„Söldnertruppen“-Kader liest sich gut
DEL2-Playoffs gegen Dresden: In diesen Statistiken haben die Starbulls Rosenheim die Nase vorn
Die Starbulls Rosenheim treffen ab dem 12. März in der Best-of-seven-Serie im DEL2-Playoff-Viertelfinale, auf die Dresdner Eislöwen. Obwohl sich der Kader der Sachsen wie ein Star-Ensemble liest, haben die Eishockeyspieler von der Mangfall in wichtigen Statistiken die Nase vorn.
Rosenheim – Noch vor einem Monat hätte niemand ein Playoff-Duell Dresden gegen Rosenheim im Auge gehabt, und wenn, dann höchstens im Halbfinale. Die Starbulls belegten Rang Vier und liebäugelten mit einer Playoff-Serie gegen Landshut, vorzugsweise mit Heimvorteil, die Eislöwen waren ganz oben mit zehn Punkten Vorsprung auf die nächsten Verfolger. Nun, da es zählt, sind die Starbulls mit leicht unterdurchschnittlichen Leistungen um einen Rang abgerutscht, Dresden landete nach einer Serie von sieben Niederlagen zum Punktrundenschluss auf dem vierten Platz. Ähnlich übrigens wie letzte Saison, wo sie wegen eines kräftigen Durchhängers die Pre-Playoffs knapp verpassten und wie die Starbulls per Playdown den Klassenerhalt sichern mussten.
Dresdner Kader liest sich gut
Dabei zählten die Sachsen heuer durchaus zum engeren Favoritenkreis um den Aufstieg. Schon im Saison-Finale 2024 hatten sie unter anderem mit dem neuen Kapitän Travis Turnbull und Ex-Nationaltorhüter Dany aus den Birken mächtig aufgerüstet, vor der aktuellen Saison sorgten sie, was den Kader betrifft, gleich für mehrere Paukenschläge. Zum einen wurden Top-Stars wie Drew Leblanc (Kultfigur in Augsburg), Andrew Yogan (DEL2-Topscorer in Regensburg) und Dane Fox (mehrere Jahre DEL-Leistungsträger in Nürnberg) in die sächsische Landeshauptstadt gelockt, zum anderen wurden die drei Top-Legionäre Suvanto, Karlsson und Rundqvist eingebürgert, so dass die Eislöwen dreizehn (!) Spieler im Kader haben, die aktuell oder noch vor kurzem Kontingentspieler sind oder waren. Von den Namen her brauchen sich die Dresdener, die vor Jahren, als die DEL noch eine geschlossene Gesellschaft war, schon einige Male als Quereinsteiger gehandelt wurden, vor den weiteren Favoriten wie Kassel oder Krefeld eigentlich nicht zu verstecken.
Dennoch lief nicht alles glatt bei den Eislöwen, es fehlte die Konstanz. Siegesserien von sechs oder mehrmals vier Spielen standen auch Niederlagenserien von mehrmals drei oder die erwähnte Siebenerserie gegenüber. Gerade auf eigenem Eis haperte manchmal so Einiges, so dass die Sachsen auswärts zwar das zweitstärkste Team waren, zuhause aber als Fünftbester nicht einmal auf zwei Drittel der möglichen Punkte kamen. Offensive und Defensive waren dabei ähnlich gewichtet; in beiden Rubriken liegen die Eislöwen auf Platz Vier. Sie haben die fünftbeste Unterzahlquote der Liga und das zweitbeste Powerplay, in beider Hinsicht liegen sie je vier Ränge vor den Starbulls. Und Vorsicht: In Unterzahl trafen sie bereits siebenmal, das ist der drittbeste Wert in der Liga.
Starbulls-Topleute haben die Nase vorn
Topscorer sind Dane Fox (acht Punkte hinter C.J. Stretch), Andrew Yogan (dieser allerdings in fünfzehn Partien weniger) und Travis Turnbull (ungefähr in Laub/Järveläinen-Regionen), wobei Turnbull und Yogan eher als Torschützen, Fox und Leblanc eher als Vorbereiter in Erscheinung treten. Die offensivstärksten Verteidiger Karlsson und Suvanto verfehlten mit je 28 Punkten knapp die Top-Ten, denen ja bekanntlich die Starbulls-Blueliner Shane Hanna und Zack Dybowski angehören. Auch bei den Torhütern hat Oskar Autio mit 93,09 Prozent Fangquote die Nase gegenüber Dany aus den Birken (91,73) vorne.
An Hannas Plus-Minus-Bilanz von +29 kommt kein Eislöwe heran, hier führt Dane Fox sein Team mit +21 an. Fünf Rosenheimer haben eine Bilanz von +10 oder besser, auf Dresdener Seite trifft dies auf acht Spieler zu. Auch haben nur drei Eislöwen eine Bilanz von -3 oder schlechter, bei den Starbulls sind es fünf. In der Breite dürfte der Tabellenvierte also (auch in Verbindung mit den Special-Teams-Quoten) um Einiges besser besetzt sein als der Fünfte. Die Bilanz der beiden Kontrahenten gegeneinander ist in dieser Saison ziemlich ausgeglichen. Sowohl Dresden als auch die Starbulls siegten und verloren je einmal zuhause und in fremder Halle, beide auch schon einmal zu null. Auf Dresdens 3:0-Sieg in Rosenheim Mitte Januar folgten drei Niederlagen der Eislöwen, während die Starbulls ihrem Shutout gegen Dresden Mitte Oktober drei Siege folgen ließen. Das 5:0 war übrigens auch der deutlichste Saisonsieg für Rosenheim.