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„Unvorstellbarste, was man vorstellen kann“

Skandal in der Fußball-Regionalliga: Obmann streckt Schiri mit Kopfnuss nieder

Wieder steht ein Unparteiischer im Zentrum der Schlagzeilen – diesmal nach einem handfesten Eklat in der Regionalliga. (Symbolbild)
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Wieder steht ein Unparteiischer im Zentrum der Schlagzeilen – diesmal nach einem handfesten Eklat in der Regionalliga. (Symbolbild)

Ein Kopfstoß nach Abpfiff, ein Schiedsrichter am Boden und eine Sperre, die Wellen schlägt: Nach dem Skandalspiel in der Fußball-Regionalliga ist klar – Gewalt gegen Unparteiische hat fatale Folgen.

Österreich – Es war ein Fußballabend, der nicht mit Emotionen, sondern mit einem handfesten Skandal endete. Nach dem 2:2-Unentschieden am Freitag (29. August) zwischen dem Wiener Sport-Club und dem FC Traiskirchen in der Fußball-Regionalliga Ost stürmte Traiskirchens Obmann Werner Trost auf das Spielfeld – und versetzte dem jungen Schiedsrichter Christian Heiner einen Kopfstoß. Der 27-Jährige ging zu Boden.

Der Auslöser: zwei strittige Elfmeterentscheidungen gegen die Niederösterreicher. Trost verlor die Nerven, rannte nach Abpfiff auf das Feld und attackierte den Referee. „Das war für mich das Unvorstellbarste, was man sich vorstellen kann“, sagte Heiner später im Interview mit „MeinFußball“. Körperlich sei der Schlag zwar nicht schwerwiegend gewesen, psychisch habe er ihn aber hart getroffen: „Dafür habe ich null Akzeptanz und null Toleranz.“

Regionalliga-Skandal in Österreich: Fußball-Schiedsrichter attackiert

Der Fall landete umgehend auf dem Tisch des Regionalligaausschusses. Wie der „ORF“ berichtet, wurde Trost nun für zwölf Monate gesperrt, zwei davon allerdings bedingt. Zusätzlich muss der Funktionär 1.500 Euro Strafe zahlen. Damit bewegt sich das Urteil am oberen Rand des Strafrahmens – die Maximalstrafe wären zwei Jahre gewesen.

Für Trost bedeutet die Entscheidung: zehn Monate lang darf er keine offiziellen Geschäfte für den Verein erledigen, keine Mannschaftssitzungen besuchen und den FC Traiskirchen nicht bei Verbandsveranstaltungen vertreten. Ob der Obmann Einspruch einlegt, ist noch offen. Drei Tage bleiben ihm dafür.

Neben der sportrechtlichen Sperre könnte Trost auch juristische Konsequenzen drohen. Heiner stellte Anzeige bei der Polizei. Sollte es zu einem Prozess kommen, könnten weitere Sanktionen folgen. Der Fall zeigt erneut, wie dünn die Linie zwischen Leidenschaft und Kontrollverlust im Amateurfußball sein kann.

Fußball-Skandal in Österreich: Schiedsrichter in der Regionalliga attackiert

Gerade weil es sich nicht um einen Spieler, sondern um einen Funktionär handelt, sorgt der Vorfall für besondere Brisanz. Vereinsobmänner gelten als Repräsentanten ihrer Klubs, als Vorbilder für Spieler, Trainer und Fans. Ein Angriff auf einen Schiedsrichter durch eine solche Person hat Seltenheitswert – und setzt ein fatales Signal.

Der Fall wird auch außerhalb Österreichs aufmerksam verfolgt. Denn Gewalt gegen Schiedsrichter ist längst kein Randthema mehr. In vielen Ligen, auch in Deutschland, häufen sich Berichte über Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffe auf die Unparteiischen (beinschuss.de berichtete). Verbände stehen zunehmend unter Druck, härtere Strafen zu verhängen und Schiedsrichter besser zu schützen.

Ob Trost seine Sperre akzeptiert oder in Berufung geht, entscheidet sich in den kommenden Tagen. Klar ist schon jetzt: Der Skandal in der Regionalliga wird die Diskussion über den Umgang mit Schiedsrichtern in der Regionalliga und im gesamten Amateurfußball neu entfachen. (mck)

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