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Streit um EU-Überlegungen

„Eindeutig ein Warnschuss“: China droht mit Strafzöllen auf westliche Autos

Ein Arbeiter arbeitet an der Produktionslinie eines Autobauers in China.
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China flutet nach Ansicht des Westens den Markt mit billigen E-Autos – und will auf mögliche Strafzölle mit Gegenmaßnahmen reagieren. (Symbolfoto)

Für den Fall, dass die EU Strafzölle auf chinesische E-Autos einführt, droht Peking nun wiederum mit Zölle auf europäische Verbrenner in China. Autobauer warnen.

Brüssel – Der Streit um die möglichen Strafzölle auf chinesische Elektroautos spitzt sich zu. Als Reaktion auf eine derartige Maßnahme der Europäischen Union droht China mit einem Gegenschlag. Demnach erwäge die Führung in Peking, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zu verhängen. Das erklärte die chinesische Handelskammer in Brüssel mit Verweis auf „Insider“.

Diese mögliche Maßnahme habe „Auswirkungen auf europäische und US-amerikanische Automobilhersteller, insbesondere angesichts der jüngsten Entwicklungen“, erklärte die Kammer. Die Maßnahme durch China würde vor allem Mercedes-Benz und BMW treffen.

Experte sieht Chinas Drohung mit Strafzöllen auf Autos als „Warnschuss“

Liu Bin, Experte des China Automotive Technology & Research Center (CATARC), begründete den Vorschlag explizit mit den Plänen für Strafzölle in den USA und Europa. Stuart Cole vom Finanzdienstleister Equiti Capital ist der Ansicht, die Äußerungen aus China seien „eindeutig ein Warnschuss“.

Im Juni will die EU-Kommission entscheiden, ob sie dem Vorbild der USA folgt und Anti-Dumping-Zölle auf E-Autos aus China verhängt. In den USA hat der Handelsbeauftragte jüngst Details zu den Strafzöllen vorgelegt, die ab August auf 100 Prozent steigen sollen. Dabei gehe es um Waren, in welchen die USA „signifikante Investitionen“ getätigt hätten, heißt es von der US-Regierung.

EU-Strafzölle auf E-Autos aus China sind umstritten

Die Strafzölle auf chinesische E-Fahrzeuge sind jedoch umstritten. Der Präsident der Bundesbank hat davon abgeraten. „China ist ein sehr wichtiger Handelspartner für die EU, und die EU ist wichtig für China“, sagte Joachim Nagel dem Handelsblatt. „Regeln und Verhandlungen könnten eine Alternative zu einer Eskalation der gegenseitigen Zölle sein.“

Auch in der europäischen Autobranche sorgen die EU-Pläne für Kritik. BMW-Chef Oliver Zipse hat bei der BMW-Hauptversammlung darauf verweisen, dass ein großer Teil der aus China importieren E-Autos von westlichen Herstellern produziert würden. BMW stellt dort etwa den elektrischen Mini her, Mercedes produziert dort den Smart.

Opel-Mutterkonzern-Chef nennt Zölle auf chinesische Elektroautos „größere Falle“

Carlos Tavares, Chef des Opel-Mutterkonzerns Stellantis, nannte die Zölle laut Spiegel eine „größere Falle“. Sie verhinderten die nötige Anpassung der westlichen Autobauer an die Konkurrenz aus China nicht, sondern trieben lediglich die Inflation nach oben. Wenn man sich der Konkurrenz stellen und den Kostenvorteil ausgleichen wolle, mache das gesellschaftliche Anpassungen nötig.

Die Regierungen in Europa wollen sich nach Tavares Ansicht dem jedoch nicht stellen. Mit den Gewerkschaften dagegen sei sein Unternehmen in guten Gesprächen. „Die meiste Zeit stimmen sie mit uns darin überein, was das Risiko ist, vor dem wir stehen, und wie wir durch diese Zeit kommen“, zitierte der Spiegel den Stellantis-Chef. Die Autobranche stecke mitten in einer Periode des brutalen Überlebenskampfes. (ms mit Agenturen)

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