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Saisoneröffnung in München

Biathlon: Stadt und Land statt Berge und Schnee - Ist das die Zukunft des Sports?

Biathlon: Die besten Athleten der Welt messen sich im Münchner Olympiapark.
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Biathlon: Die besten Athleten der Welt messen sich im Münchner Olympiapark.

Wie sieht Biathlon der Zukunft aus? Diese Frage ist nicht erst seit der Saisoneröffnung in München ein großes Thema rund um den beliebtesten Wintersport in Deutschland. chiemgau24.de ordnet die Lage ein und hat mit wichtigen Protagonisten gesprochen.

München - Mit dem Loop One Festival in München veranstaltete der Biathlon-Weltverband IBU erstmals eine offizielle Saisoneröffnung. Sechs Wochen vor dem Start in die Weltcupsaison kamen die besten Biathleten in die bayerische Millionenstadt, um vor zahlreichen Besuchern auf Skirollern und asphaltierter Strecke ihr Können zu zelebrieren.

Eingerahmt von Musikacts, Mitmachaktionen und klassischem Festival-Charakter präsentierte sich der beliebteste deutsche Wintersport in einem eher ungewöhnlichen Rahmen. Nicht selten kam im Olympiapark die Frage auf, ob eine Veranstaltung wie das Loop One Festival die Zukunft des Biathlons sein könnte - Stadt und Asphalt, statt Berge und Schnee.

Biathlon: Fans können aufatmen - Dennoch bleibt die Stadt ein Thema

Kurz- und mittelfristig müssen sich die Liebhaber des klassischen Biathlons keine Sorgen machen. Schnee und Berge sind weiter Kerngebiet. „Unser Fokus wird in den kommenden 15 bis 20 Jahren klar auf dem Winter liegen. Wir sind sicher, dass wir im Biathlon trotz Klimawandel und Schneemangel gute Langlaufstrecken bereitstellen können“, sagt Christian Winkler, Kommunikationsdirektor der IBU, gegenüber chiemgau24.de.

Dennoch wird sich der Sport in den kommenden Jahren verändern. Das betont auch Winkler. „Wir machen uns Gedanken, wie sich Biathlon langfristig verändern wird. Eine neue Saisoneröffnung in einer Stadt und auf eine neue Zielgruppe ausgerichtet. Das könnte ein Hinweis darauf sein, wie Biathlon in Zukunft ausschauen könnte“.

Biathlon der Zukunft: „Hoffe, dass ich davon nicht betroffen bin“

Obwohl auch die Athleten von der Saisoneröffnung angetan waren, sehen sie ihre Zukunft auf Schnee und in den klassischen Regionen. „Man muss natürlich an die Zukunft denken und könnte so den Biathlon-Sport erhalten. Ich bin aber ganz klar ein Fan von klassischen Weltcups auf Schnee und hoffe, dass mich eine mögliche Veränderung hin zu Weltcups auf Skirollern nicht mehr betreffen wird“, sagt Selina Grotian (21) im Gespräch mit chiemgau24.de.

Dass Veranstaltungen wie das Loop One Festival dennoch ihre Daseinsberechtigung haben und einen Mehrwert für den Biathlonsport darstellen, belegt nicht nur der Zuspruch der Veranstaltung in München - über 50.000 Besucher waren vor Ort. Die Wettkampfpause im Biathlon ist lang, der Weltcup geht von November bis März. Sieben Monate müssen die Fans auf ihren Sport verzichten, da braucht es andere Ideen.

„Vielleicht wohnt der potenziell beste deutsche Biathlet ja in Hamburg“

Ob Loop One in München, Biathlon auf Schalke oder City-Biathlon in Dresden. So wird der Sport einem breiteren Publikum zugänglich gemacht und geht dorthin, wo die Menschen sind. „Vielleicht wohnt der potenziell beste deutsche Biathlet ja in Hamburg, wird aber nie sein Talent dafür entdecken. City-Events mit vielen Mitmachmöglichkeiten sollen auch zeigen, dass man Biathlon eigentlich überall machen kann“, ergänzt Winkler und bringt damit eine Entwicklung auf den Punkt, die im deutschen Biathlon bereits erkennbar ist.

In Ulm entstand 2005 ein neues Biathlon-Projekt, das ganz ohne Schnee auskommt und inzwischen eine der größten Talentschmieden in Deutschland ist. Beim DAV Ulm entstand innerhalb von 20 Jahren ein Biathlon-Stützpunkt, aus dem zahlreiche Talente wie Julia Tannheimer, Charlotte Gallbronner und Melina Gaupp hervorgegangen sind. Auch die Topathleten trainieren über ein halbes Jahr ganz ohne Schnee, die Prognosen hinsichtlich des Klimawandels werden diesen Umstand mittel- und langfristig nicht verbessern.

Daher sind Formate wie in München und Dresden ein gutes Beispiel dafür, wie man auf äußere Veränderungen reagieren kann und auch neues Klientel für eine Sportart begeistern kann - als Ergänzung, nicht als Ersatz. (Quelle: chiemgau24.de, truf)

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