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Expansionspläne

BYD: Zerstören chinesische Autohersteller die Konkurrenz? „Zu viele verwirrende Geräusche“

BYD auf dem Genfer Autosalon: Europa-Manager Michael Shu stellt ein SUV der Luxusmarke Yangwang vor
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BYD auf dem Genfer Autosalon: Europa-Manager Michael Shu stellt ein SUV der Luxusmarke Yangwang vor.

Wie sehr muss die Konkurrenz Autohersteller aus China wie BYD fürchten? Eine Managerin nimmt Stellung über westliche Märkte wie die USA und Deutschland. 

München - Diese vergangene Woche war für BYD von großer Bedeutung. Der chinesische Autokonzern hat erstmals einen eigenen Frachter mit Tausenden von Neuwagen nach Deutschland und weiteren Ländern Europas entsendet. 

Die „BYD Explorer No.1“ wurde vom Reich der Mitte aus auf die Jungfernfahrt geschickt und hat dabei auch in Bremerhaven Stopp gemacht. Den Angaben zufolge wurden 3000 Elektroautos entladen, die in unterschiedliche Länder importiert werden.

BYD und der Vorteil aufgrund von niedrigen Produktionskosten

BYD ist der größte Elektroautohersteller der Welt, nachdem 2023 Tesla an der Spitze abgelöst werden konnte. Was der hiesigen Konkurrenz Sorgen macht: Der Autobauer aus China produziert in der Heimat zu günstigeren Kosten, das könnte massive Vorteile gegenüber der Konkurrenz aus Europa, aber auch den USA mit sich bringen.

Längst hat der Erfolg chinesische Hersteller wie BYD in das politische Fadenkreuz westlicher Regierungen gerückt. Es gibt Befürchtungen, dass China eine beinahe unschlagbare Elektroautoindustrie geschaffen hat und hiesige Autokonzerne wie Volkswagen, Stellantis und Co. dem nicht gewachsen sind. 

Der propagierte Freie Markt gerät also an seine Grenzen. So unternimmt die EU Bestrebungen, chinesische Autobauer im Hinblick auf irreguläre Subventionen unter die Lupe zu nehmen und mit Strafzöllen zu belegen. Denn das sei der Grund, warum die Modelle günstiger angeboten werden als die Fabrikate der internationalen Konkurrenz.

Dass chinesische Autobauer E-Mobilität zu erstaunlich günstigen Preisen anbieten können, zeigt BYD aktuell mit einer weiteren beachtlichen Neuheit:

BYD-Managerin erklärt Modellstrategie und Probleme in den USA

Dabei will sich BYD eigenen Angaben zufolge in Märkten wie Deutschland nicht als Billiganbieter einen Namen machen und durch günstigere Angebote herausstechen. Was dem Unternehmen tatsächlich vorschwebt, dazu nahm die Amerika-Chefin von BYD in einem Interview mit Yahoo Finance Stellung: „BYD bietet nicht nur einen erschwinglichen Preis. Wir bieten auch modernste innovative Technologie“, erläutert Stella Li und führt aus, dass man neben der technischen Kompetenz auch durch ein „stilvolles, sehr modernes Design“ Kunden überzeugen möchte.

Auf dem US-Markt will der Konzern seine Fahrzeuge aufgrund der wirtschaftspolitischen Spannungen jedoch weiterhin nicht anbieten. Die BYD-Managerin erklärt, warum man trotz des riesigen Absatzpotenzials darauf verzichtet: „Die Politik macht es kompliziert. Die Ladeinfrastruktur ist kompliziert. Und dann ist es für den Verbraucher verwirrend.“

Li führt aus, es gebe in den Vereinigten Staaten „zu viele verwirrende Geräusche und Reden aus verschiedenen politischen Bereichen”. Zudem sickerte durch, dass die USA eine Aufweichung der Elektroauto-Strategie planen.

BYD außerhalb von China eine Gefahr? „...dann werden Sie sterben”

Im Reich der Mitte sei die Botschaft „stark” und die Mobilität der Zukunft mehr auf Elektro ausgelegt. „Wenn Sie nicht in ein Elektroauto investieren, sind Sie draußen und werden sterben“, erklärt Li den Unterschied, warum E-Mobilität in China boomt und in den USA nicht. 

Warum US-Autobauer und die Politik aktuell besorgt sind: BYD plant die Errichtung einer Produktionsstätte in Mexiko, von wo aus der lateinamerikanische Markt bedient werden soll. Dass von dort aus womöglich auch der US-Markt bedient werden könnte, lässt bei der Autoindustrie die Alarmglocken schrillen: So warnt die „Alliance for American Manufacturing“ vor einem „Aussterben“ der US-Autobauer durch die chinesische Konkurrenz.

