Gemeinsam aus der Krise ab dem Sommer
Historischer Schritt: DIESE beiden Vereine aus der Region setzen auf eine Spielgemeinschaft
Der ASV Rott am Inn und der SV Ramerberg machen ernst: Ab Sommer 2025 gehen die beiden Vereine auch bei den Herren als Spielgemeinschaft (SG) an den Start. Das Ziel: den Abwärtstrend stoppen und gemeinsam wieder angreifen. Doch reicht dieser Schritt, um den Neuanfang zu schaffen?
Rott am Inn/Ramerberg – Das gibt’s nicht alle Tage: Der ASV Rott am Inn und der SV Ramerberg wagen einen historischen Schritt. Ab Sommer 2025 kämpfen die beiden Traditionsvereine erstmals auch im Herrenbereich als Spielgemeinschaft um Punkte. Das Ziel: die schwächelnden Herrenmannschaften stabilisieren und gemeinsam wieder für Furore sorgen.
Die Zusammenarbeit ist kein Sprung ins kalte Wasser. Im Jugendbereich sind die beiden Klubs seit Jahren erfolgreich vereint. Jetzt soll die Fusion auch bei den Herren greifen. „Wir freuen uns auf eine sportlich erfolgreiche Zusammenarbeit“, sagen die beiden Abteilungsleiter Jürgen Reich (SV Ramerberg) und Andreas Zimpel (ASV Rott) in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Mittwoch (27. November). Dabei setzen beide Vereine auf Fairness: Trainingseinheiten und Spiele sollen gleichmäßig verteilt werden, um den Teamgeist zu stärken.
Rott und Ramerberg setzen ab Sommer 2025 auf eine Spielgemeinschaft
Doch die Ausgangslage ist alles andere als rosig. Der SV Ramerberg steckt tief im Abstiegssumpf der Kreisklasse 2. Nach einer Hinrunde zum Vergessen stehen gerade einmal sieben Punkte auf dem Konto. Tabellenletzter, ein Torverhältnis von 21:48 – die Bilanz spricht Bände. Vier Punkte fehlen zum rettenden Ufer, zwei zu den Relegationsplätzen. Es droht das, was in der vergangenen Saison durch ein glückliches Kullertor in Relegation gegen DJK SV Oberndorf gerade noch verhindert wurde: der Abstieg.
Auch der ASV Rott hat aktuell wenig Grund zum Jubeln. Seit dem Abstieg aus der Kreisklasse in der Saison 2019/20 hielt sich der Klub stabil in der Top-5 der A-Klasse 3. Doch nach dem Wechsel in die A-Klasse 1 läuft es nicht mehr rund. Platz 9, 14 Punkte und ein durchwachsenes Torverhältnis von 23:27 lassen wenig Hoffnung auf einen Aufstiegsschub. Immerhin beträgt der Abstand – bei einem Spiel weniger – zu den Abstiegsrängen beruhigende sieben Punkte.
ASV Rott am Inn und SV Ramerberg wollen gemeinsam aus der Krise
Wo die neue Spielgemeinschaft in der kommenden Saison starten wird, ist noch offen. Auch an welchem Standort die Spiele ausgetragen wird, ist nicht klar, wenn man bedenkt, dass die Ramerberger seit Jahren schon große Schwierigkeiten in Sachen neuem Sportplatz haben. Klar ist aber: Die Fusion allein wird nicht alle Probleme lösen. Denn die aktuellen BFV-Regularien für Spielgemeinschaften stoßen den Vereinen sauer auf. Ohne Änderungen droht der Zusammenschluss mittelfristig zu scheitern – ein Szenario, das in der Region zuletzt schon für Unruhe sorgte.
Die Hoffnung bleibt: Mit vereinten Kräften wollen Rott und Ramerberg ein neues Kapitel schreiben. Die Fusion soll nicht nur sportlichen Erfolg bringen, sondern auch die Vereinsfamilien enger zusammenwachsen lassen. Doch der Druck ist natürlich hoch, denn für beide Vereine könnte dies eine der letzten Chancen sein, sich in der Amateurfußballlandschaft nochmal zu behaupten. (mck mit Material von ASV Rott am Inn/SV Ramerberg)