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„Erlegen ist keine Lösung“

Nach Attacke auf Jogger: Italiens Umweltminister stellt sich gegen Tötung von Problembär

Problembär Gaia
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Links auf der Collage sieht man, wie Mitarbeiter des Trentiner Forstkorps den Transport der Bärin JJ4 („Gaia“), die in der Nacht auf Dienstag mit Hilfe einer großen Rohrfalle gefasst wurde, in ein Wildreservat vorbereiten. Rund zwei Wochen nach der tödlichen Attacke auf einen Jogger in Norditalien haben Förster die wildlebende Bärin JJ4 eingefangen.

Wie soll es nach der tödlichen Attacke auf einen Jogger mit Problembärin Gaia weitergehen? Italiens Umweltminister Gilberto Fratin hat eine klare Meinung dazu.

Caldes - Die nach einer tödlichen Attacke auf einen Jogger in Norditalien eingefangene Bärin JJ4 soll nach dem Wunsch von Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin nicht getötet, sondern umgesiedelt werden. „Wir müssen einen Ort finden, wo wir den Bären hinbringen. Ihn zu erlegen, ist keine Lösung“, sagte der Politiker laut dpa-Informationen am Freitag in einem Interview mit einem lokalen Radiosender. Er hoffe, einen Platz zu finden, wohin der auffällig gewordene Bär langfristig gebracht werden kann.

JJ4, die auch unter dem Namen Gaia bekannt und die Schwester des ehemaligen bayerischen „Problembären“ Bruno ist, hatte Anfang April einen 26 Jahre alten Läufer bei Caldes in der Region Trentino-Südtirol angegriffen und getötet. Der Regionalpräsident Maurizio Fugatti ordnete daraufhin an, das Tier zu erlegen. Nach einer Klage von Tierschützern setzte ein Gericht den Abschussbefehl aus. Der Bär wurde lebend gefangen und in ein abgesperrtes Wildgehege gebracht. Am 11. Mai ist eine Anhörung vor Gericht zum Schicksal von JJ4 geplant.

„Bis zum 11. Mai suchen wir nach Lösungen für eine Umsiedlung“, sagte Minister Pichetto Fratin. Neben JJ4 ist in dem Wildgehege ein weiterer Bär gefangen, der ebenfalls Menschen attackiert hatte. In den Wäldern des Trentino wurden seit den 90er Jahren im Rahmen eines europäischen Projekts Bären in die freie Wildbahn entlassen. Rund 100 Tiere leben Schätzungen zufolge inzwischen in den norditalienischen Wäldern - die Region will deren Anzahl nach dem jüngsten Vorfall halbieren.

Gaia sollte ursprünglich zum Abschuss freigeben werden. Dem wurde allerdings vorerst von einem Gericht ein Riegel vorgeschoben.

nt/dpa

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