Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Streit um neues Modell

Alfa Romeo vs. Meloni-Regierung: Italienischer Super-Gau für Stellantis perfekt

Alfa Romeo muss wegen der neuen Auslegung eines Berlusconi-Gesetze durch die Meloni-Regierung ein neues Automodell umbenennen. (Collage aus Archivbildern)
+
Trubel in Italien: Alfa Romeo benennt wegen der Auslegung eines Berlusconi-Gesetzes durch die Meloni-Regierung ein neues Automodell um. (Collage aus Archivbildern)

Nach längerer Sendepause bringt Alfa Romeo eine Modellneuheit. Ein kurioser Namensstreit zwingt den Traditionshersteller aus Italien jedoch zu einer drastischen Maßnahme.

Turin/München - In Zeiten der Globalisierung produzieren Autohersteller oftmals im Ausland. Auch die italienische Kultmarke Alfa Romeo ist vor dieser Entwicklung nicht gefeit, um Kosten bei der Produktion zu sparen und damit Modelle auch für Endkunden günstiger zu machen.

Nach zweijähriger Pause bringt der Hersteller die Modellneuheit Alfa Romeo Milano an den Start. Doch kurz vor der Markteinführung sieht sich der Mutterkonzern zu einer drastischen Maßnahme gezwungen: Die Bezeichnung für das SUV wird kurzerhand geändert.

Alfa Romeo produziert im Ausland: Streit zwischen Stellantis und Italien

Der Grund ist ein Namensstreit, den die rechtskonservative italienische Regierung angezettelt hat. Industrieminister Adolfo Urso bezieht sich hierbei auf ein Gesetz, das 2003 unter Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi verabschiedet wurde: Es beinhaltet, dass „italienisch klingende“ Erzeugnisse auch in Italien hergestellt sein müssen. Wenn das nicht der Fall ist, würde fälschlicherweise behauptet, dass eine Produktion auf der Apenninhalbinsel stattfindet.

Und das betrifft demnach den geplanten Alfa Romeo Milano: Statt in Italien wird das Fahrzeug im polnischen Werk in Tychy gefertigt und von dort aus in andere Länder exportiert - so auch in die eigentliche Heimat. Im Gegensatz zu manchen Experten - darunter Stellantis selbst - ist die Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni der Meinung, dass die Regelung nicht nur im Lebensmittelsektor Anwendung findet, sondern auch für Autos der heimischen Marken gilt. „Man darf keine Angaben machen, die den Verbraucher in die Irre führen. Ein Auto mit dem Namen Milano muss also in Italien hergestellt werden“, argumentiert Urso.

Junior statt Milano: Modellneuheit von Alfa Romeo bekommt neuen Namen

Auf Grund des Namensstreits mit der Regierung gibt Alfa Romeo nun klein bei und benennt die erst kürzlich vorgestellte Auto-Neuheit um, so dass die Modellreihe künftig Alfa Romeo Junior heißt. In einer Stellungnahme lässt Stellantis wissen: „Wir sind uns vollkommen bewusst, dass dieser Moment in die Geschichte von Alfa Romeo eingehen wird. Die Wahl des Modellnamens Junior ist logisch, da er eng mit der Geschichte unserer Marke verbunden ist. (...) Wir haben uns entschlossen, den Namen zu ändern, obwohl wir dazu nicht verpflichtet sind.“

Das Unternehmen erklärt in der veröffentlichten Pressemitteilung, dass man „jegliche Kontroverse vermeiden“ wolle und dass die Aufmerksamkeit im Zuge des Konflikts mit der italienischen Regierung „überwältigend“ war. Zwischenzeitlich sei sogar die Website zum Absturz geführt worden, angesichts der massiven Flut an Nutzern. „Milano“, also der italienische Name der Stadt Mailand, ist die Geburtsstadt des Autoherstellers A.L.F.A. (“Anonima Lombarda Fabbrica Automobili“), der 1918 im Zuge einer Übernahme in Alfa Romeo umbenannt wurde.

Italien: Regierung kritisiert Stellantis wegen Produktionsverlagerung

Was die Namensänderung aus Sicht vieler Markenfans noch ärgerlicher macht: Der Modellname Milano wurde in einer Abstimmung vom Publikum gewählt, um die Stadt zu ehren, in der im Jahr 1910 die Geschichte von Alfa Romeo begann. Dieser initiierte Rummel der Marketingabteilung war nun völlig umsonst. Eine kurzfristige Verlagerung der Produktion von Polen nach Italien dürfte aufgrund von Kostengründen kein Thema gewesen sein.

