„Eine verdiente Sache“
Pleiskirchen schießt sich mit Ex-Profi und Fans aus Österreich zum Klassenerhalt gegen Tittmoning
Der DJK SV Pleiskirchen bleibt in der Fußball-Kreisklasse. In einer verregneten Relegationspartie gegen den TSV Tittmoning sicherte sich die Mannschaft den Klassenerhalt − Die Anhänger der Pleiskirchener überquerten auf dem Weg nach Kirchweidach sogar eine Staatsgrenze.
Kirchweidach/Pleiskirchen/Tittmoning – Es bleibt alles so, wie es ist. Dafür hat der DJK SV Pleiskirchen im Relegationsduell um die Fußball-Kreisklasse gegen den TSV Tittmoning mit einem deutlichen 5:2-Sieg gesorgt und sich so den Klassenerhalt in der Kreisklasse gesichert − Herausforderer Tittmoning bleibt somit in der A-Klasse und steigt nicht auf. „Es ist einfach geil mit den Fans, dass wir das geholt haben. Es war ein geiles Spiel“, freut sich Pleiskirchens Doppel-Torschütze Frank Tkaczyk über die Unterstützung des aus Österreich angereisten Fanblocks und der souveränen Leistung seiner Mannschaft.
„Realistisch gesehen, hat sich das Spiel in der ersten Halbzeit entschieden“, meint Spielertrainer Marius Duhnke, der erst Anfang der Saison das Zepter von Tom Gruber übernahm. Damit hat der ehemalige Regionalliga- und 3. Liga-Kicker (Anm. d. Red. SV Wacker Burghausen und SpVgg Unterhaching) natürlich vollkommen Recht. Zumal seine Pleiskirchener von Beginn an spielbestimmend waren und in der zehnten Minute bereits traumhaft per Freistoßtor mit 1:0 in Führung ging. Simon Salzinger zirkelte den ruhenden Ball aus gut 20 Metern links oben in das Tittmoninger Gehäuse. Dann folgte der Doppelschlag: Maximilian Hagl erhöhte technisch fein per Heber auf 2:0 (20.), vier Minuten später stand Tkaczyk nach einem von Salzinger getretenen Freistoß goldrichtig und verwandelte zum 3:0. „Ich denke, dass wir einerseits heute richtig bissig waren und sofort gut ins Spiel gekommen sind und dann auch eiskalt vorm Tor waren. Das hat dann im Endeffekt den Ausschlag gegeben“, sagt Spielertrainer Duhnke.
Pleiskirchen schießt Tittmoning mit Österreich-Fans in der Relegation ab
Zu jubeln hatte der aus Österreich angereiste Pleiskirchener Fanblock, bestehend aus Teilen der frisch gebackenen Meistermannschaft SV Nussdorf aus dem Salzburger Land, dank des starken Auftakts ihrer Brüder in Grün reichlich. Ihre Meisterfeier vom Vortag setzten die 1. Klasse-Fußballer (Anm. d. Red. Siebte österreichische Liga) auf der anderen Seite der Grenze also ungehindert fort. Schließlich schnürte „Xhaka“ Hagl wenige Zeigerumdrehungen vor dem Halbzeitpfiff noch seinen Doppelpack zur 4:0-Führung! Der Pleiskirchen-Kapitän spielte den herausstürmenden Tittmoninger Keeper Nikolas Maxlmoser frech aus und musste den Ball nur noch im leeren Tor unterbringen.
Trotz des hohen Rückstands ließ der Vizemeister der A-Klasse 5 Inn/Salzach die Köpfe nicht hängen. Die Mannschaft von Trainer Bernhard Mühlbacher gab sich über 90 Minuten aufopferungsvoll, nahm jeden Zweikampf an, erarbeitete sich Möglichkeiten, war im letzten Zug aber nicht zwingend genug. Den zweiten Durchgang eröffneten wieder die üblichen Verdächtigen mit einem Tor. Tkaczyk war der zweite Pleiskirchener der einen Doppelpack schnürte. Vier Minuten nach Wiederanpfiff stellte die Nummer 14 auf 5:0.
Pleiskirchen schaltete beim Stand von 5:0 nach einer knappen Stunde in den Verwaltungsmodus. „Wir haben es dann im Endeffekt nicht ganz so konsequent zu Ende gespielt“, gibt Duhnke zu. Denn in der 63. Minute gelang dem TSV durch Daniel Straßer doch tatsächlich noch ein Treffer (1:5).
Bleibt Ex-Profi Duhnke Pleiskirchen als Spielertrainer erhalten?
Wenige Minuten später blitzte dann ein Fünkchen Hoffnung auf für die angeknockten Tittmoninger. Mit langen Bällen versuchte die Mühlbacher-Elf nun die Pleiskirchener Kette zu überspielen. Pleiskirchens Samuel Weindok brachte den angreifenden Philip Schupfner im Sechzehner von hinten zu Fall, Schiedsrichter Tobias Spindler entschied völlig richtig auf Elfmeter und verwarnte Weindok. Tobias Winkler verwandelte den Elfer sicher und stellte auf 2:5 aus Tittmoninger Sicht – Dabei sollte es dann aber auch bleiben.
Pleiskirchen verwehrt Tittmoning in der Relegation die Rückkehr in die Kreisklasse




Pleiskirchens Spielertrainer Duhnke bedeutet der Verbleib in der Kreisklasse „sehr viel“ und blickt stolz auf die Saison zurück: „Wir hatten eine harte Saison über die ganze Strecke, mit vielen Ausfällen, besonders in der Hinrunde. Wir haben nie aufgegeben, waren schon weit hinten abgeschlagen, auch auf den Relegationsplätzen. Wir haben es fast schon geschafft, auch in der Saison nicht abzusteigen. Von daher ist es für mich eine verdiente Sache jetzt.“ Für die kommende Saison in der Kreisklasse, wo man die letzten beiden Jahre knapp den Aufstieg verpasste, hat man sich noch keine konkreten Ziele gesteckt: „Wir haben eine ordentliche Rückrunde gespielt. Das ist der Maßstab, den wir erreichen wollen, mindestens. Da sollten wir uns irgendwo dran halten.“ Auch in der kommenden Saison will der Ex-Profi seinem Verein die Treue halten: „Ich bin glücklich in Pleiskirchen, muss ich klipp und klar so sagen. Wir haben nie aufgegeben und das zeigt den Charakter der Mannschaft. Und mir ist tatsächlich wichtiger, eine charakterstarke Mannschaft zu haben, als vielleicht die besseren Einzelspieler.“ (mal)