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Bahn-Streik der GDL heute: Nur etwa jeder fünfte Zug im Einsatz
Der neue Bahnstreik der GDL hat begonnen. Bis Freitag bestreiken die Lokführer weite Teile des Bahnverkehrs in Deutschland. Pendler müssen sich auf Verspätungen und Ausfälle gefasst machen.
- GDL ruft zu neuem Streik auf – Streikabsage laut Weselsky keine Option
- Konkurrenz der Deutschen Bahn trotz Streiks auf der Schiene unterwegs
- Notfahrplan gilt: Massive Ausfälle bis Freitagabend
Update vom 11. Januar, 10:00 Uhr: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL sorgt auch am Donnerstag für eine starke Beeinträchtigung des Zugverkehrs. „Der Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr gilt weiterhin“, teilte die Deutsche Bahn mit. Im Fernverkehr ist wie am Mittwoch rund jeder fünfte Zug im Einsatz. Auch im Regionalverkehr gibt es weitreichende Einschränkungen, die regional sehr unterschiedlich ausfallen. Bestreikt wird auch das Unternehmen Transdev, das unter anderem Regionalbahnen im Nordwesten, in Sachsen und in Bayern betreibt.
Der Ausstand dauert bis Freitag, 18.00 Uhr. Im Dezember hatte die Gewerkschaft ihre Mitglieder per Urabstimmung über unbefristete Streiks abstimmen lassen. Rund 97 Prozent der Teilnehmer sprachen sich dafür aus. Seither sind längere Streiks möglich.
Bahn-Streik der GDL: Ende des Arbeitskampfes laut Weselsky keine Option
Update vom 10. Januar, 16:00 Uhr: Am ersten Tag des GDL-Streiks ist so wenig Bewegung bei den festgefahrenen Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL zu sehen wie auf den Gleisen selbst. Ein vorzeitiges Ende des Arbeitskampfes ist laut GDL-Chef Weselsky keine Option. Anzeichen auf kurzfristige Neuverhandlungen über einen Tarifvertrag gibt es ebenfalls nicht.
Somit stehen im aktuellen Streik noch zwei volle Streiktage aus. An allen drei Streiktagen sollen rund 80 Prozent des sonst üblichen Fernverkehrsangebots ausfallen.
Update vom 10. Januar, 14:10 Uhr: Was macht den Job Lokführer eigentlich so belastend? „Ich arbeite bis zu sechs Tage die Woche. Eine Schicht dauert bei uns bis zu zwölf Stunden. Manchmal haben wir dann nur einen halben Tag Pause, dann geht es direkt wieder los“, sagt Lokführer Erik Knochenhauer im Zeit-Interview. Es gebe häufig kurzfristige Änderungen bei den Schichten – und die können gern mal um drei Uhr morgens beginnen. „Das ist psychisch sehr belastend.“
GDL-Chef Weselsky bezeichnet neues Angebot der Deutschen Bahn als „Provokation“
Update vom 10. Januar, 9:40 Uhr: Die Deutsche Bahn meldet sich und teilt mit, dass der aktuelle Bahn-Streik „völlig unnötig“ und für die Fahrgäste „eine absolute Zumutung“ sei. „Ausgerechnet in einer Woche wie dieser – wo die Stimmung aufgeladen ist und schwierige Bedingungen für die Mobilität in Deutschland das Ganze zur Herausforderung machen“, sagte DB-Konzernsprecherin Anja Bröker im Presse-Blog der Deutschen Bahn.
Update vom 10. Januar, 8:50 Uhr: „Wir sind am Anfang eines Konfliktes mit diesem Konzern“, sagte GDL-Chef Weselsky gegenüber dem ZDF. „Wir haben bisher zweimal rund 24 Stunden gestreikt.“ Dies sei die erste längere Streik-Maßnahme. Die Bahn müsse nun „Angebote machen, die substanziell sind“. Beim Thema Arbeitszeit sei die Gewerkschaft zu Kompromissen bereit. Das aktuell vorliegende Angebot bezeichnete Weselsky als „Provokation“.
Zum Beispiel könne die Wochenarbeitszeit schrittweise sinken. „Dann können wir auch wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren“, sagte Weselsky. Sollte aber bis Freitag kein neues Angebot vonseiten der Deutschen Bahn eingehen, plant die GDL eine Pause – und will in den nächsten Arbeitskampf gehen.