Die schönsten Autos aller Zeiten: Zehn Exemplare, die uns faszinieren

Ein Porsche 928
Platz 10 – Porsche 928: Wie bitte? Ausgerechnet der 928 hat es in unsere Top 10 geschafft? Ja. Auch, wenn dem Gran Turismo aus Zuffenhausen nie das gelang, wozu er eigentlich entwickelt worden war – nämlich, eines Tages den 911er zu ersetzen. Ab 1977 wurde der 928 mit V8-Frontmotor in Transaxle-Bauweise produziert, 1995 war schon wieder Schluss. Das Design war dennoch ein großer Wurf – auch, wenn man darüber streiten kann, wie der 928 mit aufgeklappten Scheinwerfern aussieht. Uns gefällt vor allem das Heck – allerdings in der Vor-Facelift-Version mit den vertikalen Rückleuchten. © agefotostock/Imago
Ein Ferrari Enzo
Platz 9 – Ferrari Enzo Ferrari: In einer Auflistung der schönsten Autos darf natürlich auch ein Ferrari nicht fehlen. Wir haben uns für den zwischen 2002 und 2004 gebauten Supersportwagen entschieden, der nach dem Firmengründer Enzo Ferrari benannt wurde. 399 Exemplare des V12-Boliden wurden produziert – und waren ab etwa 660.000 Euro zu haben. Doch selbst wer so viel Geld parat hatte, ging möglicherweise leer aus – denn der Enzo wurde nur an ausgewählte Kunden verkauft. © Heritage Images/Imago
Ein BMW 507
Platz 8 – BMW 507: Im Jahr 1955 präsentierte BMW auf der IAA in Frankfurt den zweisitzigen Roadster 507. Der von Graf von Goertz designte Sportwagen wurde nur 252 Mal gebaut. Tatsächlich erinnerte man sich bei BMW Ende der 1990er-Jahre wieder an diesen Design-Ikone – und lehnte die Gestaltung des Z8 daran an. © Heritage Images/Imago
Ein Audi R8
Platz 7 — Audi R8: Was war das für ein Paukenschlag: Mitte der 2000er-Jahre präsentierte die Marke Audi mit dem R8 einen eigenen Supersportwagen. Und was für einen! Der designtechnisch gelungene Sportler zahlte viel auf das Image der Ingolstädter Marke ein, die lange Zeit als bieder galt – ganz im Gegensatz zu heute. Charakteristisch sind vor allem die Sideblades des R8, die sich zumeist von der Wagenfarbe abheben. © Martin Vogt/Imago
Ein Ford Mustang der ersten Generation
Platz 6 – Ford Mustang: Auch ein klassischer US-Sportwagen hat es in unsere Top 10 geschafft – wir haben uns für die erste Generation des „Pony Cars“ entschieden. Der ab 1964 gebaute Ford Mustang war von Anfang an ein großer Erfolg – was auch mit seinem für damalige Verhältnisse moderaten Preis zu tun hatte. Mittlerweile trägt mit dem Mustang Mach E auch ein Elektro-SUV den legendären Namen – eine Entscheidung, die nicht bei allen Mustang-Fans gut ankam. © Zoonar/Imago
Ein BMW 7er (E38)
Platz 5 – BMW 7er (E38): In Ranglisten der schönsten Autos tauchen zumeist Sportwagen auf – doch es gibt auch schicke Limousinen: Im Jahr 1994 kam die dritte Generation der 7er-Baureihe von BMW auf den Markt – knapp 330.000 Exemplare wurden bis Sommer 2001 gebaut. Oft tragen Limousinen der Oberklasse ziemlich dick auf – doch dieser Münchner überzeugte durch sein schlichtes und extrem elegantes Design. © BMW
Ein Lamborghini Countach
Platz 4 – Lamborghini Countach: Flach, flacher, Countach. Mit dem Mittelmotor-Sportwagen trieb Lamborghini das Automobilddesign auf die Spitze. Bis heute ist der Countach mit seinen Scherentüren eine Ikone in Sachen Design. Produziert wurde er über einen ziemlich langen Zeitraum: von 1974 bis 1990. © Heritage Images/Imago
Ein McLaren F1
Platz 3 – McLaren F1: Superschnell – und wie wir finden, auch superschön: Der McLaren F1 gehört zu den spektakulärsten Supersportwagen der 1990-Jahre. Ein V12-Motor von BMW befeuerte den von 1993 bis 1997 gebauten McLaren auf eine Spitzengeschwindigkeit von rund 370 km/h. Schmetterlingstüren und die mittige Sitzposition gehören zu den Markenzeichen dieser Design-Legende. © Heritage Images/Imago
Ein Mercedes 300 SL
Platz 2 – Mercedes 300 SL: Weniger autoaffine Menschen können mit dem Kürzel W 198 nichts anfangen. Erklärt man aber, dass es sich dabei um „den mit den Flügeltüren“ handelt, haben sie meist doch ein Bild dieses klassisch schönen Sportwagen im Kopf, der nur von 1954 bis 1957 gebaut wurde. Ab 1957 bis 1963 wurde nur noch die Roadster-Variante hergestellt. Der W 198 war der darüber hinaus der schnellste Sportwagen seiner Zeit. Die Abkürzung „SL“ steht übrigens für „super-leicht“. © Heritage Images/Imago
Ein Jaguar E-Type
Platz 1 – Jaguar E-Type: Was für eine Silhouette! Den Jaguar E-Type, der im März 1961 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt wurde, gab es auch als Roadster, doch die geschlossene Version ist unserer Meinung nach, noch deutlich schöner. Zu größeren Leinwand-Ehren kam der britische Sportwagen übrigens im Kultfilm „Harold and Maude“ – darin wird der E-Type allerdings in einen Leichenwagen umgebaut. © Heritage Images/Imago

Unabhängig des Namensstreits befindet sich Stellantis mit der italienischen Regierung schon länger im Clinch: Stellantis wird dafür kritisiert, dass der internationale Mehrmarken-Konzern selbst italienische Autos mitsamt zugelieferten Bauteilen im Ausland montiert, statt in der Heimat.

Laut Reuters will der Staat Stellantis dazu verpflichten, jährlich mindestens eine Million Autos in Italien zu produzieren. Neben Alfa Romeo befinden sich mit Fiat, Abarth, Lancia und Maserati weitere Traditionsmarken des Landes unter dem Konzerndach. Auch in Deutschland ist das Thema Produktionsverlagerung allgegenwärtig. (PF)

Kommentare