Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

„Für unser Spiel ist es nicht das Beste“

Kunstrasen-Kontroverse: Hat sich der SV Westerndorf so den entscheidenden Vorteil verschafft?

Florian Scholz erzielt hier den Führungstreffer für den TuS Prien.
+
Florian Scholz erzielt hier den Führungstreffer für den TuS Prien.

Schönes Wetter, sommerliche Temperaturen, doch trotzdem wich der SV Westerndorf im Kreisliga-Duell gegen den TuS Prien auf den Kunstrasenplatz aus. Hat diese Entscheidung den Gastgebern den entscheidenden Vorteil gebracht?

Westerndorf – Naturrasen oder Kunstrasen? Diese Frage stellen sich momentan viele heimische Fußball-Vereine, die beides besitzen. Hin und wieder sorgt die Entscheidung auch für Unverständnis beim jeweiligen Gegner. So auch beim 1:1-Unentschieden zwischen dem SV Westerndorf und dem TuS Prien in der Kreisliga 1. Westerndorf besitzt sowohl Natur- als auch Kunstrasen – und entschied sich gegen den Tabellenzweiten für Zweiteren.

Westerndorf mit taktischer Platzwahl?

„Ich finde es schon fragwürdig, muss ich ehrlich sagen. Jeder Fußballer spielt lieber auf einem Rasenplatz. Es ist schwierig, zu verstehen, wenn es 20 Grad hat und auch die letzten Tage nicht schlecht war, aber das ist keine Ausrede“, fand TuS-Trainer Josef Weiß klare Worte. SVW-Trainer Michael Maier. konterte: „Der Platz war bis vor ein paar Tagen richtig schlecht, tief und bucklig. Und wir haben nicht einmal auf dem Rasen trainieren können. Dann haben wir gesagt, spielen wir auf dem Kunstrasen, den sind wir gewohnt. Das unterschreibe ich, dass der Platz einfach noch nicht für Punktspiele geeignet ist.“

Der TuS Prien tat sich auf dem engen Geläuf sichtlich schwer. Die große Stärke der Gäste, das Spiel über die flinken Außenstürmer, wurde in den ersten 30 Minuten komplett aus dem Spiel genommen. Zwar probierten es die Gäste immer wieder mit hohen Bällen hinter die Abwehrkette, doch flogen die entweder zu weit oder wurden von den Gastgebern verteidigt. „Es geht bei uns viel über die schnellen Außen. Wenn man einen großen Platz hat, tut man sich da leichter. Den kleinen Platz haben die Spieler gut angenommen, aber für unser Spiel ist es nicht das Beste“, analysierte Weiß.

Einer von mehreren abgewehrten Bällen aus dem Westerndorfer Strafraum.

Der SVW hingegen probierte sich mit flachem Kurzpassspiel und schnellen Umschaltmomenten. Diese Spielidee führte auch zu mehreren Torchancen, doch die Abschlüsse von Ender Karavil und Florian Wieland waren zu harmlos, zudem verpassten Fabian Martinus und Co. oftmals auch den richtigen Zeitpunkt zum Torschuss. „Die ersten 35 Minuten waren wir die bessere Mannschaft. Dann kurz vor der Halbzeit war Prien einfach am Drücker. Da haben wir ein paar Mal Glück gehabt. Uns hat die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Wenn ich als Offensivspieler in der Box bin, will ich ein Tor schießen. Das ist mir ganz klar abgegangen. In der ersten halben Stunde müssen wir in Führung gehen“, haderte Maier.

Gastgeber hat seine Gäste im Griff

Westerndorf hatte die Gäste im Griff und es schien, als würde der Kunstrasen wirklich Einfluss auf das Spiel nehmen. Doch nach 35 Minuten wechselte das Momentum. Plötzlich hatten die Hausherren Glück, dass es zur Halbzeit noch 0:0 stand. Nach 37 Minuten lag der Ball nämlich erstmals im Kasten der Hausherren, doch der Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Dieser Moment läutete eine starke Priener Schlussphase ein. Den Fernschuss von Armando Mustafic parierte der erst 18-jährige Linus Sobol im Tor des SVW stark, bei der Volley-Abnahme von Nicolai Estermann hatte der Schlussmann, der trotz einer Verletzung am Sprunggelenk spielte, aber Glück, dass die Kugel gegen die Latte klatschte. Und Glück hatte der SVW auch, als Verteidiger Cedric Draht seinen Torwart nach einer Misskommunikation überköpfte, der Ball aber am Tor vorbeirollte.

Der Treffer fiel dann erst in der 50. Minute. Priens Florian Scholz stand nach einem Steckpass frei im Strafraum und vollstreckte in das lange Eck. Diesen Treffer konterte Wieland in der 78. Minute mit dem Ausgleich. Nach einem Spielzug über rechts scheiterte Fabio Ostermeier noch an Torwart Davor Subotic, doch Wieland versenkte den Nachschuss im Netz.

18-Jähriger hält den Punkt fest

Zwischen diesen beiden Toren entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Westerndorf stand unter Druck und wurde zunehmend offensiver, Prien wartete auf die Konter. Die aufregendste Szene spielte sich aber abseits vom Sportlichen ab. SVW-Verteidiger Sten Laanemaa blieb nach einem Kopf-an-Kopf-Zusammenstoß für fünf Minuten auf dem Platz liegen und wurde sichtlich benommen in das Krankenhaus gebracht. Der gebürtige Este trug eine schwere Gehirnerschütterung davon.

So verpasste Laanemaa die starke Schlussphase der Gäste. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich köpfte Estermann aus wenigen Metern an die Oberkante der Latte, in der Nachspielzeit stand dann Scholz frei vor dem Torwart, doch Sobol blieb der Sieger. „Was Linus Sobol die letzten zwei Spiele trotz seiner Verletzung für den Verein geleistet hat, ist Hammer. Das ist die Mentalität, die man sehen will. Das ist beeindruckend. Da sollten sich ganz, ganz viele junge Spieler mal ein Beispiel nehmen“, lobte Trainer Maier seinen Torwart.

Die Chance für den Tus Prien, diese Partie zu gewinnen, waren durchaus da – dann hätte es wohl auch keinen gestört, dass auf Kunstrasen gespielt wurde.

Kommentare