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Rosenheim schlägt Bietigheim 4:1

Videobeweis-Wahnsinn im Rofa-Stadion: Diese Szenen erhitzten die Starbulls-Gemüter

Pech für die Starbulls: Maximilian Vollmayer (links) trifft zum vermeintlichen 2:1, doch der Treffer wird wegen eines Handpasses nicht gegeben.
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Pech für die Starbulls: Maximilian Vollmayer (links) trifft zum vermeintlichen 2:1, doch der Treffer wird wegen eines Handpasses nicht gegeben.

Die Starbulls Rosenheim haben den zweiten Heimsieg in Folge eingefahren. Beim 4:1-Sieg gegen die Bietigheim Steelers sorgten allerdings mehrere Szenen für Aufregung. Das war passiert.

Rosenheim – Der Videobeweis: Im Fußball wohl das größte Gesprächsthema überhaupt, doch auch im Eishockey gibt es immer wieder Diskussionen darüber. Beim 4:1-Sieg der Starbulls Rosenheim in der DEL2 gegen die Bietigheim Steelers hat dieses Thema die Gemüter jedenfalls erhitzt. Zweimal gab es im Rofa-Stadion den Videobeweis, zweimal wurde gegen die Starbulls entschieden. Als die Gastgeber im Gegenzug eine Überprüfung eines vermeintlichen Tores forderten, schauten sich die Schiedsrichter die Szene noch nicht einmal an.

Vierfaches Pech im Mitteldrittel

Das erste Mal wurde es nach 27 Minuten laut: Nach einem Schlagschuss, der vermeintlich im Tor der Gäste einschlug und sofort wieder zurückprallte, jubelten die Fans der Hausherren. Die Schiedsrichter entschieden auf kein Tor, Forderungen nach einem Videobeweis wurden nicht erhört. Nur eine Minute später herrschte wieder Aufregung. Die Starbulls-Fans jubelten, der Schiedsrichter entschied aber auf Pfosten – diesmal gab es auch keine Proteste von Dominik Daxlberger und Co..

Nach 34 Minuten dann Aufschrei auf der anderen Seite. Nach einem Getümmel vor dem Tor von Christopher Kolarz war nicht ersichtlich, ob der Puck hinter der Linie war. Die Schiedsrichter entschieden sich dazu, sich die Szene noch einmal anzuschauen. Ergebnis: Tor! Es war der 1:1-Ausgleich für die Gäste in Überzahl, das Tor wurde letztlich Cole MacDonald zugeschrieben. Besonders bitter wurde es für die Starbulls dann nach 39 Minuten. Maximilian Vollmayer versenkte die Scheibe im Powerplay im Netz, doch die Schiedsrichter kontrollierten den Treffer noch einmal. Der Grund: Ein vorangegangener Handpass von Manuel Strodel – das vermeintliche 2:1 zählte nicht. Viermal Aufschrei in einem Drittel, viermal gegen die Starbulls Rosenheim entschieden. „Wir haben am Anfang das Spiel dominiert und richtig gut gespielt. Wir haben viele Chancen kreiert und auch zweimal den Pfosten klirren lassen – aber wir schießen die Tore nicht. Nach dem Gegentor hat Bietigheim besser gespielt. Sie haben wohl gerochen, dass hier eventuell etwas zu holen ist“, analysierte Starbulls-Trainer Jari Pasanen nach der Partie.

Glück vor der 2. Pause

Durch die viele Aufregung verloren die Starbulls nämlich auch etwas den Faden. Bis zur Mitte des zweiten Drittels waren die Hausherren allerdings die bessere Mannschaft, Großchancen für die Gäste waren bis dahin Mangelware. Shane Hanna hatte sein Team nach 16 Minuten mit einem satten Handgelenksschuss sogar in Führung gebracht. Tyler McNeely hätte dies schon vier Minuten früher machen können, scheiterte aus wenigen Metern aber noch an Torwart Leon Doubrawa. Vollmayer hätte die Führung nach 24 Minuten sogar ausbauen können, sein Schuss rutschte Doubrawa durch, trudelte aber Zentimeter am Pfosten vorbei. Nach dem Ausgleich hatten die Starbulls dann aber Glück, dass es mit diesem Zwischenstand auch in die Pause ging. Bietigheims Topscorer Jackson Cressey lief nach einem Puckverlust im Rosenheimer Aufbau nämlich noch alleine auf Kolarz zu, der junge Keeper blieb aber cool und parierte. „Christopher Kolarz hat sehr gut gehalten. Er war in Unterzahl der wichtigste Mann“, lobte Pasanen seinen Schlussmann.

Voller Einsatz: Mit vereinten Kräften verhindern Christopher Kolarz und Co. ein Gegentor.

Duke klopft an, Laub verwandelt

Im letzten Abschnitt waren die Karten neu gemischt. Und den besseren Start erwischten die Gastgeber: Reid Duke klopfte im Powerplay mal an, traf aber nur den Pfosten. Noch genauer machte es Bastian Eckl, er traf nach einer schönen Passstafette den Helm des Torwarts. Letztlich auf die Siegerstraße brachte die Starbulls Lukas Laub. Der Flügelstürmer tanzte sich in der 50. Minute durch die Abwehr und legte die Scheibe mit der Rückhand zum 2:1 in das Eck. Knapp sechs Minuten vor dem Ende sorgte dann Marvin Feigl für die Entscheidung. Der junge Angreifer fing in der neutralen Zone die Scheibe ab, spielte einen Doppelpass mit Bastian Eckl und schlenzte den Puck zentral stehend in das Kreuzeck. „Die jungen Spieler haben erneut sehr gut gespielt und ein sehr wichtiges Tor gemacht. Ich bin auch sehr froh über Cimmerman, er hat seine erste Vorlage gemacht“, freute sich der Starbulls-Coach und nahm andere Spieler in die Pflicht: „Da können sich unsere erfahrenen Leute eine Scheibe abschneiden, aber sie werden sicherlich auch noch kommen.“

Den Schlusspunkt setzte letztlich Reid Duke, der zwei Minuten vor dem Ende noch in das leere Tor traf – ein glückliches Ende für die Hausherren, trotz Aufregung im zweiten Drittel. „Wir haben es unnötig spannend gemacht. Wenn die andere Mannschaft alles gibt, kann so ein Spiel einen anderen Verlauf nehmen, als man zu Beginn dachte. Insgesamt drei Punkte geholt, das war das Wichtigste“, so ein erleichterter Pasanen.

Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Bietigheim Steelers (1:0, 0:1, 3:0). Starbulls: Kolarz (Mühlberger) – Hanna, Tramm; Shevyrin, Vollmayer; Möchel, Kaisler; Kolb – Laub, Stretch, Duke; Eckl, Strodel, Feigl; McNeely, Streu, Hauner; Cimmerman, Daxlberger, Handschuh.

Tore: 1:0 (17.) Hanna/Cimmerman, 1:1 (34.) MacDonald/Cressey, Zerter-Gossage – PP1; 2:1 (50.) Laub/Shevyrin; 3:1 (54.) Feigl/Eckl; 4:1 (58.) Duke/C.J. Stretch – ENG.

Schiedsrichter: Hinterdobler/Voit; Strafminuten: Rosenheim 6, Bietigheim 6; Zuschauer 3071.

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