Nach Absagen-Wirrwarr um Regionalliga-Spiel
So lautet die Entscheidung des Sportgerichts zu Türkgücü München gegen Wacker Burghausen
Burghausen/München – Eigentlich hätte am Karsamstag (19. April) in München Regionalliga-Fußball gespielt werden sollen. Doch Türkgücü meldete plötzlich Probleme – Wacker Burghausen wiederum eine andere Sichtweise der Dinge. Der Bayerische Fußball-Verband hat nun die Entscheidung getroffen.
Update, Mittwoch (30. April) – So lautet die Entscheidung des Sportgerichts
Die am 30. Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern kurzfristig abgesetzte Partie zwischen Türkgücü München und dem SV Wacker Burghausen wird mit 2:0 für Burghausen gewertet. Darüber hinaus wurde Türkgücü München wegen „Verursachen eines Spielausfalls“ mit einer Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro belegt.
Das Urteil des Sportgerichts Bayern des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) ist den beteiligten Vereinen an diesem Mittwoch zugestellt worden. Eine Berufung ist binnen sieben Tagen möglich. Erst nach Erlangen der Rechtskraft kann die Wertung in die offizielle Tabelle einfließen. Das Sportgericht Bayern unter Vorsitz von Heiko Loder kam zu der Auffassung, dass „die im Rahmen der Absage aufgeführten Erwägungen des betroffenen Vereins […] keine ausreichende Rechtfertigung für das Nichtantreten“ darstellt.
Der BFV hatte die für Karsamstag (19. April 2025) angesetzte Partie kurzfristig absagen müssen: Türkgücü München hatte nach eigenem Bekunden aufgrund von Erkrankungen die erforderliche Mindestzahl an Spielern nicht zur Verfügung gestanden. Daraufhin leitete der Verbandsanwalt ein Sportgerichtsverfahren ein. In seiner Stellungnahme hatte Türkgücü München vorgetragen, dass 14 Spieler zur Verfügung gestanden haben. Damit, so das Sportgericht, wäre der Verein verpflichtet gewesen, zu spielen, weil er die Mindestzahl an Spielern hätte problemlos erfüllen können.
Erstmeldung, Donnerstag (17. April)
Nächste Panne bei Türkgücü München. Die für den Karsamstag (19. April) angesetzte Regionalliga-Partie gegen den SV Wacker Burghausen wurde vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) kurzfristig abgesagt. Der Grund: Angeblich krankheitsbedingte Ausfälle im Kader der Gastgeber.
Nach Angaben des Vereins stehen nicht genügend spielfähige Akteure zur Verfügung – ärztlich attestiert. Die Bescheinigungen seien jedoch zum Zeitpunkt der Spielabsage noch nicht beim Verband eingegangen. Laut BFV wird die Prüfung des Falls erst dann eingeleitet, wenn die Atteste vorliegen. Ein Nachholtermin? Völlig offen.
Wacker Burghausen: Regionalliga-Spiel bei Türkgücü München abgesagt
Für Gesprächsstoff sorgt aber nicht nur die kurzfristige Absage, sondern auch eine widersprüchliche Darstellung der Gründe. Während Türkgücü von krankheitsbedingtem Personalmangel spricht, heißt es von Burghausener Seite: Das Spiel falle aus, weil keine geeignete Spielstätte zur Verfügung stehe. Eine Erklärung, die Erinnerungen weckt.
Denn bereits im März war Türkgücü München ein Heimspiel geplatzt – damals gegen Tabellenführer Schweinfurt 05. Auch damals mangelte es an einer Spielstätte. Die Folge: Geldstrafe durch das Sportgericht, dazu drei kampflose Punkte für Schweinfurt. Nun also ein ähnliches Szenario – wenn auch mit einem anderen Gegner.
Nachholtermin für Türkgücü München gegen Wacker Burghausen steht aus
Dass sich zwei unterschiedliche Begründungen gegenüberstehen, wirft Fragen auf. Stimmen die Krankmeldungen? Oder steckt doch wieder ein Stadionproblem dahinter? Der Verband hält sich bedeckt – noch. Wacker Burghausen muss unterdessen umplanen. Statt Karsamstag beim Auswärtsspiel zu stehen, verlegt sich der Fokus auf den Dienstag (22. April). Dann steht das Nachholspiel bei Eintracht Bamberg an – mit neuer Anstoßzeit: 17 Uhr.
Für Burghausen sportlich ärgerlich, für die Liga ein weiteres Kapitel in der Türkgücü-Dauerbaustelle. Während andere Vereine um Punkte kämpfen, kommt aus München der nächste Negativ-Schlagzeilenlieferant. Die Frage, die jetzt im Raum steht: Wie oft kann ein Verein noch ausfallen, bevor es sportlich ernst wird? Der BFV prüft. Wieder einmal. Und der Rest der Liga schaut hin. Mit wachsendem Unverständnis. (mck)