Drama um Touristen-Tauchboot
Vermisstes Titanic-U-Boot: Rosenheimerin bangt um Mann (48) und Sohn (19)
Es sollte eine Abenteuerreise zu den Überresten der Titanic in den Tiefen des Atlantiks werden - nun ist das U-Boot verschollen. Um das Leben der fünf Insassen bangt eine gebürtige Rosenheimerin, Christine Dawood. Ihr Mann, ein reicher Geschäftsmann aus Pakistan, sowie der gemeinsame Sohn sind an Bord.
Rosenheim - Es ist ein Wettlauf mit der Zeit: Seit Sonntag (18. Juni) wird im Atlantik rund 600 Kilometer vor der Küste der kanadischen Insel Neufundland ein Tauch-U-Boot vermisst - besetzt mit Touristen. Zu den fünf Insassen zählen: Shahzada Dawood (48), ein reicher pakistanischer Geschäftsmann, sowie dessen Sohn Suleman (19) - und um beide bangt eine Rosenheimerin: Christine Dawood (46).
Christine Dawood lebt inzwischen in Großbritannien und ist mit Shahzada Dawood verheiratet, der Medienberichten zufolge aus einer der reichsten Familien Pakistans stammt. Sie haben zwei Kinder, Sohn Suleman und Tochter Alina.
Der Familie Dawood gehört die Engro Corporation, ein börsennotierter pakistanischer Mischkonzern, der unter anderem Düngemittel, Lebensmittel, Chemikalien und Petrochemie-Produkte herstellt und auch in der Energie- und Telekommunikations-Infrastruktur tätig ist.
Wrack in 3800 Metern Tiefe
Das U-Boot war von der amerikanischen Ostküste aus aufgebrochen. Das Ziel: das in rund 3.800 Metern Tiefe liegende Wrack der Titanic, die dort 1912 auf ihrer Jungfernfahrt versunken war. US-Medien zufolge werden U-Boot-Fahrten zum Wrack der Titanic für rund 250.000 US-Dollar angeboten (umgerechnet etwa 229.000 Euro).
Suchaktion vor US-Ostküste
Vor der amerikanischen Ostküste läuft seit dem 19. Juni eine groß angelegte Suchaktion. Der Sauerstoffvorrat soll neuesten Berichten zufolge nur noch für etwa 40 Stunden reichen und könnte an diesem Donnerstag, 22. Juni, aufgebraucht sein. Die Familie Dawood in Pakistan erklärte: „Unser Sohn Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman hatten sich auf eine Reise begeben, um die Überreste der Titanic im Atlantik zu besuchen. Derzeit ist der Kontakt zu ihrem Tauchboot unterbrochen und es sind nur begrenzte Informationen verfügbar.“
Christine Dawood vielseitig engagiert
Die Angehörigen schwanken zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Christine Dawood stammt aus der Region Rosenheim. Ihre Familie lebt noch hier. Zuletzt waren sie und ihr Mann bei der Beerdigung der Mutter Gudrun in der Region in Erscheinung getreten.
Christine Dawood hat eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Die Philanthropin war unter anderem als Buchautorin aktiv, arbeitete in Großbritannien als Lebenscoach und engagierte sich in der Stiftung ihres Mannes, der Dawood Stiftung in Pakistan, die Projekte für Benachteiligte im Heimatland ihres Mannes unterstützt.
Ihr Schwiegervater Hussain Dawood war Gründungsmitglied des Prince‘s Trust, der Wohltätigkeitsorganisation des heutigen britischen König Charles III. In dieser hat Christines Mann einen Sitz im Vorstand und sie unterstützt ihn auch hier in seiner Arbeit. So engagiert sie sich zum Beispiel in Pakistan federführend für Wohltätigkeitsinitiativen im Bildungs- und Gesundheitsbereich.
Das Paar lebt in Surbiton südwestlich von London. Mit den Kindern ist es seit knapp einem Monat in Kanada. In einem Statement von Dawoods Familie heißt es, Shahzadah Dawood habe großes Interesse daran, verschiedene Natur-Welten kennen zu lernen. Er sei zu diesen Thema sogar schon als Referent bei den Vereinten Nationen und bei der Oxford Union, einem studentischen Studenten- und Debattierclub in Oxford, zu Gast gewesen.
Aktuell ist Christine Dawood nicht zu erreichen. Zuletzt hielt sie sich in Kanada auf - um die Reise ihres Mannes und Sohnes von Land aus zu verfolgen.
Ebenfalls an Bord des Tauch-U-Bootes Titan sind die zweiköpfigen Besatzung und der Milliardär Hamish Harding (58). Der Brite ist Geschäftsmann, Pilot, Entdecker und Weltraumtourist. Er ist Gründer der Action Group und Vorsitzender von Action Aviation, einem internationalen Flugzeugmaklerunternehmen mit Hauptsitz in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate.


