+

© Ruf / chiemgau24.de

Bei den Deutschen Meisterschaften im Biathlon hat es am Samstag eine dicke Überraschung gegeben. Youngster Julia Tannheimer setzte ein dickes Ausrufezeichen und gewann den Sprint. Bei den Herren stand der Sieger erst spät fest.

Aus Altenberg berichtet Tobias Ruf

Altenberg - Die Deutschen Meisterschaften im Biathlon wurden am Samstag fortgesetzt. Im Sprint der Damen holte Julia Tannheimer völlig überraschend die Goldmedaille und beendete so die Siegesserie von Franziska Preuß. Bei den Herren sah alles nach dem zweiten Sieg von Philipp Horn aus, dann wendete sich das Blatt.

Julia Tannheimer ist eines der größten Talente im deutschen Biathlon. Dies unterstrich die Ulmerin einmal mehr bei den Deutschen Meisterschaften in Altenberg. Sie gewann den Sprint über 7,5 Kilometer. Die 19-Jährige eröffnete das Rennen mit der Startnummer 1.

Biathlon: Tannheimer schreibt Geschichte

Im Liegendschießen bleib sie fehlerfrei, stehend musste sie eine Strafrunde drehen. Dort spielte sie ihre hohe läuferische Klasse aus und setzte sich zunächst an die Spitze. 39 Läuferinnen später stand die mehrfache Juniorenweltmeisterin weiter ganz oben und wurde damit zu einer der jüngsten nationalen Titelträgerinnen der Geschichte.

„Es ging läuferisch sehr gut bei mir und am Schießstand hatte ich etwas Glück mit dem Wind. Es freut mich natürlich wahnsinnig, normal ist Sommer-Biathlon nicht meine Lieblingsdisziplin. So macht es aber natürlich Spaß“, sagte die neue Sprint-Titelträgerin im Ziel.

Biathlon: Siegesserie von Preuß endet - Frühwirt schreibt besondere Geschichte

Damit endete die lange Siegesserie von Franziska Preuß. Die Siegerin des Einzels vom Freitag hatte vier Deutsche Meisterschaften in Serie gewonnen. Nach vier Strafrunden kam Preuß am Samstag nur auf 16. Platz. In den Verfolger am Sonntag wird sie mit einem Rückstand von knapp zwei Minuten auf Tannheimer gehen.

Biathlon: Olympiasieger sprintet, La Ola und klare Abläufe - Die Bilder aus Altenberg

Biathlon: Am Start sind die Athleten aufgereiht. Im 30-Sekunden-Takt geht es in Sprint und Einzel auf die Strecke.

Biathlon: Erik Lesser ist Schießtrainer für die Nachwuchsathleten am Stützpunkt Oberhof. Während des Rennens notiert er die Eindrücke vom Schießstand.

Biathlon: Nach dem Überqueren der Ziellinie gibt es klare Abläufe. Zunächst werden die verbliebenen Patronen aus dem Gewehr entnommen, die Waffe wird entsichert.

Biathlon: Danilo Riethmüller werden die Transponder entnommen, die für die Zeitmessung an den Sprunggelenken angebracht sind.

Biathlon: Die Transponder werden von den freiwilligen Helfern sortiert und entsprechend den Startnummern zugeteilt.

Biathlon: Die Wettkämpfe sind von starker Hitze geprägt. Hier gönnt sich Franziska Preuß, deutsche Meisterin im Einzel, eine Erfrischung.

Biathlon: Die Athleten sind mit einheitlichen Skiroller-Modellen unterwegs - Diese werden im Anschluss in Kisten verpackt.

Biathlon: Dann wird die Startnummer übergeben. Finn Zurnieden (rechts) folgt der Anweisung des Helferteams.

Biathlon: Die Startnummern werden gesammelt und sortiert.

Biathlon: Nach dem Rennen geht es zum Siegerinterview. Rösch hat sich vom Sprint erholt und spricht mit Julia Tannheimer, die im Sprint den Titel geholt hat.

Biathlon: Abschließend werden die Social-Media-Kanäle bespielt. Staffel-Weltmeisterin Maren Hammerschmidt (links) ist seit dieser Saison Medienverantwortliche für den Deutschen Skiverband im Biathlon und spricht mit Roman Rees.

Hinter der neuen Meisterin gab es eine weitere bemerkenswerte Geschichte. Juliane Frühwirt holte überraschend die Silbermedaille und meldete sich damit eindrucksvoll zurück. Die 26-Jährige musste zuletzt sogar um den Fortgang ihrer Karriere bangen. Nach einem schweren Sturz zog sie sich massive Gesichtsverletzungen zu, ihre Zunge musste transplantiert werden.

Frühwirt blieb ohne Schießfehler und lag im Ziel 17,6 Sekunden hinter Tannheimer. Bronze ging an Sophia Schneider, die eine Strafrunde laufen musste und mit einem Rückstand von 20 Sekunden in den Verfolger am Samstag geht. Das gesamte Ergebnis

Biathlon: Fratzscher zieht noch am Einzel-Meister vorbei

Bei den Herren ging Philipp Horn nach seinem überlegenen Sieg im Einzel als Favorit ins Rennen über 10 Kilometer. Der Thüringer ist in starker läuferischer Verfassung und sah trotz zweier Strafrunden lange wie der Sieger aus.

Dann blieb Lucas Fratzscher aber auch im Stehendschießen fehlerfrei, zeigte auf der Strecke trotz erneut hoher Temperaturen eine starke Vorstellung und sicherte sich den deutschen Meistertitel im Sprint. Bronze ging an Roman Rees, der wie Horn gut 30 Sekunden hinter Fratzscher lag. Lokalmatador Justus Strelow wurde mit zwei Strafrunden Vierter. Das gesamte Ergebnis

+

Am Sonntag werden die Deutschen Meisterschaften im Biathlon beendet. Dann stehen in Altenberg zwei Verfolger auf dem Programm. Grundlage der Startreihenfolge sind die Ergebnisse der Sprints. (Quelle: chiemgau24.de, truf)