Neue Generation der Damen
Biathlon: Stars der Zukunft - Deutschland platzt, Wierer erbt, Österreich lauert
Im Biathlon der Damen bringt sich eine neue Generation in Position, um die Stars der Szene abzulösen. Deutschland hat dabei gleich mehrere Top-Talente zu bieten. Auch Italien und Österreich dürfen sich Hoffnungen machen.
Ruhpolding - In der vergangenen Biathlon-Saison haben sich einige junge Athletinnen in den Fokus der Weltspitze gelaufen. Mit Ablauf der Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand/Cortina d‘Ampezzo könnte die neue Generation das Kommando übernehmen. chiemgau24.de macht den Talente-Check.
Frankreich gehört im Biathlon zur Weltspitze. Bei den Damen spielen Julia Simon, Justine Braisaz-Bouchet und Lou Jeanmonnot im Weltcup bereits eine herausragende Rolle. Im Schatten der Spitzenathletinnen bringt sich bereits die nächste Generation in Stellung.
Biathlon: Vergleich mit den Besten - Zwei Französinnen bringen sich in Position
Die 22-jährige Jeanne Richard gehört seit dem Biathlon-Weltcup von Oberhof zum französischen Weltcupteam. In Ruhpolding feierte sie mit der Staffel ihren ersten Weltcupsieg, in den Einzelrennen deutete die mehrfache Medaillengewinnerin bei Jugendweltmeisterschaften ihre Klasse immer wieder an. Ihre Teamkollegin Michelon Océane (22) kam zwar im Weltcup bislang nur viermal zum Einsatz, gewann aber im vergangenen Winter den zweitklassigen IBU-Cup und gilt in Frankreich als großes Talent.
Im deutschen Biathlon sieht die Perspektive bei den Damen sehr vielversprechend aus. Mit mehreren Medaillen aus Jugendweltmeisterschaften im Gepäck ging Selina Grotian in ihre erste Weltcupsaison. Dort hatte die 20-Jährige stellenweise Anpassungsschwierigkeiten, steigerte sich aber kontinuierlich und weckt bei den deutschen Fans große Hoffnungen.
Biathlon: Grotian als Aushängeschild - Deutschland platzt vor Talent
Bei der WM in Nove Mesto schrammte Grotian im Einzel noch knapp an einer Medaille vorbei, in der Staffel gewann sie an der Seite von Janina Hettich-Walz, Vanessa Voigt und Sophia Schneider die Bronzemedaille. Grotian weist trotz ihres jungen Alters eine hohe läuferische Klasse auf, zudem verfügt sie über eine gute Renneinteilung. Steigert sich die Mittenwalderin am Schießstand, kann sie schon bald in die Weltspitze vorrücken.
Grotian ist aber bei weitem nicht das einzige Top-Talent im deutschen Team. Julia Tannheimer feierte in Ruhpolding ein furioses Weltcupdebüt, als sie unter großem Druck den 15. Platz im Sprint belegte. Die 18-jährige Ulmerin konzentrierte sich fortan auf ihr Abitur, gewann dennoch bei der Junioren-WM in Otepää je zwei Gold- und Silbermedaillen. Zur kommenden Saison ist Tannheimer im erweiterten Kreis des Weltcupteams.
Biathlon: Der Kader der deutschen Damen für die Saison 2024/25




Julia Kink gewann bei der Junioren-WM zwei Goldmedaillen. Dann sagte Franziska Preuß aus gesundheitlichen Gründen für das Weltcupfinale in Nordamerika ab und Kink tauchte auf der großen Bühne auf. In den Einzelrennen hatte die 20-Jährige noch Startschwierigkeiten, in der Staffel von Soldier Hollow brachte sie das deutsche Team aber auf einen fulminanten zweiten Rang und deutete ihre Klasse an.
Johanna Puff (22), Emily Schumann (21), Alina Nussbicker (19), Marlene Fichtner (21), Alma Siegismund (18) und Melina Gaupp (15) ließen in der Vergangenheit ebenfalls durch starke Resultate aufhorchen und gehören zum schier unerschöpflichen Talente-Pool im deutschen Biathlon.
Biathlon: Das Erbe von Wierer und Vittozzi - Viel Talent in Italien
In Italien bringt sich eine neue Generation in Stellung, um das Erbe von Dorothea Wierer und der amtierenden Gesamtweltcupsiegerin Lisa Vittozzi anzutreten. Mit Hannah Auchentaller (23), Rebecca Passler (22) und Beatrice Trabucchi (23) machten gleich drei italienische Damen in den vergangenen Jahren auf sich aufmerksam.
Schon in jungen Jahren wurden sie im Weltcup eingesetzt, um dort die nötige Wettkampfhärte zu erlangen. Auch bei Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften deuteten sie ihr großes Talent bereits an und sammelten Medaillen in Einzel- und Staffelrennen.
Neben Deutschland und Italien gibt es auch in anderen Nationen zahlreiche Talente, die in den kommenden Jahren im Biathlon für Aufsehen sorgen könnten. Die Österreicherin Anna Gandler (23) hat bereits 53 Weltcuprennen absolviert, belegte in der Vorsaison einen beachtlichen 19. Platz im Gesamtweltcup und glänzte zum Saisonende mit zahlreichen Top-Ten-Ergebnissen.
Mit Anna Andexer (21), Wilma Anhaus (21) und Leonie Pitzer (22) könnte sie in Zukunft eine schlagkräftige Staffel bilden. Andexer gewann im Vorjahr den IBU-Junior-Cup, die Nachwuchswertung im Biathlon. Anhaus wurde Zweite, Pitzer belegte hinter Alina Nussbicker aus Deutschland den vierten Rang. Lara Wagner (22) gewann zudem Sprint-Gold bei den Jugend-Europameisterschaften.
In Norwegen und Schweden gibt es traditionell viel Talent, Biathlon hat in Skandinavien einen hohen Stellenwert und die Athleten finden sehr gute Trainingsbedingungen vor. Maren Kirkeeide (21) aus Norwegen und Sara Andersson (21) aus Schweden sind nur zwei Namen, die man sich mittelfristig merken sollte. (Quelle: chiemgau24.de, truf)


