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„Können nur das verkaufen, was Stadion hergibt“

Der Ticket-Wahnsinn bei den Starbulls – und seine Schattenseiten

Rosenheim Spieler bedankten sich nach dem Heimsieg gegen Hannover bei den begeisterten Fans.
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Bereits gut fünf Minuten nach dem Start des Online-Verkaufs war das erste Final-Heimspiel der Starbulls gegen Weiden restlos ausverkauft.

Die Eishockey-Euphorie in und um Rosenheim kennt derzeit keine Grenzen. Das (erste) Final-Heimspiel der Starbulls gegen Weiden war nur wenige Minuten nach Beginn des Online-Verkaufs restlos ausverkauft. Doch das Ganze hat leider nicht nur positive Seiten.

Rosenheim – So begann bereits am Dienstagabend (18. April) der Schwarzmarkthandel zu florieren. Ein gewisser „Roland“ bot beispielsweise eine Stehplatzkarte für das Spiel am Sonntag (17 Uhr, rosenheim24.de berichtet im Liveticker) für 150 Euro auf eBay an. Der Originalpreis für eine Karte beträgt eigentlich 17 Euro. Inzwischen ist die Anzeige bereits wieder von der Plattform verschwunden – unklar, ob jemand das Ticket für diesen Wucherpreis gekauft hat. Zudem waren nur Minuten nach dem Online-Verkauf auch dutzende Kartengesuche von verzweifelten Fans online. Einer bot auf eBay-Kleinanzeigen 100 Euro für zwei Stehplatzkarten.

„Null Verständnis für diese Scheiße“

Viele Anhänger, die beim Verkauf leer ausgegangen waren, sind stinksauer und machten ihrem Unmut in den sozialen Medien Luft. Die Rede war unter anderem von „Verarsche pur“, „absoluter Frechheit“, „null Verständnis für diese Scheiße“ und „an Unverschämtheit nicht zu überbieten“. „Viel Spaß mit euren Event-Fans“, schrieb ein User. Eine andere Nutzerin kommentierte: „(…) Und das mit den 3000 Karten für Slot 3 könnt ihr wem anders erzählen. Man hatte gar keine Chance online zu bestellen, weil man nur in der Warteschleife war oder sich die Seite aufgehängt hat. Pfui deife, echt…“ Wie rosenheim24.de bereits berichtet hatte, hatten sich die Starbulls dazu entschlossen, den Vorverkauf in drei Teile aufzusplitten (Mitglieder, Familien und Rentner, freier Verkauf).

Anfeindungen gegen Vereinsmitarbeiter

Eine weitere Schattenseite sind verbale Angriffe auf Vereinsmitarbeiter und Mitglieder im Zuge des Ticketverkaufs. Um weiteren Attacken zu entgehen, entschieden sich die Starbulls dazu, die Kommentarfunktion unter den „Ausverkauft“-Posts auf ihrer offiziellen Instagram- und Facebook-Seite zu sperren und begründeten dies eben mit den erfolgten „Anfeindungen“. „Wir können nur das verkaufen, was das Stadion hergibt. Aus diesem Grund wird die Kommentarfunktion unter diesem Post bis auf weiteres deaktiviert“, hieß es in dem Post unter anderem.

Klub hätte locker 10.000 Tickets verkaufen können

Bei den Starbulls selbst ist man mit dem Verlauf des Verkaufs sehr zufrieden. „Wir freuen uns über das riesengroße Interesse unserer Fans. Das zeigt, der Standort Rosenheim lebt – da kann man sich nichts besseres wünschen. Die Euphorie in der Region ist so groß, wie vielleicht seit den glorreichen 80er-Jahren nicht mehr“, sagte Starbulls-Geschäftsführer Daniel Bucheli am Mittwochvormittag im Gespräch mit rosenheim24.de.

Bucheli klärte auch transparent über Verkaufszahlen auf. In Slot 1 (Mitglieder) seien am Montag etwa 550 Karten verkauft worden. In Slot 2 seien es etwas mehr gewesen, so dass letztlich – abzüglich Dauerkarten – rund 2700 bis 3000 Karten für Slot 3 im freien Verkauf zur Verfügung gestanden hätten. Genaue Zahlen will der Verein nach Rücksprache mit dem Betreiber des Ticketportals bekannt geben.

Stadion hätte „locker doppelt ausverkauft“ sein können

„Wir waren positiv erschrocken über die langen Schlangen, die es bereits beim Mitgliederverkauf am Montag gab“, so Bucheli weiter, der natürlich den Ärger aller Fans, die nun kein Ticket bekommen haben, nachvollziehen konnte. „Es stehen halt nur 5022 Karten zur Verfügung“, so Bucheli, der – vorsichtig geschätzt – davon ausgeht, dass man das Stadion „locker doppelt ausverkaufen“ hätte können.

Auch hier sollen noch genaue Zahlen folgen. Danach wird auch entschieden, ob es eventuell Änderungen am Ablauf für den Verkauf für ein mögliches viertes Finalspiel geben wird. „Das hängt unter anderem auch vom Zeitpunkt ab, zu dem feststeht, ob es ein viertes Spiel gibt“, so Bucheli.

Starbulls sagen Schwarzhandel Kampf an

Der florierende Schwarzmarkt ist derweil natürlich auch dem Klub ein Dorn im Auge. „Wir sind sehr, sehr unerfreut darüber und finden es sehr schade, dass einige Menschen hier Profit auf Kosten von treuen Fans machen wollen“. Bucheli bezeichnete den Schwarzhandel als „Katastrophe“ und will gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen und Mitarbeitern „die Optionen prüfen“, wie man dagegen vorgehen kann: „Wir überlegen uns intern entsprechende Schritte.“

Derweil bereitet sich die Mannschaft mit voller Konzentration auf den Auftakt der Finalserie (Freitag, 20 Uhr, rosenheim24.de berichtet im Liveticker) vor, um den großen Traum von Klub und Fans wahr werden zu lassen – den Aufstieg in die DEL2.

mw/aic

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