbeit ohne Rentenbezug. Bei dem neuen Bonus ist damit viel mehr Geld drin für alle, die im Rentenalter weiterarbeiten wollen. Und auch der Fiskus wird wohl außen vor bleiben: Angedacht ist, dass der Bonus steuerfrei bleibt.
Ratgeber: 22.000 Euro mehr für Rentner als mit dem aktuellen Zuschlag
Wie viel man im Einzelfall bekommt, ist natürlich unterschiedlich. Das Ratgeberportal Finanztip hat aber eine Beispielrechnung gemacht, nach der ein Durchschnittsverdiener mit einem Jahresverdienst von 45.358 Euro brutto nach zwei Jahren länger arbeiten ungefähr 22.000 Euro mehr erhalten würde als mit dem aktuellen Zuschlag.
Würde sich dieser Beispielrentner mit 67 Jahren entscheiden, noch zwei Jahre weiterzuarbeiten, würde er in diesem Zeitraum insgesamt auf 43.000 Euro Rente verzichten, erklärt Finanztip. Wenn er dann aber mit 69 Jahren in den Ruhestand wechselt, würde er mit der Prämie das gesamte Geld auf einmal ausgezahlt bekommen – und obendrauf noch die Krankenkassenbeiträge erhalten, die sich die Rentenversicherung in den beiden Jahren gespart hat. Das sind etwa 8,15 Prozent der monatlichen Rente. Damit bekommt er nach zwei Jahren auf einen Schlag 47.000 Euro ausgezahlt und das, anders als beim bisherigen Zuschlag, wohl steuerfrei.
Rentenaufschubprämie: Wirtschaftsweiser rechnet nicht mit „massiven Effekten“
Auch der Wirtschaftsweise Martin Werding rechnet mit üppigen Zahlungen durch die Rentenaufschubprämie, wie er den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärte: „Wenn sie den zusätzlichen Rentenansprüchen durch die bisherigen Zuschläge entsprechen soll, könnten sich für Standardrentner rund 20.000 Euro ergeben, wenn sie ein Jahr länger arbeiten.“
Jedoch geht der Ökonom nicht davon aus, dass viele Menschen dieses Angebot der Regierung, länger zu arbeiten, in Anspruch nehmen: Werding sagte den Zeitungen auch, er rechne „nicht mit massiven Effekten“, da sich der in der Bevölkerung weitverbreitete Wunsch nach einem früheren Renteneintritt nicht so leicht ins Gegenteil drehen ließe. Mit Material von AFP