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Angebot und Nachfrage
Elektroauto-Rabatte teilweise für 30 Prozent: Preiskampf erreicht Deutschland
Die Rabattschlacht um den Absatz von Elektroautos scheint auch in Deutschland Einzug erhalten. Mittlerweile gibt es offenbar Nachlässe von teilweise einem Drittel des Preises.
München – Angefangen hat die Entwicklung in China, mittlerweile sind die Auswirkungen längst auch in Deutschland spürbar: Der Absatzkampf unter Autoherstellern führt offenbar auch hierzulande dazu, dass Elektroautos mit teilweise üppigen Preisnachlässen angeboten werden.
Laut AutoBild hat sich der Automarkt unlängst in einen „Käufermarkt“ verwandelt, angesichts eines immer höheren Angebots von Stromern, das jedoch auf eine zurückhaltende Konjunktur im Neuwagensektor trifft. Das Portal bezieht sich auf eine Auswertung des Duisburger CAR Center Automotive Research, das für den VW-Konzernmodell Cupra Born einen Preisvorteil von bis zu 32,1 Prozent gegenüber dem Listenpreis ermittelt. Damit sei das Pendant zum VW ID.3 potenziell bereits zu Preisen ab etwa 26.000 Euro zu haben. Der Basispreis für das kompakte E-Auto beginnt bei knapp 40.000 Euro, vor Abzug der staatlichen Förderprämie.
E-Autos in Deutschland: Preiskampf der Hersteller zieht an
Das ist kein Einzelfall: Hohe Nachlässe werden laut CAR-Institut auch für die Elektroauto-Modelle Skoda Enyaq (23,8 Prozent) sowie Dacia Spring (21,4 Prozent) gewährt. Überraschend ist die Entwicklung nicht, Experten haben den Preisverfall bereits länger angekündigt: Denn die Rekordzulassungen für Stromer im ersten Halbjahr 2023 (Anteil von über 23 Prozent) sind trügerisch, warnten Marktforscher. Unternehmen wie EY und PricewaterhouseCoopers (PwC) verwiesen auf ein verzerrtes Bild. Der Grund: Nach dem Jahreswechsel fanden vermehrt nachgeholte Auslieferungen aus der Corona-Zeit statt, was sich massiv auf die Zahl der Neuzulassungen auswirkte.
Das Angebot hat die Nachfrage überflügelt: Ein maßgeblicher Faktor dürfte hierzulande die Reduzierung der BAFA-Kaufprämie sein: Wenn steigende Kaufpreise auf ein stagnierendes Interesse treffen, sind dies keine guten Vorzeichen, den Absatz anzukurbeln. Dazu kommt eine zweite Komponente: Tesla. Der US-Autobauer hat in China bereits massiv an der Preisschraube gedreht, weil Firmenchef Elon Musk mehr Wert auf Verkaufszahlen legt als die Rendite. Das ist ein bedeutender Unterschied zu Volkswagen, für den dieser Aspekt eine übergeordnete Rolle spielt – und daher die Kernmarke in größerem Umfang saniert wird.
Rabattschlacht hat begonnen - „das Elektroauto wird ‚teslarisiert‘“
Weitere Beweggründe bei Tesla sind offenbar Überkapazitäten bei der Produktion sowie die erstarkte chinesische E-Auto-Konkurrenz, erläutert Efahrer.com. Längst hat das US-Unternehmen jedoch auch in Europa mit Deutschland die Kaufpreise um Tausende Euro gesenkt. Das lockt zwangsläufig viele Kunden an, bei denen die Anschaffungskosten auch bei einem Neuwagen eine übergeordnete Rolle spielen.
Die AutoBild zitiert den „Autopapst“: „Im deutschen Markt hat Tesla bei Elektroautos im Januar bereits 23 Prozent Marktanteil. Und es geht eher auf 30 Prozent oder mehr in den nächsten 36 Monaten. Das Elektroauto wird ‚teslarisiert‘“, so die These von Ferdinand Dudenhöffer. „Die Einzigen, die derzeit fest gegenhalten, sind die Chinesen“, erläutert der Experte. Insgesamt hätten die Hersteller ihre Rabatte im September 2023 auf durchschnittlich 9,9 Prozent gegenüber dem Listenpreis angehoben. Für einige prominente E-Autos gebe es weit mehr - zum Beispiel auch 20,5 Prozent für den ID.3 und 26 Prozent auf den Fiat 500 Elektro.
Hohe Elektroauto-Rabatte erfreuen Käufer - nicht jedoch VW und Co.
Auch wenn sich deutsche Autokäufer über die Entwicklung freuen können: Aus Sicht des heimischen Wirtschaftsstandorts ist die Entwicklung auf dem Elektroauto-Markt gleichfalls ein Problem: Wenn die hiesige Autoindustrie ins Hintertreffen gerät, drohen die Autobauer VW, BMW und Mercedes beim Mobilitätswechsel hin zu E-Antrieben in der Heimat abgehängt zu werden. Noch läuft es für die Konzerne in Sachen Umsatz und Rentabilität ordentlich, das basiert jedoch auf weit lukrativeren Märkten als Deutschland.
IAA Mobility 2023 in München: 20 spannende Elektroautos und Studien der Hersteller
Spannend ist mitunter deswegen, inwieweit chinesische Anbieter den europäischen Markt in den kommenden Monaten zusätzlich verschärfen. Mit BYD, Nio und Co. gibt es einige Hersteller, die auch in Deutschland große Ambitionen besitzen. Derweil prognostizieren die Experten des Marktbeobachters CAR, dass sich der Trend zu höheren Autorabatten in den kommenden Monaten weiter fortsetzt, übrigens auch bei Fahrzeugen mit Verbrennermotor.
Auch Tesla bekommt die „Kamikaze“-Strategie von Elon Musk zu spüren. Der gibt sich jedoch humorvoll - und verteilt einen Seitenhieb an Mercedes. (PF)