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Nachwuchschef im Interview

„Rosenheim lebt vom Nachwuchs“: Wieso die Starbulls für junge Spieler wieder interessant sind

Sieht den Starbulls-Nachwuchs auf einem guten Weg: Nachwuchschef Gerhard Unterluggauer.
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Sieht den Starbulls-Nachwuchs auf einem guten Weg: Nachwuchschef Gerhard Unterluggauer.

Die U20 der Starbulls Rosenheim startet am Samstag (30. August) in die Saison. Nachwuchschef Gerhard Unterluggauer hat zuvor über die Entwicklung im Nachwuchs gesprochen und erklärt, wieso die Starbulls für junge Spieler wieder interessant sind.

Rosenheim – Die eishockeyfreie Zeit in Rosenheim nimmt an diesem Wochenende endgültig ein Ende. Am Samstag (30. August) startet die U20 der Starbulls in Regensburg in die neue DNL-Saison, am Sonntag (31. August) um 10.30 Uhr steht das erste Heimspiel gegen die Jung-Eisbären an. Trainer und Nachwuchsleiter Gerhard Unterluggauer muss dabei einen großen Umbruch bewältigen, mit Jannick Stein, Andreas Schneider und Kilian Böhm sind mehrere Leistungsträger weg. Dafür hat Rosenheim einige externe Neuzugänge dazubekommen. Vor dem Saisonstart spricht Unterluggauer über den Auftakt, sein Team und die Entwicklung im Nachwuchs.

Eishockey: Gerhard Unterluggauer über den Nachwuchs der Starbulls Rosenheim

Wie stressig sind die letzten Tage vor dem Start?
Gerhard Unterluggauer: Es geht. Wir waren im Trainingslager, das war schon viel Arbeit. Vor dem ersten Punktspiel-Wochenende ist auch noch einiges zu erledigen. Wir müssen schauen, dass wir die Strukturen so gut wie möglich hineinbringen. Was aber sicher noch Zeit brauchen wird, bis alle genau wissen, was wir wollen und wie wir spielen. Bis jetzt ist alles in Ordnung – bis auf, dass wir schon ein paar blöde Verletzungen haben. Ich habe zwei Spieler mit Handbrüchen und einen mit pfeifferschem Drüsenfieber.
Herrscht bei Ihnen Vorfreude oder sind Sie angespannt?
Unterluggauer: Vor dem ersten Spiel im Nachwuchs ist es immer interessant, weil du nicht wirklich weißt, was auf dich zukommt. Ich sehe es als Entwicklung. Das braucht Zeit und die wird man den Spielern geben. Es wird jeden Tag gearbeitet und dann schauen wir, was herauskommt. Wir hatten fünf Vorbereitungsspiele. Einige waren gut, einige nicht so gut. Das ist im Nachwuchs ein bisschen anders, weil es Jugendliche sind. Die haben Schulferien und auch noch andere Sachen zu tun. Wichtig ist jetzt nur, dass es losgeht und die Jungs in den Rhythmus kommen.
Sie haben die Vorbereitung angesprochen. Da war auch ein 1:9 in Augsburg dabei. Wie erklären Sie sich das?
Unterluggauer: Das Spiel war einfach nicht gut. Da waren viele Spieler mit dem Kopf gar nicht da. Das ist auch okay, das war ein Sonntag im Sommer. Das sieht man in der Vorbereitung nicht so eng. Ich kenne die Jungs, ich weiß, wie sie ticken, ich habe gesehen, wie sie spielen. Das sind keine Profis.

Ein junger Kader, der Zeit braucht

Im Kader gab es einen großen Umbruch. Wie schätzen Sie Ihr Team ein?
Unterluggauer: Letztes Jahr hatten wir einen sehr kleinen Kader. Heuer ist der Kader viel größer. Er ist auch viel jünger. Wir haben viele neue Spieler von auswärts dazubekommen, das merkt man natürlich. Die letzten Jahre hatten wir Spieler, die haben ihren ganzen Nachwuchs zusammengespielt. Da waren auch sehr viele gute Spieler dabei. Jetzt haben wir alle Spieler im Jahrgang 2005, wie Kilian Kühnhauser, Jannick Stein oder Andreas Schneider, verloren. Es ist ein Kommen und Gehen. Du musst mit denen arbeiten, die du hast. Die sind zwar alle sehr motiviert, aber es ist noch sehr viel Arbeit vor uns. Das ist im Prinzip so, wie wenn du ein Grundschullehrer bist und jedes Jahr mit der ersten Klasse wieder von vorne anfängst.
Aber es ist eine reizvolle Aufgabe.
Unterluggauer: Ja, es ist interessant, wenn du jedes Jahr neue Jahrgänge kriegst. Einige Spieler entwickeln sich schneller, setzen schneller um, was man ihnen vorgibt. Und dann gibt es einige, die tun sich schwerer – andere verstehen es nie. Es ist echt interessant und auch lehrreich. Letztes Jahr hat das so funktioniert, heute müssen wir einen komplett anderen Trick verwenden, damit die Jungs das kapieren, was wir wollen.

