Seltenheitswert selbst im Amateurfußball
Schock in der Fußball-Kreisliga: Schiedsrichter-Team ausgeraubt – sogar das Auto ist weg
Schock in Fußball-Kreisliga: Nach Abpfiff finden Schiedsrichter ihre Kabine geplündert vor. Geldbörsen weg, Auto gestohlen – die Polizei ermittelt.
Osnabrück – Die Fußball-Kreisliga gilt oft als Kicken mit Herz und Bodenhaftung. Doch nach einem Kreisliga-Spiel in Osnabrück blieb bei einem Schiedsrichtergespann nicht nur ein bitterer Nachgeschmack – sondern auch ein leerer Parkplatz.
Beim Duell zwischen dem SV Hellern und dem VfR Voxtrup II (3:0) am Sonntag (7. September) kam es zu einem Vorfall, der selbst im Amateurfußball Seltenheitswert hat. Während die Unparteiischen das Spiel leiteten, machten sich bislang unbekannte Täter an ihrer Kabine zu schaffen. Als der Hauptschiedsrichter und seine beiden Assistenten nach Abpfiff zurückkehrten, fanden sie ihre Taschen durchwühlt vor. Bargeld, Ausweise und Bankkarten fehlten. Doch damit nicht genug: Auch das Auto, mit dem sie angereist waren, war verschwunden.
Fußball-Kreisliga: Schiedsrichter ausgeraubt – Polizei ermittelt
Wie die „NOZ“ berichtet, handelte es sich um einen Suzuki Swift, der zuvor direkt am Sportplatz an der Klaus-Stürmer-Straße geparkt war. Der Wagen trug das Kennzeichen OS-FH 496. Bislang fehlt von Fahrzeug und Tätern jede Spur. Die Polizei hat die Fahndung aufgenommen. Wer Hinweise zur Tat oder zum Verbleib des Fahrzeugs geben kann, soll sich unter den Nummern 0541 327-3203 (tagsüber) oder 0541 327-2215 melden.
Für die Schiedsrichter ist der Vorfall ein Schock. Statt nach dem Spiel wie üblich das Erlebte auf dem Platz zu besprechen, standen sie vor durchwühlten Taschen und dem Nichts auf dem Parkplatz. Der Umstand, dass die Kabine während des Spiels nicht verschlossen war, machte es den Tätern leicht. Im Trubel eines Kreisliga-Nachmittags hatte niemand auf die Wertgegenstände geachtet.
Der Fall sorgt in der Amateurfußball-Szene für Kopfschütteln. Normalerweise stehen Schiedsrichter ohnehin häufig im Fokus – sei es wegen strittiger Entscheidungen oder hitziger Emotionen auf dem Platz, wie zuletzt in der Fußball-Regionalliga und der Fußball-Bezirksliga. Dass sie nun auch noch Opfer eines Diebstahls werden, ist ein weiterer Beweis dafür, wie wenig geschützt ihr Job im Amateurbereich oft ist.
Fußball-Kreisliga: Dreister Diebstahl im Amateurfußball
Gleichzeitig wirft der Diebstahl Fragen nach den Sicherheitsstandards auf vielen Sportanlagen auf. Kabinen, die nicht abgeschlossen werden können oder schlicht unbewacht bleiben, sind ein leichtes Ziel. Besonders betroffen sind Schiedsrichter, die in der Regel alleine oder in kleinen Teams anreisen und keine Vereinskameraden haben, die während des Spiels auf ihre Sachen achten.
Für die Betroffenen ist der Schaden groß: neue Ausweise, gesperrte Karten und ein verschwundenes Auto. Doch auch symbolisch ist der Vorfall ein Tiefpunkt. Gerade die Schiedsrichter, die den Amateurfußball Woche für Woche am Laufen halten, verdienen eigentlich mehr Respekt und Schutz.
Ob die Täter schnell gefasst werden, ist offen. Klar ist nur: Dieser Kreisliga-Nachmittag wird den Beteiligten lange im Gedächtnis bleiben – nicht wegen des 3:0-Ergebnisses, sondern wegen eines dreisten Diebstahls, der mitten im Amateurfußball-Alltag für Fassungslosigkeit sorgt. (mck)