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Meinung unserer Formel-1-Experten

Meinung: Provoziert Formel-1-Star Verstappen bewusst eine Rennsperre?

Verstappens drohende Rennsperre in der Formel 1 löst Spekulationen aus: Strebt der Red-Bull-Star eine absichtliche Auszeit an? Ein Thema - zwei Meinungen.

Monaco - Nur ein einziger Strafpunkt trennt Max Verstappen noch von einer Rennsperre in der Formel 1 – und genau das sorgt für hitzige Diskussionen! Wilde Spekulationen und brisante Gerüchte machen die Runde: Spielt der amtierende Weltmeister etwa bewusst mit dem Feuer, damit er Ende Juni beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps für sein eigenes Team an den Start gehen kann? Eines ist sicher: Diese Theorie hat Zündstoff – auch unter unseren Formel-1-Redakteuren.

Gas: Max Verstappen spielt schon lange mit dem Gedanken Langstrecke zufahren

von Simon Mones

Freiwillig ein Rennen zu verpassen, klingt absurd. Vor allem, wenn es auch noch das Heimspiel des eigenen Teams ist, bei dem Zehntausende Verstappen-Fans nach Österreich pilgern. Doch wenn Verstappen in seiner Karriere eines gezeigt hat, dann das ihm alles zuzutrauen ist. Insbesondere dann, wenn er nicht im besten Auto sitzt, hat der Niederländer seine Emotionen oftmals nicht im Griff – was sich bei seinem Rammstoß gegen George Russell einmal mehr gezeigt hat.

Die schnellsten Männer der Welt: Das sind die Formel-1-Stars 2025

F1-Fahrerfeld vor dem Grand Prix von Australien
Im Vergleich zur Saison 2024 gab es zahlreiche Veränderungen im Fahrerfeld der Formel 1. Doch auch im Laufe der Saison hat sich schon etwas getan. © Hasan Bratic/dpa
Lando Norris jubelt auf dem Podium in Melbourne.
Schon seit 2019 fährt Lando Norris in der Formel 1 für McLaren. In diesem Jahr will er endlich den WM-Titel gewinnen. © Hasan Bratic/dpa
Oscar Piastri beim Grand Prix von China
Mit Oscar Piastri hat McLaren einen weiteren Top-Piloten im Team. Der Australier fährt seit 2023 für die Briten und hat seinen Vertrag zu Saisonbeginn um mehrere Jahre verlängert. © Andy Wong/dpa
Charles Leclerc
Auch Charles Leclerc besitzt bei Ferrari einen mehrjährigen Vertrag. Genug Zeit also, um sich seinen Traum vom WM-Titel mit der Scuderia zu erfüllen.  © David Davies/dpa
Lewis Hamilton
Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari sorgte 2024 für ein absolutes Beben im Fahrerlager. In dieser Saison geht der Brite nun erstmals für Ferrari auf Punktejagd. © Alessio De Marco/dpa
Max Verstappen
Max Verstappen strebt in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel mit Red Bull an. Doch ob der Niederländer auch über diese Saison hinaus für die Roten Bullen fährt, steht in den Sternen. © Andy Wong/dpa
Yuki Tsundoa
Zum Saisonstart saß Yuki Tsunoda noch im Racing Bull. Doch nach zwei Rennwochenenden gab es dann die überraschende Beförderung in den Red Bull. Und das ausgerechnet im letzten Jahr der Zusammenarbeit mit Honda. Pünktlich zum Großen Preis von Japan. © Hiro Komae/dpa
George Russell
Nach dem Abgang von Lewis Hamilton ist George Russell jetzt die Nummer 1 bei Mercedes. © dpa
Kimi Antonlli
Mit 18 Jahren ist Kimi Antonelli das Küken im Feld. Neben seiner ersten Formel-1-Saison beendet der Mercedes-Pilot auch noch die Schule. © PsnewZ/Imago
Fernando Alsonso
Mit inzwischen 43 Jahren ist Fernando Alonso der älteste Fahrer im Feld. Der Aston-Martin-Pilot hat mehr als 400 Rennen auf dem Buckel.  © Aston Martin Formula 1 Team
Lance Stroll
An seiner Seite startet auch in diesem Jahr Lance Stroll – der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll. © Zak Mauger/Aston Martin Formula 1 Team
Pierre Gasley
Alpine und Pierre Gasly, das passt. Der Franzose geht auch 2025 für das Werksteam an den Start. An seiner Seite gibt es jedoch ein neues Gesicht. © Bradley Collyer/dpa
Franco Colapinto in Alpine-Kleidung.
Schon 2024 durfte Franco Colapinto bei Williams sein Können zeigen. Bei Alpine ersetzt er Jack Doohan, bekommt aber vorerst nur fünf Rennen. © DeFodi Images/Imago
Jack Doohan
Jack Doohan, Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan, fuhr die ersten sechs Rennen für Alpine. Ab Imola ist er wieder Test- und Ersatzfahrer. © Joel Carrett/dpa
Oliver Bearnan
Ein weiteres neues Gesicht im Feld sitzt im Haas: Oliver Bearman. Der Brite kam bereits 2024 als Ersatzfahrer zum Einsatz und hinterließ dabei einen guten Eindruck. © David Davies/dpa
Esteban Ocon
Im zweiten Haas sitzt ebenfalls ein neuer Mann. Esteban Ocon wechselt von Alpine zum US-Rennstall. © Heath McKinley/dpa
Isack Hadjar
Frisches Blut gibt es auch bei den Racing Bulls. Mit Isack Hadjar befördert Red Bull einen Piloten aus seinem Nachwuchsprogramm in die Königsklasse. © NurPhoto/Imago
LIamo Lawson
An der Seite von Hadjar fährt Liam Lawson. Der Neuseeländer begann die Saison noch im Red Bull, wurde wegen schwacher Leistungen aber ab dem Großen Preis von Japan zu den Racing Bulls versetzt. © MAXPPP/Imago
Alex Albon
Nach einer kurzen Formel-1-Pause im Jahr 2021 fand Alex Albon 2022 bei Williams ein neues Cockpit. Dort glänzt er seither mit starken Leistungen. © Asanka Brendon Ratnayake/dpa
Carlos Sainz
An der Seite des Thailänders startet ab diesem Jahr Carlos Sainz. Der Spanier musste seinen Sitz bei Ferrari für Lewis Hamilton räumen. © Joel Carrett/dpa
Nico Hülkenberg
Ab 2026 wird aus dem Stake F1 Team Kick Sauber das Werksteam von Audi. Mit Nico Hülkenberg ist nun auch ein erfahrener deutscher Fahrer gefunden. © Andy Hone/LAT Images
Gabriel Bortoleto
Eine deutsche Nationalmannschaft mit einem Schumacher gibt es aber nicht. An Hülkenbergs Seite geht Gabriel Bortoleto an den Start. Der Brasilianer kommt als Meister in der Formel 2 nach Hinwill. © Andy Hone/LAT Images