Der Standort wird langsam wieder für junge Spieler interessant.

Gerhard Unterluggauer
Wie ist das Standing der Starbulls Rosenheim im Nachwuchsbereich?
Unterluggauer: Das hat sich die letzten Jahre geändert. Es wurde wirklich fleißig gearbeitet. Das zeigen auch die Ergebnisse der letzten Jahre, mit dem Aufstieg in die DNL-Top-Division und was die U17 und U15 leisten. Der Standort wird langsam wieder für junge Spieler interessant. Ende der letzten Saison haben sich sehr viele Spieler für Probetrainings beworben. Es geht in die richtige Richtung, aber es sind noch viele Schritte zu machen. Wir müssen schauen, dass wir uns im Nachwuchs so etablieren, dass wir uns mit einheimischen Spielern und mit ein paar Spielern von auswärts in der DNL und im Nachwuchs wieder nach oben bewegen.

Ziel? „So viele Spieler wie möglich ins Profi-Eishockey zu bringen“

Mit Johannes Achatz und Michael Musin sind zwei Spieler im DEL2-Team, die noch in der DNL spielen könnten. Ist das eine Auszeichnung für Sie?
Unterluggauer: Ja, auf alle Fälle. Wir sind da, um die Spieler dort hinzubringen, wo sie jetzt sind. Im Prinzip geht es um Entwicklung. Das Ziel muss sein, so viele Spieler wie möglich ins Profi-Eishockey zu bringen. Man muss aber auch ehrlich sein, von der U20 in die DEL2 oder überhaupt in eine Profi-Liga, das ist ein ganz großer Schritt, den viele am Anfang nicht gleich schaffen. Das sind gestandene Profis. In der DEL2 sind Spieler, die haben NHL gespielt. Die wissen schon, was sie tun, und dann ist es natürlich schwierig für so junge Burschen, da Fuß zu fassen. Aber es ist super, dass sie die Chance kriegen.
Sie sprechen immer von Entwicklung im Nachwuchs. Wo soll die Entwicklung der U20 in dieser Saison hingehen?
Unterluggauer: Im Nachwuchs ist das extrem schwierig zu sagen, weil man so jahrgangsabhängig ist. Man sieht es ja in der NHL, es gibt gute Jahrgänge, da sind brutale Spieler dabei, und dann gibt es Jahrgänge, da ist ein Loch drin. Ich habe viele 2008er, also Erstjahrgänge, auch von außerhalb. Die müssen erst einmal unsere Struktur lernen – das dauert natürlich.

Blick geht an die DNL-Spitze

Und langfristig?
Unterluggauer: Das Ziel in den nächsten Jahren muss sein, uns so aufzustellen, dass wir in der DNL ganz oben mitspielen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Wenn ich das könnte, wäre ich wahrscheinlich im Zirkus. Das dauert und ist harte Arbeit. Man muss sich wieder einen Namen in Deutschland erarbeiten, dass die Spieler sehen, hier wird vernünftig gearbeitet, sodass sie, wenn sie herauskommen, eine gute Ausbildung haben und Profi werden können. Da müssen wir hin, und wenn man das schafft, dann wird man auch gute Spieler herkriegen.
Auch Nationalspieler?
Unterluggauer: Als ich gekommen bin, hatten wir einen Nationalspieler. Jetzt haben wir drei in der U18 und drei in der U17. Jetzt müssen wir natürlich schauen, dass wir auch für Nationalspieler attraktiv werden, die noch nicht in Rosenheim sind. Das dauert, aber wenn einmal die Räder ins Laufen kommen, dann geht die Reise los. Das ist am Anfang mühsam und natürlich auch mit Kosten verbunden. Da muss man einen langen Atem haben.
Haben Sie noch einen Wunsch für die kommende Saison?
Unterluggauer: Ich wünsche mir, dass Nachwuchs-Eishockey in Rosenheim so gut ankommt, wie die Profis. Die Unterstützung auf Profilevel ist ja überragend. Es ist aber auch interessant, im Nachwuchs zuzuschauen. Wir hatten in den letzten Jahren ein paar Spiele mit 1000, 1500 Zuschauern. Das ist eine super Sache für die Jungs, das pusht sie. Rosenheim ist ein Standort, der schon immer vom Nachwuchs gelebt hat. Und so soll es auch bleiben.

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