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OVB-Interview vor den Play-offs

„Hat nichts mit Karneval zu tun“: Starbulls-Trainer Jari Pasanen mit Seitenhieb nach Dresden

Egal, ob Karneval oder Krieg: Die Play-off-Serie zwischen den Dresdner Eislöwen (links David Suvanto) und den Starbulls Rosenheim (rechts Kapitän C.J. Stretch) beginnt sportlich auf Augenhöhe
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Egal, ob Karneval oder Krieg: Die Play-off-Serie zwischen den Dresdner Eislöwen (links David Suvanto) und den Starbulls Rosenheim (rechts Kapitän C.J. Stretch) beginnt sportlich auf Augenhöhe.

Karneval oder Krieg? Egal, wie man die Play-offs in der DEL2 beschreiben möchte, eines ist sicher: Die Starbulls Rosenheim sind heiß. Das verspricht Trainer Jari Pasanen, der im OVB-Interview auf die Serie gegen Dresden blickt und „einen heißen Kampf“ erwartet.

Rosenheim – Die Gesprächsrunde von Jari Pasanen mit der OVB-Sportredaktion war schon beendet, als der Eishockeytrainer der Starbulls Rosenheim selbst eine Frage stellte: „Glaubt ihr, dass wir wieder so eine Euphorie kriegen können wie damals in der Oberliga?“ Gerne denkt der Starbulls-Coach an den Titelgewinn und die entscheidenden Wochen im Frühjahr 2023 zurück. Jetzt stehen für seine Mannschaft wieder Playoffs auf dem Programm, diesmal allerdings eine Liga höher, in der DEL2. Der Gegner sind die Dresdner Eislöwen, los geht es am Mittwoch (12. März) um 19.30 Uhr mit dem ersten Spiel in Dresden. Und Pasanen ist mehr als zuversichtlich. Zwar muss er weiterhin auf Verteidiger Maxi Vollmayer und die Angreifer Norman Hauner, Dominik Kolb und Fabjon Kuqi (alle im Aufbautraining) verzichten, er sieht sein Team aber gut gerüstet und bereit für die entscheidende Phase der Saison.

Jari Pasanen im Interview: Play-offs „hat nichts mit Karneval zu tun“

Wie sieht es bei Ihnen mit Play-off-Fieber aus?

Jari Pasanen: Ja, das gibt es sicherlich. Vor zwei Jahren war die Situation anders. Wir wollten und mussten gewinnen. Und die ganze Saison war Aufstieg, Aufstieg, Aufstieg. Letztes Jahr war die Situation nochmal anders. Da hat sicherlich ein bisschen Angst sogar mitgespielt. Das Management hat so hart gearbeitet, und nach der ersten Saison wäre der Abstieg natürlich katastrophal gewesen. Und jetzt dieses Jahr: Die Vorfreude ist riesig! Es ist schön, jetzt ohne Druck zu spielen, aber sicherlich wollen wir Dresden schlagen. Und da setzen wir uns selber unter Druck, wir Trainer und sicherlich auch die Spieler. Aber die Spieler sind in gutem Zustand, physisch und mental – und deswegen wird es ein heißer Kampf.

Ihr Kollege Niklas Sundblad hat gesagt, Play-offs sind für ihn wie Karneval. Wie sind die Play-offs für Sie?

Pasanen: Erst einmal: Wenn du die Play-offs geschafft hast, dann hast du irgendwas richtig gemacht. Es kommt sicherlich darauf an, wie die Konstellation ist. Wenn ich jetzt Dresden-Trainer gewesen wäre, dann hätte ich das nicht gesagt. Es ist nicht Karneval, weil die als Ziel haben, aufzusteigen. Aber wenn er das so sieht... Er wohnt ja in Köln und deswegen ist es für ihn ein Karneval. Vielleicht hat er ja gemeint, dass es eine Riesenfreude ist. Für uns nicht. Wir gegen Dresden, ich sehe da eher einen Krieg als Karneval.

Einigen wir uns darauf, dass es in den Play-offs eine andere Sportart ist?

Pasanen: Ich betone: Das erste Drittel in Dresden, das wird sowas von intensiv! Und wir haben versucht, die Spieler darauf vorzubereiten. Wir wissen nicht, was der Gameplan von Dresden ist. Wir gehen aber davon aus, dass wir eine Ahnung haben, und da haben wir die Mannschaft auch vorbereitet. Und ich sage es noch einmal: Es hat nichts mit Karneval zu tun.

Rosenheim spielt ohne Druck

Es kommt Ihnen aber schon nicht ungelegen, dass man die Favoritenrolle rüberschieben kann, oder?

Pasanen: Ja, sicherlich. Die haben den Etat und die wollen aufsteigen. Die haben die Mannschaft für die DEL geplant. Aber das ist auch nur nebensächlich, denn, wenn der Schiedsrichter die Scheibe aufs Eis schmeißt, dann ist alles Kokolores, was da vorher gesagt wurde. Und Favoritenrolle hin oder her: Wir haben keinen Druck, die haben sicherlich Druck. Aber die haben viele erfahrene Spieler, die genießen diesen Druck. Und wenn das Spiel losgeht, dann hat man genug geredet.

Wichtig wird sein, die ganzen Emotionen in die richtigen Bahnen zu lenken. Wie schaffen Sie das?

Pasanen: Ich glaube, unsere Mannschaft ist sowieso relativ cool. Ein zusammengewachsener Haufen. Die haben es schon bewiesen, wie sie das mit der kurzen Bank so alles gemeistert haben. Auf diesem Gebiet müssen wir Trainer nicht viel tun. Die jungen Leute wissen noch nicht ganz, was kommen wird. Aber wir haben sehr viele erfahrene Leute, die schon etwas gewonnen haben und oft in den Play-offs waren. Wenn da irgendwas hochkommen sollte, glaube ich schon, dass sie in der Lage sind, das zu bremsen und die Leute zu beruhigen.

Erinnerungen an den Oberliga-Aufstieg

Was muss passieren, dass aus einer sehr guten Saison eine hervorragende Saison wird?

Pasanen: Die erste Serie zu gewinnen. Wenn wir jetzt Dresden schlagen sollten, dann ist vielleicht Karneval in Rosenheim. Aber dann ist da ja schon die nächste Runde. Die Emotionen sollten in kürzester Zeit weg sein und dann geht der ganze Fokus auf das neue Spiel. Das Coaching ist in den 52 Spielen davor gemacht worden. Und jetzt ist „Players Time“. Und die sollten das auf dem Eis genießen. Wenn wir Dresden schlagen sollten, dann ist das eine unglaubliche Saison. Aber danach möchte man natürlich mehr.

Was ist denn Ihre schönste Play-off-Erinnerung?

Pasanen: Sicherlich der Oberliga-Aufstieg. Das war schön, weil es so emotional war. Sicherlich auch, als wir mit den Wedemark Scorpions damals in die DEL aufgestiegen sind. Für mich persönlich auch Dänemark. Wir haben diesen Pokal gewonnen, die hatten 20 Jahre lang nichts geholt. Das war ähnlich emotional damals. Aber trotzdem: Als ich gesehen habe, wie die Leute hier in Rosenheim tagelang, sogar wochenlang gefeiert haben, war das emotional sicherlich der schönste Moment in meinem Hockey-Leben.

Vielleicht hat Jari Pasanen ja deshalb auch nach einer ähnlichen Euphorie wie damals gefragt. Die schönen Momente möchte man gerne wiederholen. Nun liegt es an seinen Spielern.

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