Bahn-Streik der GDL: Auswirkungen auf die Wirtschaft – Ökonomen sehen ausgehendes Risiko
Update vom 10. Januar, 8:30 Uhr: Ökonomen warnen jetzt vor den Folgen des Streiks für die deutsche Wirtschaft. Für Unternehmen bedeutet der GDL-Streik deutliche Einschränkungen. „Die Industrie muss jetzt wieder einmal Produktionsplanungen und Logistikketten auf Bahnstreikmodus umstellen“, zitiert t-online Thomas Puls, Ökonom vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW). Die Deutsche Bahn warnte bereits beim Bahnstreik im Dezember vor „weitreichenden Folgen“ für die deutsche Wirtschaft. Puls zufolge wird es vor allem dann eng, wenn an den Häfen Stellplätze für Container fehlen.
Update vom 10. Januar, 08.10 Uhr: Die Deutsche Bahn sei ihren Fahrgästen im Personenverkehr schuldig gewesen, den Bahn-Streik juristisch zu verhindern. Ebenso ihren Kunden im Güterverkehr, so der Konzern. „Wir fordern die GDL auf, weiterzuverhandeln und endlich den Weg des Kompromisses einzuschlagen“, sagte DB-Konzernsprecher Achim Strauß im DB-Presseblog. „Die GDL will eins zu eins ihre Forderungen durchsetzen, andernfalls streikt sie. So funktionieren Tarifverhandlungen aber nicht.“
Bahn-Streik der GDL: Nur 20 Prozent des DB-Fernverkehrs – andere Zugunternehmen wollen fahren
Update vom 10. Januar, 07.40 Uhr: Andere Zugunternehmen wollen während der GDL-Streiks fahren – darunter Züge der Unternehmen Metronom, AKN und auch Flixbusse und Flixtrains. Nach eigenen Angaben seien sie nicht direkt von dem Streik betroffen und es sollen weiterhin Verbindungen angeboten werden. Streikbedingte Ausfällen in Stellwerken und Betriebszentralen können dennoch zu Einschränkungen führen.
Update vom 10. Januar, 07.10 Uhr: Laut Notfallfahrplan bietet die Bahn nur 20 Prozent ihres üblichen Angebots an. Im Regionalverkehr könne es zu unterschiedlich starken Streikauswirkungen kommen. Vielerorts fahren die Züge im Stundentakt – oder auch im Zwei- bis Dreistundentakt, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Fahrgäste wurden gebeten, ihre Reise zu verschieben oder sich notfalls zu informieren. Die GDL war am Morgen zunächst nicht erreichbar.
Erwartet sei eine mindestens genauso hohe Streikbeteiligung wie bei den vergangenen Warnstreiks, sagte ein GDL-Sprecher. Genaue Zahlen gab es zunächst nicht.
Bahn-Streik: GDL legt Personalverkehr in Deutschland lahm
Update vom 10. Januar, 06.25 Uhr: Der erneute Bahnstreik hat begonnen. Die GDL nun auch den Personalverkehr unterbrochen. Seit Mittwochnacht, 2 Uhr, ist der Bahnverkehr „massiv eingeschränkt“, schreibt die Deutsche Bahn auf der Plattform X (ehemals Twitter). Sie verweist auf einen Notfallfahrplan im Fern- und Regionalverkehr. Dieser sei Mittwochmorgen wie geplant angelaufen.
GDL-Streik: Weselsky verpasst den letzten Zug
Update 9. Januar, 23:00 Uhr: Vor Gericht hat er erneut gewonnen, sodass der Bahnstreik der GDL seinen Lauf nimmt. Allerdings konnte der Chef der Lokführer Gewerkschaft seinen Erfolg nicht wirklich genießen. Denn Claus Weselsky wurde offenbar ein Opfer seines eigenen Streiks. Denn nach eigenen Angaben hat der 64-jährige GDL-Vorsitzende nach dem Gerichtsurteil seinen letzten Zug nach Berlin verpasst.
