Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Brief an die FCC

Forschende warnen vor „Starlink“ und stellen drastische Forderung auf

Die „Starlink“-Satelliten von SpaceX sind vielen Forschenden ein Dorn im Auge. Ein Brief mit einer drastischen Forderung macht auf die Probleme aufmerksam.

Frankfurt – Die Satellitenkonstellation „Starlink“ von SpaceX soll für schnelles Internet aus dem Weltall sorgen – ohne Kabel, die erst mühsam verlegt werden müssen und in jeder Ecke der Erde. Zuletzt zeigten die verheerenden Hurrikans in den USA, wie wertvoll „Starlink“ in solchen Situationen sein kann. Doch es gibt auch negative Seiten des Satelliten-Internets, vor denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer wieder warnen. Dabei geht es unter anderem um die Helligkeit und die Funksignale der Satelliten, gepaart mit ihrer großen Anzahl.

„Starlink“-Satelliten sind immer wieder in der Kritik von Forschenden

Um die große Anzahl an „Starlink“-Satelliten geht es auch beim zweiten großen Kritikpunkt: Es ist nicht bekannt, welche Folgen es für die Umwelt hat, wenn so viele Satelliten mithilfe von Raketenstarts ins Weltall transportiert werden. Dasselbe gilt auch für die Entsorgung der Satelliten: Zwar sorgt SpaceX dafür, dass die „Starlink“-Satelliten in der Erdatmosphäre verglühen und kein Weltraumschrott zurückbleibt – was das allerdings für die Umwelt bedeutet, ist ebenfalls noch nicht ganz klar.

Eine Studie warnt, dass ausrangierte Satelliten der „Starlink“-Megakonstellation Aluminium in die obere Erdatmosphäre einbringen könnten. Das könnte auch der Ozonschicht schaden und das irdische Magnetfeld verändern, zeigen aktuelle Studien.

Weltraum-Forschende machen auf Probleme mit „Starlink“ aufmerksam und fordern Lösungen

In einem Brief an die US-amerikanische Federal Communications Commission (FCC – zuständig für den Kommunikationsweg Satellit), macht eine Gruppe von mehr als 100 Weltraum-Forschenden auf diese Probleme aufmerksam und fordert Lösungen. „Was wir wissen ist, dass mehr Satelliten und mehr Raketenstarts zu mehr schädigenden Gasen und Metallen in unserer Atmosphäre führen“, schreiben die Forschenden in ihrem Brief.

„Starlink“-Satelliten von SpaceX

Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX hat alleine im Jahr 2024 bereits 67 Raketenstarts für die „Starlink“-Konstellation durchgeführt. Insgesamt befinden sich derzeit (Stand: 30. Oktober 2024) mehr als 6500 „Starlink“-Satelliten im Erdorbit. Auch in anderen Ländern gibt es Entwicklungen, so hat beispielsweise China damit begonnen, die „Qianfan“-Konstellation aufzubauen. Geplant sind alleine dafür mehr als 14.000 Satelliten im niedrigen Erdorbit. Bis zum Ende des Jahrzehnts könnte die Anzahl aller Satelliten im Erdorbit die Marke von 100.000 überschreiten, vermuten Fachleute.

„Wir sollten den Start von Satelliten in dieser Größenordnung nicht überstürzen, ohne uns zu vergewissern, dass der Nutzen die potenziellen Folgen rechtfertigt, die sich aus dem Start dieser neuen Megakonstellationen und dem anschließenden Wiedereintritt in unsere Atmosphäre ergeben, wo sie verglühen oder Trümmer hinterlassen“, heißt es darin weiter. In dem Brief stellen die Unterzeichnenden eine drastische Forderung auf: Weitere Raketenstarts, die Internet-Satelliten in den niedrigen Erdorbit bringen, sollten pausiert werden, bis die FCC Umweltprüfungen für Mega-Konstellationen durchgeführt hat.

„Starlink“-Satelliten: „Nicht zulassen, dass kommerzielle Interessen die Regeln bestimmen“

Die Argumentation im Brief: Die „Starlink“-Satelliten machen inzwischen mehr als 60 Prozent aller Satelliten aus und sowohl der Weltraum als auch das Rundfunkspektrum seien „nicht unbegrenzt“. Dazu müssten nationale und internationale Regulierungsbehörden zusammenarbeiten. „Solange keine umfassende Koordinierung stattfindet, sollten wir nicht zulassen, dass die kommerziellen Interessen die Regeln bestimmen“, heißt es in dem Brief. Darin warnen die Forscherinnen und Forscher auch nochmal etwas allgemeiner: „Neue Großtechnologien müssen beaufsichtigt und untersucht werden.“

Zu Beginn war hauptsächlich die Helligkeit der „Starlink“-Satelliten von SpaceX ein Problem. Wie in dieser Langzeitbelichtung zu sehen, ziehen sie helle Spuren über den dunklen Himmel. (Archivbild)

Die Unterzeichnenden, zu denen hauptsächlich Forscherinnen und Forscher an Universitäten in den USA zählen, machen deutlich: „Wir befinden uns in einem kurzen Zeitfenster, in dem wir die Verschmutzung des Weltraums und unserer Atmosphäre verhindern können, anstatt Jahrzehnte damit zu verbringen, sie zu beseitigen. Der neue Wettlauf im Weltall muss nicht zu massiven Weltraumabfällen führen.“ (tab)

Rubriklistenbild: © Peter Komka/dpa

Kommentare