Zum dritten Mal dabei
Rosenheim vor dem Start in die Tennis-Bundesliga – und was Wimbledon damit zu tun hat
Mit einem Heimspiel startet der TC 1860 Rosenheim am 9. Juli in die Tennis-Bundesliga. Dabei hoffen die Rosenheimer auf einen besseren Auftakt als im vergangenen Jahr, als man klar verloren hat. Im Vorfeld richtet sich der Sechziger-Blick nach Wimbledon.
Rosenheim – Es ist nicht einmal mehr eine Woche hin, dann startet die Tennis-Bundesliga in die neue Saison. Der TC 1860 Rosenheim ist dann bereits zum dritten Mal mit dabei. „Wir haben jetzt schon unsere Erfahrungen gemacht und sind da wirklich auch eingespielt. Dennoch wird die Nervosität deshalb nicht weniger“, meint Thomas Detterbeck, Vorstand Bundesliga im Rosenheimer Team.
Besser gerüstet als in der vergangenen Saison
Dabei sind die Sechziger besser gerüstet als vor der vergangenen Saison. Damals startete man mit zwei 0:6-Niederlagen gegen den späteren Vizemeister TC Großhesselohe und den späteren Titelträger Rochusclub Düsseldorf. „Wir wollen nicht wieder so starten. Bei der Ausgeglichenheit der Liga bist du da gleich im Hintertreffen“, sagt 1860-Abteilungsleiter Dieter Dörfler, der allerdings guten Mutes ist. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir eine gute Mannschaft haben werden.“ Im letzten Jahr musste man zu Beginn aufgrund von Verletzungen und Turnierteilnahmen mit einem ausgedünnten Kader antreten.
Auch diesmal ist man wieder von Wimbledon abhängig: Die Rosenheimer Blicke sind in dieser Woche nach London gerichtet, denn fünf Spieler stehen dort im Hauptfeld. Der Kroate Borna Gojo trifft auf Maximilian Marterer, Alexandre Muller spielt im französischen Duell gegen Artur Rinderknech, der Italiener Marco Cecchinato bekommt es mit dem Chilenen Nicolas Jarry zu tun, der Österreicher Sebastian Ofner duelliert sich mit dem Tschechen Jiri Lehecka und der Brasilianer Thiago Monteiro steht dem US-Amerikaner Christopher Eubanks gegenüber. Es bleibt abzuwarten, wer dann zum Bundesliga-Auftakt am kommenden Sonntag in Rosenheim aufschlagen wird. Kurios: Dann geht es gegen den Vorjahresdritten TC Bredeney und es könnte wiederum zum Duell von Gojo gegen Marterer kommen!
Zusagen von Top-Spielern
Für die Zusammenstellung des Rosenheimer Kaders an den Spieltagen ist Mannschaftsführer Lukas Jastraunig zuständig. „Der macht das hervorragend“, urteilt Dörfler, „wir haben sehr konkrete Zusagen von Spielern bekommen“.
Und zwar auch von den Top-Spielern, beispielsweise Sebastian Ofner. Der Österreicher hat mit herausragenden Leistungen mittlerweile Rang 69 in der Weltrangliste erreicht und ist der bestplatzierte Spieler aus dem 1860-Aufgebot. „Er hat uns auf alle Fälle für zwei bis drei Spiele zugesagt“, verkündet Dörfler.
An Nummer eins spielt für die Rosenheimer künftig Marco Cecchinato, aktuell Nummer 88 der Welt. „Es kann sein, dass vier Top-100-Spieler für uns aufschlagen“, sagt Dörfler stolz. Hinter Ofner und noch vor Cecchinato ist Alexander Muller auf Rang 82 platziert, Thiago Monteiro steht auf Platz 96 – und Borna Gojo mit Rang 111 ist kurz vor dem Sprung auf einen zweistelligen Platz. Dazu gibt es mit Damir Dzumhur (einst Nummer 23) und Nikoloz Basilashvili (früher Nummer 16) zwei Spieler im Aufgebot, die schon weitaus höher als aktuell rangierten. Basilashvili wird jedoch in dieser Saison nicht in Rosenheim aufkreuzen. Grund: Der Georgier ist nach lange anhaltenden Problemen am Ellbogen operiert worden und fällt für mehrere Monate aus. Dzumhur hingegen ist wieder fit. Vor zwei Jahren noch Publikumsliebling in der Rosenheimer Premierensaison, war er im vergangenen Jahr nach einer Verletzung stark gehandicapt. Nun will Dzumhur wieder angreifen. „Er ist heiß darauf, wieder in Rosenheim zu spielen“, freut sich Dörfler.
„Von der Stimmung her schon deutscher Meister“
„Unser Kader ist stark“, sagt Detterbeck, weiß allerdings auch, dass dies dringend nötig ist. Denn auch die Liga hat nochmals zugelegt. „Es ist schon unglaublich, wie sich die Bundesliga in den letzten Jahren entwickelt hat. Jedes Spiel wird spannend.“ Mit dem amtierenden Meister Rochusclub Düsseldorf, der im Dezember zurückgezogen hat, steht ein Absteiger fest. Die restlichen neun Mannschaften sind aber sehr ausgeglichen.
Die Sechziger können auf jeden Fall den Heimvorteil für sich verbuchen. Gerade auf den Tennis-Courts an der Pürstlingstraße ist die Stimmung besonders gut. „Wenn es nach der Stimmung geht, dann sind wir schon deutscher Meister“, sagt Detterbeck, dem allerdings ein Thema unter den Nägeln brennt. „Es wäre schön, wenn die Kulisse schon bei der Spielervorstellung jeweils eine halbe Stunde vor Beginn da wäre. Das hätten sich die Spieler und Stadionsprecher Hans Stadler auch verdient.“ Rundherum hat sich auf der Anlage auch einiges getan: „Wir haben erstmals eine elektronische Anz
Für den Start gegen den TC Bredeney sind die Sechziger also gerüstet. Allerdings wird die Aufgabe alles andere als einfach: Das Team aus Essen hat mit Jan-Lennard Struff, Yannick Hanfmann, Oscar Otte, Maximilian Marterer, Tim Pütz und Philipp Kohlschreiber bekannte deutsche Namen im Aufgebot. „Das ist, als ob wir gegen das deutsche Davis-Cup-Team spielen“, sagt Dörfler.
