Torwart und Spieler des Jahres
„Jetzt fehlt noch die Meisterschaft“: Starbulls-Torwart Autio räumt beim DEL2-Ehrenabend groß ab
Oskar Autio, Torhüter der Starbulls Rosenheim, hat bei den DEL2-Ehrungen gleich zwei Titel abgeräumt. Der Finne wurde zum Torhüter und Spieler des Jahres gekürt. Ein wichtiger Titel fehlt dem Rosenheimer aber noch.
Regensburg – Zum zweiten Mal hat die zweite deutsche Eishockeyliga (DEL2) ihre Spielerehrungen in einem besonderen Rahmen abgehalten. Die Auszeichnungen wurden beim Ehrungsabend in der „Alten Ziegelei“ in Regensburg übergeben. Der große Gewinner des Abends: Torhüter Oskar Autio von den Starbulls Rosenheim!
Oskar Autio wird Torwart und Spieler des Jahres
Der 25-jährige Finne hat gleich zwei Titel abgeräumt. Zunächst wurde Autio als „Torhüter des Jahres“ ausgezeichnet, in dieser Kategorie ließ er Kassel Brandon Maxwell und den Selber Kevin Carr hinter sich. Und zur großen Überraschung wurde der Finne noch einmal auf die Bühne gebeten – und zwar, als der „Spieler des Jahres“ geehrt wurde. Hier setzte sich der Starbulls-Goalie vor DEL2-Hauptrunden-Topscorer Max Newton von den Krefeld Pinguinen und dem „Stürmer des Jahres“, Robbie Czarnik von den Ravensburg Towerstars, durch.
„Es ist ein großartiger Abend gewesen. Ich wusste nicht, was mich hier erwartet. Es gibt so viele gute Spieler und Torhüter in dieser Liga. Ich fühle mich sehr geehrt“, erklärte Autio wenige Minuten nach seiner Wahl gegenüber der OVB-Sportredaktion. Bei beiden Ehrungen hatten sich die Veranstalter – die Wahl wurde von der DEL2 und der Fachzeitschrift „Eishockey News“ durchgeführt – etwas einfallen lassen. Per Videobotschaften kamen Starbulls-Mannschaftskameraden, der Rosenheimer Trainerstab und Verantwortliche, ehemalige Teamkollegen aus seiner finnischen Heimat und die Familie mit Eltern und Brüder zu Wort und gratulierten Oskar Autio zu den Auszeichnungen. Und der war sichtlich gerührt: „Ich bin einfach nur dankbar. Meine Familie ist für mich super-wichtig, ohne sie wäre ich jetzt nicht hier. Das gilt auch für die Mannschaftskameraden und die vielen guten Menschen, die mir auf meinem Weg sehr geholfen haben. Es war richtig cool, einige von ihnen auf dem Bildschirm zu sehen!“
Oskar Autio schaut voraus: „Jetzt fehlt noch die Meisterschaft“
Auf die Frage, ob dies die ersten Auszeichnungen dieser Art für ihn seien, erklärte der Finne: „Das sind definitiv die Größten. Ich hatte einige kleinere Ehrungen in meiner Karriere, aber diese beiden sind die größten Auszeichnungen, die ich jemals erhalten habe. Ich war bei einigen guten Mannschaften und wir hatten Erfolg. Und für mich ist der Mannschaftserfolg immer größer als individuelle Ehrungen. Es ist cool, diese Auszeichnungen erhalten zu haben, aber es fehlt noch der Mannschaftserfolg mit der Meisterschaft. Das werden wir jetzt angehen.“ Wohin die beiden Trophäen kommen, weiß Autio übrigens noch nicht: „Ich habe mir da noch keine Gedanken gemacht. Vielleicht nehme ich sie im Sommer mit nach Finnland. Ich habe da noch keinen Trophäenschrank, sie werden aber definitiv einen speziellen Platz bekommen.“
Eine spezielle Frage hatte Oskar Autio auf der Bühne gestellt bekommen. Rene Rudorisch, der Geschäftsführer der DEL2, hatte nach seinen Macken gefragt, nachdem ja viele Goalies den Makel der Verrücktheit nachhängt. „Ich habe meinen Teamkollegen erklärt, dass ich ein ganz normaler Torhüter bin – also damit vielleicht kein normaler Goalie“, antwortete der 25-Jährige. Und er ergänzte: „Sie haben mich gefragt, was das Verrückte an mir ist – und ich habe da immer noch keine Antwort darauf.“ Damit hatte er sehr bescheiden und eloquent auftretende Finne die Lacher und Sympathien auf seiner Seite.
Jari Pasanen verliert gegen Sebastian Buchwieser
Insgesamt gab es zehn Ehrungen und viele strahlende Gesichter unter den rund 130 geladenen Gästen bei dieser Galaveranstaltung. „Wir haben tolle Preisträger“, erklärte Rudorisch. Es habe aber auch eine große Auswahl an Kandidaten gegeben. So war Starbulls-Spieler Shane Hanna unter den Top-Drei in der Kategorie „Verteidiger des Jahres“, die letztlich Davis Vandane von den Krefeld Pinguinen für sich entschied. Und Rosenheims Jari Pasanen war einer der drei Anwärter auf den Titel zum „Trainer des Jahres“. Er musste Sebastian Buchwieser den Vortritt lassen, der Aufsteiger Blue Devils Weiden trotz monatelang prekärer finanzieller Lage sportlich auf Kurs hielt und zum verdienten Klassenerhalt führte.
Zuschauerrekord für die DEL2
DEL2-Aufsichtsratsvorsitzender Frank Kottmann hatte den Ehrungsabend eröffnet und freute sich über den nächsten Entwicklungsschritt, den die Liga gemacht hat. „Wir haben eine super Hauptrunde hinter uns gebracht, spannend wie nie zuvor. Wir haben wieder einen neuen Zuschauerrekord und die Liga wird immer stärker.“ Er dankte auch den Fans an den 14 Standorten: „Viele Spiele waren ein Hexenkessel.“ Dass fünf potenzielle Aufsteiger die Hauptrunde unter den besten Sechs abgeschlossen haben, sei „einfach nur gut für die Liga.“ Zuvor hatte Kottmann einige Ehrengäste begrüßt, unter anderem mehrere Vertreter vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB). So waren Präsidiumsmitglied Lutz Michel, Generalsekretär Claus Gröbner und Sportdirektor Christian Künast in Regensburg vor Ort, zudem der Rosenheimer Karl Aicher als Aufsichtsratsmitglied der DEL2.
Zwischen den Interviews und Ehrungen konnten sich die Gäste am Buffet verköstigen. Neben Vorspeisen wie Graved Lachs, Vitello Tonato und einer Salatauswahl wurden Hauptspeisen wie Roastbeef mit Rotweinjus, Hähnchenbrust mit Erdnusssoße, Kasespätzle oder Lachsfilet mit Orangenbuttersoße kredenzt, dazu diverse Beilagen wie Rosmarinkartoffeln, Basmatireis, Tagliatelle und eine Gemüsevariation. Als Dessert gab es Tiramisu, weißes Schokoladenmousse und Apfelstrudel mit Vanillesoße. Oskar Autio war schon ganz im Playoff-Vorbereitungsmodus, beließ es bei Hähnchenbrust mit Tagliatelle und einer kleinen Portion Apfelstrudel, dazu gab es stilles Wasser – nix Verrücktes, wie gewohnt.