Top 10: Die zehn beliebtesten Automarken in Deutschland im Jahr 2023

Fahraufnahme eines Fiat 500
Platz 10 – Fiat: Die zum Stellantis-Konzern gehörende Marke Fiat hat es mit 76.535 neu zugelassenen Fahrzeugen im Jahr 2023 in Deutschland auf den zehnten Platz geschafft. Damit kamen die Italiener auf einen Marktanteil (MA) von 2,7 Prozent. (Symbolbild) © Fiat
Fahraufnahme eines Hyundai Kona Electric
Platz 9 – Hyundai: Die Koreaner schafften es mit 106.381 Neuzulassungen im Jahr 2023 auf den neunten Rang. Hyundai bracht es damit in Deutschland auf einen Marktanteil von 3,1 Prozent. (Symbolbild) © Hyundai
Ein Ford Kuga
Platz 8 – Ford: Genau 116.578 Neuzulassungen konnte Ford im Jahr 2023 in Deutschland auf seinem Konto verbuchen. Das reichte im Jahresranking für den achten Platz und einen Marktanteil von 4,1 Prozent. (Symbolbild) © Ford
Fahraufnahme eines Seat Arona
Platz 7 – Seat: Mit 132.624 verkauften Fahrzeugen sicherte sich Seat den siebten Rang im Ranking des Jahres 2023. In Deutschland kamen die Spanier damit auf einen Marktanteil von 4,7 Prozent. (Symbolbild) © Seat
Fahraufnahme eines Opel Astra Electric Sports Tourer
Platz 6 – Opel: Der Autobauer Opel kam in Deutschland im Jahr 2023 auf 144.901 Neuzulassungen. Für den zum Stellantis-Konzern gehörenden Hersteller bedeutete das einen Marktanteil von 5,1 Prozent und Platz 6 im Jahres-Ranking. (Symbolbild) © Opel
Ein Skoda Kodiaq
Platz 5 – Skoda: Die zum VW-Konzern gehörende Marke Skoda brachte es in Deutschland im Jahr 2023 auf 168.561 Neuzulassungen. Die Tschechen kamen damit auf einen Marktanteil von 5,9 Prozent. (Symbolbild) © Skoda
Fahraufnahme eines BMW 5er
Platz 4 – BMW: Mit 233.160 Neuzulassungen im Jahr 2023 sicherte sich der Münchner Autobauer den vierten Platz im Jahres-Ranking. In Deutschland kam BMW damit auf einen Marktanteil von 8,2 Prozent. (Symbolbild)  © BMW
Fahraufnahme eines Audi Q8
Platz 3 – Audi: Die Marke mit den vier Ringen verbuchte in Deutschland 246.800 Neuzulassungen. Damit kamen die Ingolstädter im Jahr 2023 hierzulande auf einen Marktanteil von 8,7 Prozent. (Symbolbild) © Audi
Fahraufnahme eines Mercedes-AMG GLC 63 S E Performance
Platz 2 – Mercedes: Im Jahresranking 2023 belegen die Stuttgarter mit 277.352 Neuzulassungen in Deutschland den zweiten Platz. Sie sicherten sich einen Marktanteil von 9,8 Prozent. (Symbolbild) © Mercedes
Fahraufnahme eines VW Golf
Platz 1 – Volkswagen: Insgesamt 519.089 Pkw der Marke VW wurden im Jahr 2023 neu zugelassen – damit kamen die Wolfsburger in Deutschland auf einen Marktanteil von 18,2 Prozent und sicherten sich den ersten Platz. Einer der Bestseller ist nach wie vor der Golf. (Symbolbild) © Volkswagen

Die BYD-Funktionärin Li kritisiert diese Haltung und erinnert daran, dass auch US-Hersteller wie Tesla in China profitieren würden. Auch Deutschlands größter Autokonzern verbuchte in der Volksrepublik zuletzt einen Erfolg und überholte BYD. „Weil wir ein offener Markt sind und jeden willkommen heißen, einen freien Wettbewerb zu haben.” Nun sei der amerikanische Markt jedoch protektionistisch und das mache es für chinesische Autobauer schwer.

BYD und der Wettbewerb: „Zu viel Angst vor chinesischer Konkurrenz”

An westliche Unternehmen appelliert Stella Li: „Ich denke, dass sie bei Elektroautos etwas überreagieren – ein bisschen zu viel Angst vor chinesischer Konkurrenz. Aber es ist eine Art Spiel. Sie müssen mitmachen, sonst sind sie im Rückstand“, so die BYD-Managerin bei Yahoo Finance.

Dass BYD in Europa nicht nur mit Elektroautos an den Start geht, zeigte der Auftritt auf dem Genfer Autosalon: Neben Stromern präsentierte der weltgrößte E-Autobauer auf der Messe auch ein Hybrid-SUV, das in ausgewählten Märkten angeboten werden soll. (PF)

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