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Laut Expertin typisch Deutsch

Forscherin warnt – So wenige Männer arbeiten in klassischen Frauenberufen

Der Frauenanteil in der technischen Forschung und Entwicklung ist auf 18 Prozent gestiegen. Eine Expertin erklärt, warum sie sich weiterhin Sorgen macht.

In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil an Frauen in der technischen Forschung und Entwicklung
von 11 auf 18 Prozent gestiegen. Das hat das Statistische Bundesamt am Dienstag (23. April) mitgeteilt – pünktlich zum Girls’ Day zwei Tage später. Gute Nachrichten? Die Arbeitsmarktforscherin Ann-Christin Bächmann vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist eher pessimistisch.

„Wir beobachten auf dem deutschen Arbeitsmarkt nach wie vor eine ausgeprägte berufliche Geschlechter-Segregation, die auch in den vergangenen Jahren kaum zurückgegangen ist“, sagt die Expertin BuzzFeed News Deutschland, einem Portal von IPPEN.MEDIA.

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Außenministerin Annalena Baerbock warnte erst kürzlich, dass Klischees im Job in anderen Ländern kein so großes Problem seien.

Weniger als 15 Prozent aller Frauen und Männer arbeiten in geschlechtsuntypischen Berufen

In ihren Untersuchungen kam Bächmann zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte aller Frauen und Männer in einem geschlechtstypischen Beruf (Anteil des eigenen Geschlechts mindestens 70 Prozent) beschäftigt waren. Weniger als 30 Prozent arbeiteten in einem geschlechtsgemischten Berufe und weniger als 15 Prozent in geschlechtsuntypischen Berufen.

Diese Verteilung habe sich zwischen 2012 und 2019 nur geringfügig verändert. So sei der Frauenanteil in der Altenpflege zwischen 2013 und 2022 von 86 auf 83 Prozent gesunken. Auch in den Reinigungsberufen sank der Frauenanteil von 77,8 auf 74,2 Prozent. Damit arbeiten also nur 17 Prozent beziehungsweise ein Viertel der Männer in solchen „klassischen“ Frauenberufen. Bächmann spricht von „leichten Verschiebungen“. Immer noch seien die Anteile von Frauen in Männerberufen und die Anteile von Männer in Frauenberufen wie dem des Erziehers zu niedrig.

Dies ist ein Artikel von BuzzFeed News Deutschland. Wir sind ein Teil des IPPEN.MEDIA-Netzwerkes. Hier gibt es alle Beiträge von BuzzFeed News Deutschand.

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Frauenanteile in Männerberufen: Kann der Fachkräftemangel helfen?

Frauen und Männer haben sich hinsichtlich ihrer Bildungs- und Erwerbsbeteiligung über die vergangene Jahrzehnte deutlich angenähert und Frauen haben Männer inzwischen sogar überholt. Deswegen sei ein Frauenanteil von 18 Prozent in der technischen Forschung und Entwicklung „immer noch sehr gering“. Vor allem, weil 2022 etwa 35 Prozent der MINT-Studienanfängerinnen Frauen waren.

Brauchen wir den Girls‘ Day in zehn Jahren noch? Es sei nicht anzunehmen, dass sich die berufliche Trennung von Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt in naher Zukunft komplett auflöse, meint die Arbeitsmarkt-Forscherin. „Insgesamt bleibt die berufliche Geschlechtersegregation ein zentrales Charakteristikum des deutschen Arbeitsmarkts.“

Es brauche mehr Durchmischung, um Arbeitskräfteengpässe verschiedener Branchen auszugleichen, sagt sie. Ob der Bedarf an Fachkräften künftig „mehr Dynamik in die Auslösung beruflicher Grenzen zwischen den Geschlechtern“ bringen können, bleibe abzuwarten.

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Rubriklistenbild: © Jens Büttner/dpa

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