Zudem hat Verstappen nichts zu verlieren, wenn er ein Rennen der Formel 1 verpasst. McLaren hat in diesem Jahr das schnellste Auto, während Red Bull alles andere als konkurrenzfähig ist. Verstappen scheint die Hoffnung auf die Titelverteidigung längst aufgegeben zu haben. Ja, in Suzuka und Imola stand Verstappen ganz oben auf dem Podium, auf beiden Strecken ist es jedoch schwierig zu überholen. Der Effekt des Imola-Updates war in Barcelona schon wieder verpufft. „Ich denke, wir sind sowieso viel zu langsam, damit wir um den Titel kämpfen können“, wurde Verstappen nach dem Rennen deutlich. „Das war heute wieder deutlich zu sehen.“

Max Verstappen droht eine Rennsperre, möglicherweise sogar mit Absicht?

Hinzu kommt, dass der Red-Bull-Pilot schon seit längerem mit der Formel 1 fremdelt. Eine Zwangspause wäre für Verstappen die perfekte Möglichkeit, sich weiter im Langstreckensport auszuprobieren. Dass er auch mit den GT3-Boliden schnell sein kann, hat er unlängst auf der Nordschleife bewiesen. Passenderweise dazu hat Verstappen in der GT World Challenge ein eigenes Team. Für die 24 Stunden von Spa fehlt dort aber noch ein Fahrer. Gefahren wird – wie sollte es auch anders sein – am Wochenende des Österreich Grand Prixs.

Bremse: Max Verstappen hat noch WM-Chancen - und einen Ruf zu verlieren!

von Sönke Brederlow

Zugegeben: Die aktuelle Situation für Max Verstappen ist alles andere als rosig. Nach seinem Rammstoß in Barcelona liegt der Red-Bull-Pilot mittlerweile 49 Punkte hinter WM-Spitzenreiter Oscar Piastri im McLaren. Hoffnungslos? Keinesfalls! Wir müssen uns nur an den Saisonstart 2022 erinnern: Damals hatte der Niederländer nach den ersten drei Rennen bereits 46 Zähler Rückstand auf Ferrari-Pilot Charles Leclerc – und krönte sich am Ende doch zum Weltmeister.

Verstappen-Pause, ausgerechnet am Red Bull Ring? Unvorstellbar!

Natürlich war Red Bull damals deutlich konkurrenzfähiger, und der Rückstand ließ sich vor allem durch zwei unglückliche Ausfälle erklären. Dennoch sollte Verstappen diese Erfahrung Mut machen, zumal noch 15 Rennen ausstehen. Die Saison hat nicht einmal die Halbzeit erreicht, und es kann viel passen. Sollte McLaren auch nur einmal patzen, kann Verstappen sofort profitieren und die Lücke schnell wieder schließen.

Außerdem müssen sich die beiden McLaren-Piloten im WM-Kampf erst noch einig werden. Droht das teaminternes Duell zu eskalieren, wie wir es in der Formel 1 schon oft gesehen haben, könnte Verstappen am Ende als lachender Dritter dastehen. Dazu kommt, dass er seine Fans nicht enttäuschen wird, jene Tausende, die den Red Bull Ring jedes Jahr in ein Oranje-Meer verwandeln - denn Verstappen hat einen Ruf als Held der Nation zu verlieren. (SoBre)

Rubriklistenbild: © Hoch Zwei/Imago

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