Rosenheimerin berichtet in Interview
Titan-Katastrophe: Das taten die Passagiere im Todes-U-Boot, bevor der Kontakt abriss
Neufundland/Rosenheim – Am 18. Juni ist das Tiefsee-U-Boot „Titan“ im Nordatlantik auf dem Weg zum Wrack der Titantic implodiert. Fünf Menschen starben, darunter auch die Familie der Rosenheimerin Christine Dawood. Jetzt ist durchgesickert, wie die letzten Minuten der Passagiere abgelaufen sein könnten:
Christine Dawood enthüllte in einem herzergreifenden Interview mit der Zeitung New York Times, was sich in den letzten Momenten vor der tödlichen Implosion im U-Boot zugetragen hat. Demnach haben die Insassen das Licht abgedreht und hörten in völliger Dunkelheit Musik, um Strom zu sparen. Aus dem einzigen kleinen Fenster des Todes-U-Bootes hätten die fünf Insassen biolumineszierende Kreaturen beobachtet. Dabei handelt es sich um Lebewesen, die in extremen Tiefen selbst Licht erzeugen können. Dann sei der Kontakt zum Mutterschiff abgebrochen. Vermutlich kurz darauf dürfte es dann gleich zu der verheerenden Katastrophe gekommen sein. Die Implosion wurde auch von der US-Marine registriert.
Alle fünf Insassen wurden dabei in Millisekunden getötet, neben OceanGate-CEO Stockton Rush (†61) starben bei dem Unglück der französische Titanic-Experte Paul-Henri Nargeolet (†77), der britische Milliardär und Abenteurer Hamish Harding (†58) sowie Mann und Sohn von Christine Dawood, der britisch-pakistanische Milliardär Shahzada Dawood (†48) und Suleman (†19). Jeder von ihnen hatte rund 230.000 US-Dollar für das Abenteuer in die Tiefen des Nordatlantiks bezahlt.
Vor dem Tauchgang gab es Umarmungen und Witze
Zudem schilderte Dawood, was unmittelbar vor dem Tauchgang, für den eigentlich „nur“ rund acht Stunden veranschlagt waren, geschehen war. Es hätten sich alle umarmt und Witze gemacht, schilderte die Rosenheimerin: „Beide waren sehr aufgeregt. Suleman hatte sogar noch vor zwei Jahren eine Titanic aus Lego mit zehntausend Teilen gebaut. Ich habe mich wirklich für die beiden gefreut. Sie wollten das schon sehr lange tun.“ Weiteres pikantes Detail: Etwaige Sicherheitsbedenken hätte Rush wiederholt barsch zurückgewiesen. Zudem war der CEO laut Dawood im Februar 2023 eigens nach London gereist, um die Familie Dawood von der Fahrt zum Titanic-Wrack zu überzeugen. Es sei „sicherer als die Straße zu überqueren“, zitierte die Zeitung Dawood. Dawood hatte ihren Platz übrigens ihrem Sohn überlassen, weil dieser während der Fahrt einen Weltrekord aufstellen wollte.
Derweil ist der genaue Grund für die Katastrophe, die nur 500 Meter von der Titanic entfernt passierte, weiter ungeklärt. Jasper Graham-Jones, Professor für Maschinenbau und Meerestechnik an der Uni Plymouth, geht in einer Analyse für den The Insider davon aus, dass die Kohlefaserhülle der Titan dem Druck bei über 3000 Metern Tiefe nicht standgehalten hat. rosenheim24.de hatte über das Unglück schon mehrfach berichtet. Die Expedition hatte am 16. Juni in St. John‘s in der kanadischen Provinz Neufundland begonnen. Am 18. Juni passierte die Katastrophe – vier Tage später konnten Trümmerteile gesichtet und geborgen werden.
mw