Anhaltender Tarifkonflikt
Weselsky droht mit „längerem und härterem“ Streik – Deutsche Bahn macht neues Angebot
GDL-Chef Weselsky erhöht die Schlagzahl gegenüber der Bahn. Ein erneuter Streik steht im Raum: Nun gibt es ein erneutes Angebot seitens der DB.
Update vom 19. Januar, 14.00 Uhr: Der Tarifkonflikt zwischen der GDL und der Deutschen Bahn geht in eine neue Runde. Jedoch interveniert die Bahn nun mit einem Angebot, um einen weiteren Streik abzuwenden. Der Konzern bietet der Gewerkschaft darin unter anderem ein weiteres Wahlmodell zur Arbeitszeit an. Martin Sailer, Vorstand der Deutschen Bahn, nannte am Freitag (19. Januar) Details dazu.
Neuer Bahnstreik in Deutschland? Weselsky erhöht den Druck auf Deutsche Bahn
Erstmeldung vom 14. Januar, 12.30 Uhr: Frankfurt – Beim Bahnstreik der GDL ist kein Ende in Sicht. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft, Claus Weselsky, spricht sich gegen eine Vermittlung im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn aus. Über „grundgesetzliche Angelegenheiten“ lasse sich nicht schlichten, sagte er der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.
Neben der Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden zählt zu den zentralen Forderungen der Lokführergewerkschaft eben auch der Tarifvertrag der Fahrdienstleiter. Gerade in diesem Punkt scheinen die Verhandlungen festgefahren zu sein, was zum nächsten Bahnstreiks der GDL führen könnte. „Die Frage, ob ich einen Tarifvertrag für Fahrdienstleiter kriege, gebe ich in keine Schlichterhand“, so Weselsky zur aktuellen Entwicklung im Arbeitskampf.
Die GDL hatte jüngst mit einem dreitägigen Streik bis Freitagabend den Druck auf die Bahn erhöht und sie wartet derweil auf ein neues Angebot der Deutschen Bahn. Weselsky, der selbst aufgrund des Bahnstreiks der GDL seinen Zug nach Berlin verpasst hatte, zeigte sich überzeugt, dass die GDL auch für Fahrdienstleiter, die den Zugbetrieb koordinieren, einen Tarifvertrag bekommen werde. Für den weiteren Verlauf des Tarifkonflikts kündigte Weselsky an, den Druck weiter zu erhöhen.
Neuer Bahnstreik der GDL: Weselsky erhöht den Druck – „Vom Prinzip her länger und härter“
„Vom Prinzip her wird es länger und härter – das ist die Botschaft“, sagte er auch im Hinblick auf einen nächsten möglichen Bahnstreik der GDL in nicht allzu ferner Zukunft. „Ich glaube nicht, dass ich mir viel Zeit lasse.“ Die Aussagen von Weselsky in Richtung Bahn zeigen, wie festgefahren die Verhandlungen derzeit sind und möglicherweise könnten sich die Fronten noch weiter verhärten. Schließlich kann die GDL die Schrauben noch weiter anzuziehen und den Arbeitskampf erneut verschärfen.
Könnte somit auch ein unbefristeter Bahnstreik der Lokführergewerkschaft auf Deutschland zukommen?
Droht unbefristeter Bahnstreik der GDL? „Sehe kein inhaltliches Angebot“
Zu diesem drastischen Mittel will Weselsky offenbar mit der GDL nicht greifen. Jedenfalls erst einmal nicht. In einen unbefristeten GDL-Bahnstreik wolle die Gewerkschaft zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht eintreten, „weil wir Verantwortung für das Gesamtsystem sehen und weil wir meinen, dass die Auswirkungen zu groß wären“, sagte Weselsky über einen die Möglichkeit eines unbefristeten Bahnstreiks der GDL.
Eine Verlängerung der Arbeitsniederlegungen sei aber möglich: „Ob ich jetzt drei oder fünf Tage Streik mache, das hängt davon ab, was passiert.“ Die Bahn müsse ein substanzielles Angebot vorlegen – „und ich sehe gerade kein inhaltliches Angebot kommen“. Dennoch musste sich der GDL-Chef auch jüngst erneut Kritik für den Bahnstreik der GDL gefallen lassen. Anja Bröker, eine Sprecherin der Deutschen Bahn, monierte eine Taktik, die „Herr Weselsky gerne verschweigt“. Ob dieser Umstand einen erneuten Bahnstreik der GDL aber abwenden kann, bleibt jedoch fraglich.
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