Bahnstreik der GDL: Lokführer-Vorsitzender Weselsky verpasst Bahn – „ Der letzte Zug ist weg“
Vor den Arbeitsgerichten in Hessen hatte Weselsky bereits gewonnen. Nach dem Frankfurter Arbeitsgericht entschied am Dienstagabend auch das Hessische Landesarbeitsgericht gegen die Einstweilige Verfügung der Deutschen Bahn, sodass der Arbeitskampf unvermndert bis Freitag fortgeführt werden kann. Da die Verhandlung aber länger dauerte als geplant, erwischte der Gewerkschaftschef seinen Zug aber nicht mehr.
Nach der Urteilsverkündung sagte Weselsky nach Angaben der Bild am Dienstagabend: „Der letzte Zug ist weg“. Er müsse nun andere Wege nach Berlin finden. Denn in der Hauptstadt will er beim Bahnstreik der GDL am Mittwoch an der Spitze stehen. Wie er das macht, ist allerdings unklar, da er weitere Details nicht verriet.
Update 9. Januar, 20:13 Uhr: Der Bahnstreik der GDL findet statt. Die Deutsche Bahn scheitert erneut vor Gericht. Damit kann der Bahnstreik der Lokführergewerkschaft GDL wie geplant stattfinden. Das Hessische Landesarbeitsgericht in Frankfurt hat am Dienstagabend einen Antrag der Deutschen Bahn auf eine einstweilige Verfügung gegen den Streik abgelehnt.
Bahnstreik der GDL darf stattfinden: Termin und Dauer stehen fest – Zahlreich Zugausfälle
Bahnkunden müssen sich bis einschließlich Freitag auf zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen einrichten. Auch das Regio-Bahnunternehmen Transdev scheiterte in einem zweiten Eilverfahren mit ihrem Antrag auf eine Einstweilige Verfügung gegen den Streik.
Die GDL hat mit ihren Streikmaßnahmen bei der DB bereits am Dienstag um 18.00 Uhr begonnen. Im Personenverkehr sollte der Ausstand um 02.00 Uhr am frühen Mittwochmorgen beginnen. Geplantes Ende des Arbeitskampfes ist Freitagabend um 18.00 Uhr. Aber auch in den Stunden davor und danach dürften die Auswirkungen zu spüren sein.
Bahnstreik der GDL hat bereits begonnen: Gericht entscheidet bereits in erster Instanz gegen Eilantrag
Bereits in erster Instanz hatte das Arbeitsgericht Frankfurt eine einstweilige Verfügung der Bahn sowie der Transdev am Montagabend zurückgewiesen und den Streik erlaubt. Die DB drang nicht mit ihrem Argument durch, dass die GDL nach Gründung der Leiharbeitergenossenschaft «Fair Train» ihre Tariffähigkeit verloren habe. Diese Prüfung sei im Eilverfahren nicht möglich, sagte der Vorsitzende Richter Michael Horcher zur Begründung.
Die Bahn geht davon aus, dass der Lokführerstreik in dieser Woche Millionen Kundinnen und Kunden trifft. Das Unternehmen hat bereits einen Notfahrplan erarbeitet, der online seit Montagnachmittag abrufbar ist. Fahrgäste können sich dort schon jetzt oder über eine speziell eingerichtete kostenlose Rufnummer (08000 996633) über ihre Fahrt informieren.
GDL-Bahn-Streik hat begonnen: Notfahrplan gilt am Mittwoch auch bei Streikabsage
Update 9. Januar, 19:25 Uhr: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL im Güterverkehr der Deutschen Bahn hat begonnen. Wie ein Sprecher des bundeseigenen Konzerns am Dienstagabend bestätigte, haben die ersten Lokführer um 18.00 Uhr ungeachtet einer noch ausstehenden Gerichtsentscheidung die Arbeit für den Bahnstreik der GDL niedergelegt. Vor dem Landesarbeitsgericht in Frankfurt wurde zu dieser Zeit noch über einen Eilantrag der Bahn verhandelt, die den Streik per einstweiliger Verfügung stoppen wollte.
Bahnstreik der GDL hat begonnen: Lokführer legen Arbeit im Güterverkehr nieder
Nachdem die Lokführer nun die Arbeit im Güterverkehr niedergelegt haben, soll der Bahnstreik der GDL im Personenverkehr nach Gewerkschaftsplänen am Mittwochmorgen um 2.00 Uhr beginnen. Das Streikende ist für Freitagabend, 18.00 Uhr, angekündigt.
Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Der Konflikt hat sich in sehr kurzer Zeit verschärft. Bereits nach zwei Verhandlungsrunde erklärte GDL-Chef Claus Weselsky die Gespräche für gescheitert. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Die DB lehnt das bisher rigoros ab und ist lediglich bereit, über eine Anpassung der Wahlmodelle zu verhandeln.
Bahnstreik der GDL: Notfahrplan auch bei Streik-Absage am Mittwoch
Update vom 9. Januar, 16.12 Uhr: Selbst wenn der geplante Lokführerstreik der Gewerkschaft GDL gerichtlich gekippt wird, müssen sich Fahrgäste der Deutschen Bahn (DB) am Mittwoch auf weitreichende Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr einstellen. „Die DB hat sich auf den drohenden GDL-Streik vorbereitet und plant den Einsatz von Mitarbeitenden und Fahrzeugen entlang eines Notfahrplans“, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Dieser eingeschränkte Fahrplan sei bereits in allen Auskunftsmedien eingepflegt. „Er gilt am Mittwoch auch für den Fall, dass der Streik nicht stattfindet.“ Erst am Donnerstag wäre dann wieder mit dem gewohnten Bahnverkehr auf der Schiene zu rechnen.
GDL ruft zu neuem Streik auf – Bahn-Eilantrag könnte ihn noch stoppen
Erstmeldung vom 9. Januar: Am heutigen Mittwoch setzt die Lokführergewerkschaft GDL ihren Arbeitskampf fort. Dazu hatte sie alle GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn AG, Transdev und City Bahn Chemnitz aufgerufen, vom 10. Januar, 2:00 Uhr, bis zum 12. Januar, 18:00 Uhr, die Arbeit niederzulegen. Bei der DB Cargo, also im Güterverkehr, begann der Bahnstreik bereits am 9. Januar um 18:00 Uhr.
Welche Züge fahren trotz GDL-Streik?
Der Bahnstreik der Lokführer soll die Bahn in der zweiten Wochenhälfte möglichst ausbremsen. Die Konkurrenz aber schläft nicht. Im Südwesten fahren zum Beispiel Go-Ahead BW und der Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG). Kürzere Verbindungen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), der Mannheimer Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) und des Anbieters Agilis werden größtenteils betrieben. Das teilte die Nachrichtenagentur dpa mit.
„Da der Streik ausschließlich die Züge der Deutschen Bahn betrifft, können Sie voraussichtlich die Züge anderer Verkehrsunternehmen nutzen“, teilte die Bahn mit. Die Empfehlung des Konzerns: „Bitte beziehen Sie auch Bus- und Expressbusverbindungen mit ein, um Ihr Fahrtziel zu erreichen oder Verbindungen von nahe gelegenen anderen Bahnhöfen nutzen zu können.“
Nach Urabstimmung des GDL: Maximal fünf Tage lang ist Bahnstreik möglich
Seit der Urabstimmung der GDL im Dezember ist es der Gewerkschaft theoretisch möglich, unbefristete Bahnstreiks anzusetzen. Davon werde sie jedoch absehen, hatte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky versichert. Die Gewerkschaft sei sich ihrer „Verantwortung bewusst“. Sie hätten noch nie unbefristete Streiks in die Wege geleitet, sagte Weselsky im Deutschlandfunk. Auch in der aktuellen Runde könne er das ausschließen.
Zu den Forderungen der GDL gehören unter anderem die Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibender Bezahlung sowie eine Inflationsausgleichszahlung. Die Bahn hatte hierzu ein Gegenangebot gemacht, das auf den bereits vorhandenen Wahlmodellen des Staatskonzerns beruhte. Die GDL fand dies inakzeptabel, da hier ein Absenken des Gehalts bei einer Arbeitszeitverkürzung möglich gewesen wäre.
Lokführerstreik ab Mittwoch: Gericht erlaubt Bahnstreik
Zuletzt hatte die Bahn versucht, mittels einer einstweiligen Verfügung den Lokführerstreik zu verhindern. Der Konzern hatte den Streik für unverhältnismäßig empfunden, nachdem er mit einem neuen Angebot auf die GDL-Forderung nach weniger Wochenarbeitszeit reagiert hatte. Am Montagabend war dieser Versuch vor dem Arbeitsgericht Frankfurt gescheitert.
Die Entscheidung in zweiter Instanz steht noch aus. (red mit Agenturmaterial)
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