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Globaler Handelskonflikt

Deutsche Autobauer umgehen Trumps Zölle – Produktionsverlagerung in die USA

Deutsche Autobauer reagieren auf US-Zölle: Mercedes und VW verlagern ihre Produktion in die USA – mit Folgen für die Standorte in Deutschland und Nordamerika.

Frankfurt – Angesichts der von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle auf importierte Fahrzeuge aus der EU reagieren deutsche Autobauer mit strategischen Produktionsverlagerungen in die USA. Mercedes-Benz und Volkswagen (VW) setzen auf lokale Fertigung, um zusätzliche Kosten zu vermeiden und ihre Marktposition in Nordamerika zu sichern.

Mercedes-Benz: Produktion in Alabama ab 2027 um Zölle zu vermeiden

Mercedes-Benz plant, ab 2027 den beliebten GLC SUV im Werk Tuscaloosa, Alabama, für den nordamerikanischen Markt zu produzieren, meldet Nachrichtenagentur Reuters. Bisher wurde der GLC hauptsächlich in Bremen gefertigt. Mit der Verlagerung der Produktion in die USA will Mercedes den Auswirkungen der US-Zölle entgehen. Laut F.A.Z. ist dieser Schritt Teil einer Strategie, die US-Präsenz zu stärken. Das Werk in Tuscaloosa ist bereits ein zentrales Produktionszentrum für Mercedes-SUVs wie GLE, GLS und deren Maybach-Varianten. Die geplante Erweiterung erfordert Investitionen in Milliardenhöhe, um die Produktionskapazitäten entsprechend anzupassen.

Die elektrische Version des GLC soll weiterhin in Bremen produziert und in die USA exportiert werden. Allerdings bleibt unklar, wie sich der Markt für Elektrofahrzeuge entwickeln wird, da sowohl in den USA als auch in Europa die Nachfrage zuletzt hinter den Erwartungen zurückblieb.

Volkswagen: Ausbau der Produktion in Chattanooga

Auch Volkswagen reagiert auf die US-Zölle mit einer Verlagerung der Produktion. Der Konzern plant, die Fertigung des Audi Q7 in seinem Werk in Chattanooga, Tennessee, aufzunehmen. Bisher wurde der Q7 ausschließlich außerhalb der USA produziert. Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Chattanooga ist Teil einer Strategie, die Auswirkungen der Zölle zu minimieren und den US-Markt effizienter zu bedienen. 

Darüber hinaus prüft VW den Ausbau seines geplanten Werks der Pick-up-Marke Scout in South Carolina. Diese Schritte sollen sicherstellen, dass der Konzern flexibel auf Veränderungen im Handelsumfeld reagieren kann

Die Sonderzölle von Donald Trump treffen die deutschen Autobauer hart. (Montage)

Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt und Nordamerika-Strategie

Die zunehmende Verlagerung der Produktion in die USA wirft Fragen zur künftigen Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkts auf. Zwar betont Mercedes, dass die Produktion des elektrischen GLC in Bremen bestehen bleibt, es könnten perspektivisch weitere Modelle folgen, deren Montage ebenfalls in die USA verlegt wird.

Gleichzeitig bedeutet die Expansion in Nordamerika nicht nur einen möglichen Arbeitsplatzverlust in Deutschland, sondern auch die Schaffung neuer Jobs in den USA sowie eine engere wirtschaftliche Verflechtung beider Länder. Wie nachhaltig sich diese Entwicklung gestaltet, hängt stark von der weiteren Handelspolitik der US-Regierung ab.

Autobauer gehen wegen Trump in die USA: Mexiko als logistische Drehscheibe unter Druck

Parallel dazu gerät Mexiko als zentrales Glied in den nordamerikanischen Lieferketten deutscher Autobauer zunehmend unter Druck. Laut Wirtschaftswoche wären besonders Hersteller wie Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW stark betroffen, da viele ihrer für den US-Markt bestimmten Fahrzeuge aus mexikanischen Werken stammen. Diese Standorte beliefern den US-Markt mit Modellen, die gezielt auf lokale Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind.

Nach Daten des Marktforschungsunternehmens JATO Dynamics stammt ein erheblicher Teil der in den USA verkauften Fahrzeuge deutscher Marken aus mexikanischer Produktion. Doch neue oder angedrohte US-Zölle auf mexikanische Exporte gefährden dieses Modell.

Vor diesem Hintergrund verstärken die Unternehmen ihre Anstrengungen, Produktionsprozesse näher an den US-Markt zu rücken. Die Endmontage in den Vereinigten Staaten gewinnt an Bedeutung – nicht nur als wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern auch als strategisches Signal an die US-Regierung: Wer lokal produziert, erfüllt die politische Forderung nach „Made in America“ und sichert sich damit besseren Zugang zum amerikanischen Markt.

Rubriklistenbild: © Sven Simon/Imago

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