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Strafzölle auf E-Autos

Ermittlungen: China konfrontiert EU-Kommission mit Vorwürfen -„schockiert und enttäuscht“

Chinesisches Elektroautos wie der GWM Ora machen sich auf, um die Weltmärkte zu erobern
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Chinesisches Elektroautos wie der GWM Ora machen sich auf, um die Weltmärkte zu erobern.

Die EU wandelt beim Umgang mit China auf einem schmalen Grat. Die Ermittlungen und mögliche Strafzölle haben Schaden hinterlassen - und rufen im Reich der Mitte Empörung hervor.

Peking/Berlin - Nach den Ermittlungen der EU-Kommission über mögliche illegale Subventionen für chinesische Autokonzerne sind die Fronten zwischen den Handelspartnern verhärtet. China hat die Anfrage der EU-Kommission im Streit um Subventionen für chinesische Elektroautos scharf kritisiert.

Ermittlungen der EU-Kommission: China kontert mit Vorwürfen

Die Regierung in Peking wirft der Brüsseler Behörde vor, Autohersteller der Volksrepublik im Rahmen ihrer Anti-Subventionsuntersuchung mit übermäßig detaillierten und umfangreichen Fragen zu überfordern. „Der Umfang und die Menge der gesammelten Informationen sind beispiellos und weit über das hinausgehend, was für eine Anti-Subventionsuntersuchung erforderlich ist“, erklärte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums.

So habe die EU-Kommission unter anderem Informationen über Entwicklungspläne, technologische Prozesse, Vertriebskanäle und Preisgestaltung verlangt. Auch sei nach den Beschaffungsquellen aller Fahrzeugkomponenten und Rohstoffe gefragt worden. Die Vorwürfe lassen aus chinesischer Sicht den Verdacht der Industriespionage entstehen, was bemerkenswert wäre: Schließlich waren es chinesische Unternehmen, die sich über viele Jahre von westlichen Autokonzernen Kompetenzen im Fahrzeugbau aneigneten. Doch im Elektro-Zeitalter sind asiatische Hersteller - auch aus dem Reich der Mitte - auf Augenhöhe.

Illegale Subventionen bei E-Autos? China „schockiert“ und „enttäuscht“

Obwohl die chinesischen Unternehmen nach eigenen Angaben bestmöglich kooperiert und Informationen bereitgestellt hätten, habe die Europäische Kommission sie „grundlos der unzureichenden Zusammenarbeit“ beschuldigt, ließ der Regierungssprecher außerdem wissen. Chinesische Unternehmen seien darüber „äußerst schockiert und enttäuscht.“ Zudem werde China „alle notwendigen Maßnahmen“ ergreifen, um die Rechte und Interessen der beheimateten Autobranche zu schützen.

Dabei dienten Strafzölle auch der EU als Maßnahme zur Bekämpfung unlauterer Handelspraktiken und zum Schutz der heimischen Automobilindustrie. Kosten für importierte E-Autos würden steigen und dadurch den vermeintlichen Wettbewerbsvorteil chinesischer Hersteller mindern. Hiesige Verbraucher müssten dafür tiefer in die Tasche greifen.

China und EU: Deutsche Autoindustrie hofft auf Einigung

Allerdings drohen damit Vergeltungsmaßnahmen Chinas sowie eisigere Handelsbeziehungen zwischen den betroffenen Ländern. Insbesondere auf deutsche Autohersteller könnten sich die Folgen auf unangenehme Weise bemerkbar machen, denn die Volksrepublik ist für VW, BMW und Mercedes-Benz ein lukrativer Absatzmarkt.

Ob die Zölle von bis zu 38,1 Prozent tatsächlich eingeführt werden, hängt davon ab, ob zwischen der EU-Kommission und China eine einvernehmliche Lösung gefunden wird. (PF mit Material der dpa)

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